Heute kam ich nördlich von der Kirche Panagía Rachidiótissa bei Monítsia auf Abwege, als ich den Wanderweg erst ein Stück Richtung Moní lief und dann Richtung Ágios Isídoros hinüberlaufen wollte. Ich folgte also einem Weg, der zwischen den Olivenhainen entlang in die richtige Richtung führte und dann noch als schmaler Pfad oberhalb der verwilderten, ehemals bewirtschafteten Stücke etwa auf halber Höhe am Hang entlang führte. Unten im Tal befand sich der Wanderweg, zu dem ich...
Von Kaloxylos nach Apiranthos und zurück
Hier ein paar Fotos (ohne viele Erläuterungen) von einer Wanderung von Kalóxylos über den südlichen Fanári nach Apíranthos (Wanderweg 4, dann 8), von da zum Pass mit der Kirche Ágios Joánnis (Wanderweg 3), dann nach Keramí (Wanderweg 3) und zurück nach Kalóxylos, eine tolle Wanderung, für die wir 5 Stunden gebraucht haben. Wenn man einigermaßen zeitig losgeht, kann man die Wanderung auch im Sommer machen, da man einen großen Teil der Strecke im Wald geht bzw. es ausreichend...
Verwitterung und Wasserhaushalt
Die drei wesentlichen Gesteinssorten, die auf Naxos vorkommen, d.h. Schiefer, Marmor (einschließlich Dolomit) und Granit (als Granodiorit, Migmatit und Gneis) verwittern auf sehr unterschiedliche Weise, was zur Ausbildung deutlich verschiedener Landschaften führt. Diese drei Haupt-Landschaftstypen der Insel bieten der Vegetation recht unterschiedliche Bedingungen, so dass sie sich oft auch im Bewuchs unterscheiden.
1. Marmorlandschaften
Marmor verwittert vor allem chemisch:...
Segetalflora – seltene Ackerwildkräuter auf Naxos
Gastbeitrag von Stefan Meyer, Universität Göttingen
Die europäische Kulturlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund der zunehmend intensiven Landwirtschaft dramatisch verändert. Besonders betroffen von dieser Entwicklung ist die Ackerwildkrautflora (Segetalflora). In Griechenland, dem Land mit der ältesten Ackerbautradition Europas, werden in einigen Regionen noch vergleichsweise wenige Agrochemikalien im Ackerbau eingesetzt. Der dadurch bedingte Reichtum an Agrobiodiversität...
Feuer
Feuer ist ein natürlicher Faktor im mediterranen Ökosystem: In der ausgedörrten Vegetation können nach der langen Sommertrockenheit leicht Brände durch Blitze entzündet werden. Fast alle heutigen Brände sind jedoch durch den Menschen verursacht, sowohl aus Fahrlässigkeit als auch durch Brandstiftung.
Feuer bei Skeponi
Die Pflanzen des Mittelmeergebietes haben sich an das gelegentliche Auftreten von Feuern angepasst. Viele Arten können ein mäßiges Feuer überleben; andere sind...
Beweidung
Fast alle Pflanzen der Insel Naxos müssen sich mit dem Problem der Beweidung auseinandersetzen, da es nur sehr wenige Stellen gibt (wie etwa die Auwälder oder extrem schlecht erreichbare Felsstandorte), die nicht oder nur wenig beweidet werden. Schafe beweiden vor allem die Krautschicht, das heißt Gräser und andere meist einjährige Pflanzen, die zwischen den Sträuchern gedeihen. Für sie gibt es einen sehr großen Unterschied im Nahrungsangebot je nach Jahreszeit, so dass sie...
Wasserversorgung
Fast ebenso lang wie es Landwirtschaft gibt, wird auch organisierte Bewässerung betrieben. Tatsächlich stammen nicht nur die Landwirtschaft und der Getreideanbau, sondern auch die Anfänge unserer Kultur überhaupt aus Gegenden, in denen die Bewässerung eine große Rolle spielte, nämlich dem „fruchtbaren Halbmond“ von der Levante über Mesopotamien zum Persischen Golf; und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Notwendigkeit der organisierten Bewässerung bei der Entwicklung...
Wasser
Wasser ist im Mittelmeergebiet Mangelware. Die Kykladen sind die trockenste Region Griechenlands; unter den Kykladen ist Naxos jedoch aufgrund seiner Größe und Höhe eine der wasserreichsten Inseln. In den Tieflagen fallen nur geringe Niederschläge (jährlicher Mittelwert um die 360 mm). In den Hochtälern der Berge auf etwa 600 m Höhe regnet es dagegen im Jahresmittel etwa 650 mm, was ein durchaus mitteleuropäischer Wert ist, und für die höchsten Bergspitzen kann man von über...
Erosion
Jede Landschaft erodiert in einem gewissen Maß. Als Erosion bezeichnet man den Abtrag von Boden oder von (meist durch Verwitterung gelockertem) Gesteinsmaterial. Die Erosion ist ein ganz natürlicher Vorgang, der in allen exponierten Bereichen der Landoberfläche abläuft.
Aufliegende Steine schützen den Boden vor Erosion.
Für die Stärke und Art der Erosion (und der Verwitterung) spielen eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle: vor allem das Ausgangsgestein, die Temperaturen...
Boden
Bodenbildung
Im Mittelmeergebiet gibt es viel weniger Erde, als wir aus den gemäßigten Zonen gewöhnt sind. Das hat verschiedene Gründe. Zunächst einmal ist die Bodenbildung erschwert: Im Winter ist es zu kalt für die bodenbildenden Mikroorganismen und im Sommer zu trocken, so dass nur recht kurze Zeiträume im Frühjahr und Herbst zur Verfügung stehen. Eine echte Bodenbildung kann außerdem nur an gut beschatteten Stellen stattfinden: Zu intensive Sonnenstrahlung schädigt vor...
Terrassen
Die Terrassen sind ein besonders auffälliges Charakteristikum der mediterranen Landschaft. Heute ist etwa 10 % der Fläche von Naxos terrassiert, ursprünglich lag der Anteil wesentlich höher. Intakte und noch bewirtschaftete Terrassen liegen vor allem in der Nähe der Dörfer.
Terrassen beim Dorf Mési
in Lioíri bei Kóronos
Früher, als die Bevölkerung von Naxos ihre Nahrungsmittel noch fast vollständig selbst produzierte, waren praktisch alle zu bewirtschaftenden Flächen der...
Die Landwirtschaft
Die Ägäis ist eines der ersten Gebiete Europas, in denen die Menschen Land bewirtschafteten und die Kultivierung von Pflanzen betrieben. Seit spätestens dem 3. Jahrtausend vor Christus ist Getreideanbau nachgewiesen. Die Ackerbau-Kultur hatten die aus Kleinasien eingewanderten vorgriechischen Volksstämme (z.B. Pelasger und Karer) mitgebracht.
Die Grundpfeiler der mediterranen Ernährung sind Brot, Wein und Olivenöl. Getreide, Weinstöcke und Ölbäume werden auf Naxos schon seit...
Landwirtschaft in der Antike
Schon ab der Steinzeit, d.h. vor über 3000 v. Chr., wurde auf Naxos Getreide angebaut. Allerdings haben wir nur recht wenige Funde aus dieser Zeit, so dass unser Wissen begrenzt ist. Während der Bronzezeit waren vor allem die Küstengebiete von Süd- und Westnaxos besiedelt: Die fruchtbaren und leicht zu bearbeitenden Schwemmebenen in diesen Regionen waren für die Landwirtschaft am besten geeignet. Aber schon gegen Ende der Bronzezeit hatte sich die Bewirtschaftung auf die meisten...
Die Entstehung der Landwirtschaft
Die Entstehung der Landwirtschaft
Die Neolithische Revolution
Die Landwirtschaft entwickelte sich in der Jungsteinzeit kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 11.500 Jahren. Die ersten Nachweise von Ackerbau sind uns aus der Südosttürkei und Nordsyrien bekannt, von wo aus sich die neue Kultur bald über den Nahen Osten ausbreitete, insbesondere in den „Fruchtbaren Halbmond“ von der Levanteküste über Nordsyrien und Mesopotamien bis zur Küste des Persischen...
Die Kulturlandschaft auf Naxos
Die Kulturlandschaft
(Hier kann man direkt zu den weiterführenden Links ganz unten springen.)
Bei der Landschaft von Naxos handelt es sich um eine seit Jahrtausenden vom Menschen beeinflusste Kulturlandschaft. In früheren Zeiten waren sämtliche bebaubaren Flächen der Insel kultiviert, um die als Selbstversorger lebende Bevölkerung zu ernähren. Heute ist nur noch etwa ein Viertel der Insel bewirtschaftet, vor allem die Schwemmebenen der Westküsten, die Ebenen um Sangrí, die...
Die mediterrane Landschaft
Die mediterrane Landschaft, insbesondere die Landschaft der Ägäis, übt auf den Menschen eine eigenartige Faszination aus. Sie ist nicht lieblich, weich oder anheimelnd wie so oft im nördlichen Europa. Im Gegenteil, auf den ersten Blick erscheint sie oft schroff und öde, während der Sommerdürre manchmal gar abweisend und lebensfeindlich. Alle Eindrücke sind intensiv und stark. Das klare Licht und die scharfen Konturen bewirken auch im Betrachter ein ganz anderes Empfinden als...
Die Landschaft von Naxos
Naxos hat viel zu bieten, sowohl für kulturell Interessierte als auch für Naturliebhaber. Die Landschaft der Insel ist sehr abwechslungsreich: es gibt öde Marmorhänge, auf denen kaum ein Pflänzchen wächst, und grüne Flusstäler mit üppig wuchernder Vegetation; es gibt hohe, abgelegene, karge Gipfel und bewirtschaftete Ebenen mit einem Schachbrettmuster kleiner schilfumsäumter Felder. Die Insel besitzt sanfte Täler mit Ölbaumhainen, grünen Weinterrassen und Paradiesgärten mit...