Der Große und der Kleine Wanderbläuling
Großer Wanderbläuling, Lampides boeticus, L.
Auch bei dieser Art sind die Weibchen nicht blau gefärbt, sondern braun. Der hübsche Große Wanderbläuling ist in Europa auf den äußersten Südosten beschränkt; auf Naxos ist er sehr häufig. Mit bis zu über 3 cm Flügelspannweite gehört er zu den größeren Bläulingen. Bei uns legt diese Art ihre Eier an die “schwarzäugigen Weinbergsbohnen” (Vigna unguiculata) und richtet dort einigen Schaden an.
Der hübsche Große Wanderbläuling sitzt fast immer mit geschlossenen Flügeln, so dass man nur die Flügelunterseite sieht. Die Art kann man am breiteren hellen Streifen auf dem Hinterflügel erkennen. Am Analwinkel der Hinterflügel sitzt ein langes schmales Schwänzchen zwischen zwei kleinen Augenflecken.
Bei manchen Individuen ist der Augenfleck an der Flügelunterseite bunt gefärbt. Hier handelt es sich um ein Männchen, wie man an der fast gänzlich bläulichen Oberseite erkennen kann.
Bei diesem Falter, der sich in unser Haus verirrt hatte, ist es mir gelungen, auch die Flügeloberseite zu fotografieren. Bei den Männchen ist die Oberseite der Flügel blau gefärbt, wogegen die der Weibchen bräunlich ist.
Hier derselbe Falter von der Unterseite; man sieht gut das Orange und metallische Blau des Augenflecks.
Bei den Weibchen sind die Flügeloberseiten grau mit nur wenig Blau an der Flügelbasis.
Trotzdem wirken auch die Weibchen beim Herumflattern deutlich blau, vielleicht aufgrund eines metallischen Glanzes, der auf den Fotos meist nicht zu sehen ist. Hier ist der blaue Glanz am linken Flügel zu erahnen.
Bei uns kommt der Große Wanderbläuling vor allem an der “schwarzäugigen Weinbergsbohne” vor und beeinträchtigt die Ernte oft ganz beträchtlich.
Die Raupe ist dick und kompakt mit winzigen Beinchen.
Hier eine Raupe in einer Bohne.
Kleiner Wanderbläuling, Leptotes pirithous, L.
Der Kleine Wanderbläuling ist dem Großen Wanderbläuling ähnlich, jedoch noch etwas kleiner mit einer Flügelspannweite von nur 2,5 cm. Er kommt im Mittelmeerraum, in Südwestasien und in Teilen Afrikas vor. Die Raupen leben an einer ganzen Reihe von Wirtspflanzen. Auf Naxos ist er viel seltener als der Große Wanderbläuling.
Vom ähnlichen Großen Wanderbläuling lässt sich der Kleine Wanderbläuling daran unterscheiden, dass die weiße Binde in der Zeichnung der Unterflügel fehlt. Auch er besitzt ein schmales Schwänzchen an den Hinterflügeln und zwei meist eher undeutliche Augenflecken.
weiter: Schmetterlinge