Lupinen, Tragant, Steinklee und Hauhechel, Lupinus, Astragalus, Melilotus und Ononis
Auf dieser Seite werden Gattungen Lupinus, Astragalus, Melilotus und Ononis vorgestellt. Die übrigen Schmetterlingsblütler findet man auf den entsprechenden Seiten (siehe Links ganz unten).
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Lupinen, Lupinus
Die Lupinen wurde schon im antiken Griechenland genutzt: Ihre stärkehaltigen Samen können, nach Entfernung der giftigen Bitterstoffe beispielsweise durch Einweichen und Kochen, gegessen werden. Abgesehen von ihrer Nutzung als Nahrungsmittel sind die Lupinen vor allem für die Gründüngung von Bedeutung: Sie besitzen besonders wirkungsvolle Stickstoff-bindende Knöllchenbakterien.
Schmalblättrige Lupine, Lupinus angustifolius, L.
Die Schmalblättrige Lupine ist in den mittleren und höheren Lagen der Insel weit verbreitet und stellenweise häufig. Sie ist eine deutlich kleinere und unauffälligere Art als Lupinus pilosus, die andere Lupine, die auf Naxos vorkommt.
Alle Lupinen besitzen rundlich gefingerte Blätter und einen recht hohen Blütenstand mit quirlig angeordneten, großen Blüten. Die Schmalblättrige Lupine hat – wie der Name sagt – sehr schmale Blätter.
Die Blüten sind bläulich-lila mit dunklerer Aderung.
Lupinus pilosus, L.
Die häufigste und auffälligste Lupinen-Art auf Naxos ist Lupinus pilosus; sie kommt vor allem in den mittleren und höheren Regionen an günstigen Standorten vor, z.B. auf aufgegebenen Terrassen oder an Straßenrändern mit günstiger Erde und ausreichend Feuchtigkeit.
Lupinus pilosus ist eine häufige und wegen ihrer Größe auffällige Art.
Sie ist der vorigen Art ähnlich, hat aber breitere Blätter.
Die Blüten sind kräftig dunkelblau gefärbt mit einem weißen Streifen auf der Fahnenmitte.
Alle Lupinen bilden dicke Hülsen mit stärkehaltigen Samen aus, die nach Entfernung der Bitterstoffe gegessen werden können.
Weiße Lupine, Lupinus albus, L.
Die Weiße Lupine kommt in Sífones vor, wo sie stellenweise offenbar kultiviert wurde oder wird und hier und da verwildert ist.
Die Weiße Lupine ist leicht an den weißlichen Blüten erkennbar.
Das obere Kelchblatt ist kaum eingeschnitten.
Tragant, Astragalus
Die Gattung Astragalus (Tragant) umfasst je nach Definition 1.600 bis 3.000 Arten und ist damit die größte Gattung innerhalb der Gefäßpflanzen. Das Verbreitungsgebiet der Gattung umfasst die Nordhalbkugel. Auf Naxos kommen fünf Arten vor. Die Tragant-Arten besitzen lange, gefiederte Blätter mit zahlreichen Fiedern; die Hülsen weisen bei den verschiedenen Arten eine sehr unterschiedliche Form auf.
Gelblicher Tragant, Astragalus boeticus, L.
Der Gelbliche Tragant ist auf Naxos selten; er wächst an den Stränden um die Chóra und im Bereich der Lagune am Flughafen.
Astragalus boeticus besitzt kleine weißliche Blüten und dicke rötliche Hülsen mit gebogener Spitze.
Haken-Tragant, Astragalus hamosus, L.
Der Haken-Tragant ist im Kulturland und in der Phrygana an Stellen mit günstigerer Erde recht häufig anzutreffen.
Der Haken-Tragant ist leicht an den charakteristischen dünnen, hakenförmig gebogenen Hülsen zu erkennen.
Er besitzt weiße Klee-ähnliche Blütenköpfe mit eher wenig Blüten und wie alle Tragant-Arten lange Blätter mit vielen Fiedern.
Sägehülse, Astragalus pelecinus, (L.) Barneby
Die Sägehülse ist auf Naxos recht selten. Sie wächst in Wiesen, Feldern und in der Phrygana.
Die Blüten der Sägehülse sind blassrosa oder bläulich und stehen in unauffälligen, kleinen Köpfchen.
Die Früchte haben eine charakteristische Form mit gezackten, Säge-artigen Einbuchtungen an beiden Seiten.
Astragalus sinaicus, Boiss.
Auch Astragalus sinaicus kommt auf Naxos eher selten vor; die kleine und unauffällige Art ist allerdings auch leicht zu übersehen.
Astragalus sinaicus ist eine kleine, niederliegende Art mit zartblauen, sehr kleinen Blüten.
Die Hülsen sind sehr klein, etwa walzenförmig und lang silbrig behaart.
Astragalus spruneri, Boiss.
Dieser Tragant ist auf Naxos vor allem in Küstennähe in trockener Phrygana und an Feldrändern anzutreffen. Auch er ist nicht häufig.
Bei dem mehrährigen Tragant Astragalus spruneri stehen die Blätter in einer dichten Rosette am Boden.
Die langgestreckten, schmutzig-rosa Blüten werden in lockeren, langgestielten Blütenköpfen getragen.
Die dicken Hülsen sind eiförmig.
Hauhechel, Ononis
Auf Naxos kommen sieben Hauhechel-Arten vor. Alle sind stark drüsig behaart und besitzen gezähnte Blätter. Die Blüten können gelb oder rosa sein.
Ausgebreitete Hauhechel, Ononis diffusa, Ten.
Die Ausgebreitete Hauhechel kommt an der Küste vor; sie wächst zum Beispiel an den Sandstränden bei der Chóra.
Ononis diffusa besitzt rosa Blüten, die in dichten Trauben sitzen; gegen Ende der Blütezeit bläst sich der Kelch glockig auf. Die ganze Pflanze ist durch eine kurze drüsige Behaarung klebrig.
Zurückgebogene Hauhechel, Ononis reclinata, L.
Die Zurückgebogene Hauhechel ist in der Phrygana und Garrigue recht häufig; sie bleibt allerdings meist sehr klein und kann leicht übersehen werden.
Ononis reclinata ist wohl die häufigste Hauhechel-Art auf Naxos, allerdings klein und unauffällig. Wie die meisten Hauhecheln ist auch diese Art an Blättern und Kelch lang drüsig behaart.
Die gestielten, rosa Blüten biegen sich beim Verblühen senkrecht nach unten.
Dornige Hauhechel, Ononis spinosa, L.
Die Dornige Hauhechel kommt verstreut auf Naxos vor, vor allem in den mittleren Lagen und im Norden der Insel. Sie wächst in Phrygana und Garrigue sowie im Kulturland an Weg- und Feldrändern.
Die verholzende Dornige Hauhechel bildet kräftige Zwergsträucher. Sie besitzt einzelstehende, rosa Blüten und lange Dornen. Blätter und Kelch sind kurz drüsig behaart.
Weichhaarige Hauhechel, Ononis pubescens, L.
Die Weichhaarige Hauhechel kommt vor allem in den höheren Lagen von Naxos vor.
Die Weichhaarige Hauhechel wächst als große, aufrechte Pflanze und besitzt gelbe Blüten und dreizählige Blätter. Die ganze Pflanze ist stark drüsig behaart.
Die Blüten sind kurz gestielt ohne Granne und mit breiten fünfnervigen Kelchblättern; die Krone ist nicht viel länger als der Kelch.
Klebrige Hauhechel, Ononis viscosa ssp. breviflora, (DC.) Nyman
Die Klebrige Hauhechel kommt verstreut in Phrygana und Macchie vor, insbesondere in den unteren Lagen an trockenen Standorten.
Die Klebrige Hauhechel sieht der vorigen Art ähnlich, ist jedoch gut an ihrem starken Bocksgeruch zu erkennen. Auch bei dieser Art ist die ganze Pflanze lang drüsig behaart und – wie der Name sagt – klebrig.
Die Blüten besitzen lange, sehr dünne und spitze Kelchzähne. Charakteristisch ist die lange Granne am Blütenstiel.
Steinklee, Melilotus
Die Gattung Steinklee umfasst etwa 20 Arten mit Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum. Für Naxos sind fünf Arten nachgewiesen. Die Bestimmung der Arten ist nicht einfach und oft nur anhand der Form und Runzelung der Hülsen möglich.
Orientalischer Steinklee, Melilotus indicus, (L.) All.
Der Orientalische Steinklee ist auf Naxos in vielen Gegenden anzutreffen und stellenweise häufig.
Die Steinklee-Arten bilden recht große, stark verzweigte Pflanzen mit zahlreichen gelben Blüten in langgestreckten Trauben.
Der Orientalische Steinklee besitzt sehr kleine Blüten; beim Verblühen färben sich die Blüten weiß und der Kelch rötlich.
Auch die Hülsen sind sehr klein, kugelig und netznervig.
Neapolitanischer Steinklee, Melilotus neapolitanus, Ten.
Der Neapolitanische Steinklee ist auf Naxos deutlich seltener als die vorige Art. Er kommt verstreut in der Phrygana und an Ruderalstandorten vor.
Der Neapolitanische Steinklee besitzt etwas größere Blüten und Hülsen als die vorige Art.
Die kugelrunden, nur schwach netznervigen Hülsen haben einen Durchmesser von gut 3 mm und besitzen eine kleine Spitze.
Sizilianischer Steinklee, Melilotus siculus, (Turra) B.D. Jacks.
Der Sizilianische Steinklee kommt an Küsten und Stränden vor; er ist eine halophile (salzliebende) Pflanze. Auf Naxos ist er in der Nähe der Chóra und am Strand von Engares anzutreffen.
Der Sizilianische Steinklee hat etwas größere Blüten, die zu wenigeren im kurzen Blütenstand stehen.
Die Hülsen sind etwas größer als bei der vorigen Art. Sie sind nicht abgerundet, sondern besitzen eine kleine Spitze. Wenn sie ganz reif sind, weisen sie eine (hier nicht erkennbare) konzentrische Aderung auf. Der Blütenstand endet in einer Granne.
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