Zum Wasserfall bei Keramoti
Eine der schönsten Wanderungen auf Naxos führt vom Dorf Keramotí zu einem auf der Insel einzigartigen Wasserfall. Der sehr gut in Stand gehaltene alte Pfad durchquert erst das Flusstal unterhalb des Dorfes und führt dann entlang des Hanges durch die von niedriger Heide bewachsene Granitlandschaft bis zu einem kleinen Seitental, in dem sich der Wasserfall befindet.
Der Wanderweg beginnt am winzigen, tief im Tal südlich des Kóronos-Berges gelegenen Dorf Keramotí.
Unterhalb des Dorfes ist der Weg anfangs mit Beton befestigt.
Ein Stück weiter unten überquert der Weg das Platanen-bestandene Flusstal.
Blick zurück auf Keramotí
Der Pfad führt durch die einsame, stille, friedliche Heide.
Hier blühen jetzt (Anfang Mai) zahlreiche kleine Blumen: der Einblütige Klee, die Steife Hundskamille, das Gefleckte Sandröschen und vieles mehr.
Nur an einer Stelle kommt man an ehemaligen Feldern vorbei; hier steht eine Reihe von gerade austreibenden Feigenbäumen.
Der Pfad führt zu einem Hirtenpferch. Gerade hat der Hirte seine Ziegen eingepfercht, um sie zu melken. Um zum Wasserfall zu laufen, muss man kurz vor der Stelle, an der dieser Pferch in Sicht kommt, nach links, talabwärts, vom Pfad abbiegen.
Ein Stück den Hang hinunter stößt man auf einen Zaun und geht durch das links im Bild sichtbare offene Tor. Danach geht es auf einem undeutlich erkennbaren Pfad den Hang hinab.
Rechter Hand ist direkt vorm Zaun das Hirtenhaus zu sehen.
Der schwer erkennbare, hier und da durch rote Punkte markierte Pfad führt steil abwärts. Es geht um den links in der Mitte des Bildes erkennbaren kleinen Hügel herum und dann in das nach rechts führende Seitental hinein.
bizzare, durch Tafoni-Verwitterung von unten ausgehöhlte Felsformationen
Nun öffnet sich der Blick auf den Wasserfall.
Solche Stellen gibt es auf Naxos nicht viele!
Der Wasserfall fällt in einen kleinen Teich.
Es ist einfach unglaublich schön hier.
Um den Teich wachsen Platanen, Erlen, Blumeneschen und Myrten.
Auch weiter unterhalb staut sich der kleine Fluss hier und da zu Teichen auf.
An einem der Teiche sitzt ein Balkan-Wasserfrosch (Pelophylax kurtmuelleri).
Das Gestein in der ganzen Region ist ein granitähnlicher Granodiorit.
Die Mineralschichten im Gestein sind stark verfaltet.
Rechts neben dem Wasserfall ist eine Blumenesche (Fraxinus ornus) zu sehen.
Diese schöne Baumart blüht gerade.
Die Felsen sind an schattigen Stellen von Flechten bewachsen, hier eine Nabelflechte.
Zwischen den Granitfelsen gedeihen viele hübsche Blumen.
Tolpis umbellata
das Gefleckte Sandröschen, Tuberaria guttata
Silene gallica, hier die Form quinquevulnera mit roten Flecken auf den Blütenblättern
Eine Nabelkraut-Art, vermutlich Umbilicus parviflorus, obwohl der Blütenstand hier noch unverzweigt ist.
Und noch ein ganz besonders merkwürdiger, schöner Klee, Trifolium globosum.
Schließlich müssen wir uns wieder auf den Rückweg machen.
Kurz vorm Dorf holt uns der Hirte auf seinem Pferd ein.
siehe auch:
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