
Mittagsblumengewächse, Aizoaceae
Die Mittagsblumengewächse mit etwa 1.500 Arten gehören zu den Nelkenartigen. Sie kommen vor allem in der Kapregion in Südafrika vor und sind für trockene Standorte typisch. Auf Naxos sind vier Arten anzutreffen, überwiegend in Meeresnähe. Die Mittagsblumengewächse sind meist krautige, sukkulente Pflanzen, die oft dem Boden anliegend wachsen, wobei sie große, dichte Polster bilden können. Die meisten Arten sind CAM- oder C4-Pflanzen. Die Blüten besitzen keine Kronblätter, aber zahlreiche Staubblätter; oft stehen schmale, sterile Staubblätter als kronblattähnlicher Kranz um die Blüte.
Die Blüten der Mittagsblumen weisen einen Kranz schmaler Perigonblätter (Blütenhüllblätter) auf, bei denen es sich nicht um echte Kronblätter handelt, sondern um sterile Staubblätter. In der Mitte der Blüte stehen die großen Narben, darum sehr zahlreiche Staubblätter.
Hier kann man direkt zu den Gattungen springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Aptenia – Carpobrotus – Malephora – Mesembryanthemum
Eiskräuter, Aptenia
Die Eiskräuter sind mit vier Arten in Namibia und Südafrika verbreitet.
Ausdauerndes Eiskraut oder Herzblättrige Mittagsblume, Aptenia cordifolia, (L.) Schwantes
Das Ausdauernde Eiskraut stammt wie die meisten Mittagsblumengewächse aus Südafrika, ist jedoch in vielen Gegenden der Welt eingebürgert oder eingeschleppt. Auf Naxos ist sie nicht besonders häufig; sie kommt zum Beispiel im Kastro in der Chóra, wo sie auch verwildert wächst. Die Blätter des Ausdauernden Eiskrauts sind essbar; auch die Blüten kann man beispielsweise in Salat essen.
Das Ausdauernde Eiskraut kommt beispielsweise im Kástro in der Chóra vor, wo es angepflanzt und auch verwildert wächst; wie die meisten Mittagsblumen stammt es ursprünglich aus Südafrika.
Die intensiv roten Blüten werden bis 1,5 cm groß. Die Blätter sind fleischig, aber anders als bei vielen Mittagsblumen nicht walzlich, sondern herzförmig.
Mittagsblumen, Carpobrotus
Die Gattung Carpobrotus umfasst gut zehn Arten.
Essbare Mittagsblume, Carpobrotus edulis, (L.) Bolus
Die Essbare Mittagsblume wird als trockenheitsresistente Zierpflanze angebaut und wächst an der Küste stellenweise verwildert. Sie besitzt einfache, schmale, sehr fleischige Blätter und bildet kleine ovale Früchte aus, die essbar sind und in manchen Regionen zu Marmelade verarbeitet werden; sie können auch zur Wundbehandlung eingesetzt werden und besitzen antibakterielle und antioxidative Wirkstoffe.
Die Essbare Mittagblume wächst am Boden anliegend und kann große Flächen bedecken. Meist besitzt sie hellgelbe Blüten. Hier ein verwilderter Bestand im Kástro in der Chóra.
Bei Ágios Prokópios kommt sie auch mit intensiv rosa gefärbten Blüten vor; hier wächst sie stellenweise verwildert an der Meeresküste.
Die länglichen, kantigen Blätter sind sehr fleischig; die bis 10 cm großen Blüten besitzen sehr zahlreiche schmale “Kronblätter”, bei denen es sich um sterile, umgewandelte Staubblätter handelt.
Malephora
Die Gattung Malephora umfasst nur wenige Arten; auch sie ist ursprünglich in der Kapregion heimisch.
Malephora purpureocrocea, (Haw.) Schwantes
Die Mittagsblumen-Art Malephora purpureocrocea wächst hier und da verwildert im Küstenbereich von Naxos, beispielsweise auf der “Palastinsel” mit der Portára.
Malephora purpureocrocea wächst ebenfalls am Boden anliegend und kann größere Flächen bedecken, hier auf der Palastinsel bei der Chóra.
Die intensiv purpurroten, bis gut 2 cm großen Blüten mit etwa 50 schmalen Blütenhüllblättern und sechs etwas ungleich große Kelchblättern öffnen sich nur mittags und in voller Sonne.
Die sehr sukkulenten Blätter sind walzlich; die Früchte sind rundliche Kapseln.
Mesembryanthemum
Die Gattung Mesembryanthemum, ebenfalls Mittagsblumen genannt, kommt natürlicherweise in Süd- und Südwestafrika und Südwest-Australien und vom Mittelmeergebiet bis zum Iran sowie auf Inseln des Atlantik vor, außerdem (eingeschleppt oder eingeführt) in Kalifornien. Sie umfasst nur vier Arten.
Knotenblütige Mittagsblume, Mesembryanthemum nodiflorum, L.
Die Knotenblütige Mittagsblume ist im Gegensatz zu den vorigen Arten im Mittelmeergebiet heimisch.
Die Knotenblütige Mittagsblume wächst an der Küste im Westen der Insel beispielsweise bei der Chóra und auf der Stelída. Im Frühling sind die kurzen walzlichen, sehr fleischigen Blätter grün gefärbt.
Im Sommer werden die Blätter bei zunehmender Trockenheit meist rötlich. Die Blüten sind mit gut einem Zentimeter Durchmesser eher klein und weiß oder gelblich.
Hier noch einmal die Blüten von Nahem.
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