Kardengewächse, Dipsacoideae
Die Kardengewächse (ehemalige Dipsacaceae) werden heute als Unterfamilie zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) gestellt (Ordnung Kardenartige, Dipsacales). Sie sehen mit ihren köpfchenartigen Blütenständen auf den ersten Blick den Korbblütlern ähnlich. Die Blüten dieser meist krautigen Pflanzen sind zum Rand des Blütenstandes hin oft stark vergrößert (“strahlend”). Der Kelch vieler Arten trägt charakteristische Borsten; außerdem weisen die Blüten oft noch einen mehr oder weniger häutigen Außenkelch auf. Zu den Kardengewächse gehören unter anderem die Karden, die Skabiosen, die Grasskabiosen und die Schuppenköpfe. Auf Naxos sind sie mit zwei Grasskabiosen, dem bisher nicht für die Insel nachgewiesenen Siebenbürger Schuppenkopf und einer Art der Gattung Pterocephalus vertreten.
Hier kann man direkt zu den Gattungen springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Grasskabiosen, Lomelosia – Schuppenköpfe, Cephalaria – Flügelköpfe oder Felsskabiosen, Pterocephalus
Grasskabiosen, Lomelosia
Die Grasskabiosen umfassen etwa 40 Arten; auf Naxos kommen zwei Arten vor.
Palästina-Grasskabiose, Lomelosia brachiata, (Sm.) Greuter & Burdet
Die Palästina-Grasskabiose blüht gegen Ende des Frühjahrs; sie ist bei uns in der Phrygana nicht selten.
Die Grasskabiosen besitzen lange, kaum beblätterte Stängel mit nur wenigen, lanzettlichen Blätter.
Die Palästina-Grasskabiose besitzt auffällig strahlende, unsymmetrische Randblüten; oft sind von vier vergrößerten Randblüten zwei gegenüberliegende noch einmal deutlich größer als die anderen beiden, wodurch der Blütenstand seine ungewöhnliche, längliche Form erhält.
Am Fruchtstand fallen die zehn langen, bewimperten Kelchborsten und der häutige Saum des Außenkelches auf.
Hier noch einmal der charakteristische Fruchtstand.
Lomelosia divaricata, (Jacq.) Greuter & Burdet
Auch diese Art kommt bei uns in der Phrygana vor.
Auf den ersten Blick sieht Lomelosia divaricata der vorigen Art sehr ähnlich, kann aber an den langen Hüllblättern, die den Blütenstand weit überragen, unterschieden werden.
Die Blütenstände besitzen zahlreiche kleine, rosa, am Rand nur wenig vergrößerte Blüten mit langen, überstehenden, dunklen Kelchborsten.
Hier sieht man am Fruchtstand die je fünf langen, dünnen, schwarzen, nicht behaarten Kelchborsten und den auffälligen, breiten Außenkelchsaum, aus dem zahlreiche Nerven als spitze Borsten austreten.
Schuppenköpfe, Cephalaria
Die Schuppenköpfe sind eine recht große Gattung mit 65 Arten, die im Mittelmeerraum, in Asien und in Afrika vorkommen. Auf den Kykladen waren bislang keine Schuppenköpfe nachgewiesen; der Siebenbürger Schuppenkopf wächst jedoch an wenigen Stellen bei Potamiá, Damalás und Sangrí.
Siebenbürger Schuppenkopf, Cephalaria transsylvanica, (L.) Roem. & Schult.
Der Siebenbürger Schuppenkopf ist eine ziemlich seltene Pflanze, die auch auf Naxos nur sehr selten vorkommt.
Sie wird gut einen Meter hoch mit langen leicht verzweigten Stielen, die die endständigen Blütenköpfchen tragen.
Die Blätter sitzen vor allem im unteren Bereich des Stängels und sind gefiedert. Bei den weiter oben am Stängel sitzenden Blättern sind die Fiederblättchen schmaler. Charakteristisch für die Art ist, dass sich die unteren Fiedern sichelförmig zum Stängel hin biegen.
Die Blüten sind rosa mit 5 unten zu einer Röhre verwachsenen Kronblättern. Die randständigen Blüten sind stark vergrößert. Zwischen den Blüten sitzen sehr schmale Spreublätter (hier kaum zu erkennen).
Die Hüllblätter des Blütenköpchens sind breit dreieckig mit langer schmaler Spitze.
Flügelköpfe oder Felsskabiosen, Pterocephalus
Die Gattung Pterocephalus, manchmal als Flügelköpfe oder Felsskabiosen bezeichnet, umfasst etwa 25 Arten, die im Mittelmeerraum, in Asien und in Afrika auftreten.
Pterocephalus plumosus, (L.) Coult.
Die seltene Art Pterocephalus plumosus habe ich erst ein Mal in der Gegend von Danakós gefunden. Sie kommt auch im Nordteil der Insel verstreut an trockenen, offenen Standorten vor.
Pterocephalus plumosus besitzt einen hellblauen Blütenkopf, der von spitzen Hüllblättern umrandet ist, die etwas kürzer sind als die leicht glockigen Blüten. Die Blätter sind tief fiederspaltig. Die abgebildete Pflanze ist wegen besonderer Trockenheit sehr klein geblieben.
hier der Blütenkopf von der Seite
siehe auch:
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