Skip to main content

Korbblütler I, Asteroideae

Die Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae) ist eine der größten Pflanzenfamilien umd umfasst etwa 1.700 Gattungen und 24.000 Arten. In der Einführung zu den Korbblütlern kann man mehr über die Korbblütler allgemein nachlesen.

Auf dieser Seite werden die Arten der Unterfamilie Asteroideae vorgestellt. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Angehörigen in den Korbblüten sowohl Zungen- als auch Röhrenblüten besitzen. Die Gattung der Filzkräuter wird auf einer eigenen Seite beschrieben. Hier findet man die Unterfamilien der Carduoideae und der Cichorioideae.

Hier kann man direkt zu den Gattungen springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Ageratina  –  Hundskamillen, Anthemis  –  Beifuß, Artemisia  –  Strandstern, Asteriscus  –  Gänseblümchen, Bellis  –  Ringelblumen, Calendula  –  Gamswurz, Doronicum  –  Berufkräuter oder Katzenschweife, Erigeron  –    –    –    –    –    –    –    –    –    –    –    –    –    –  

zur Foto-Übersicht

Ageratina

Die Gattung Ageratina wurde ursprünglich zur Gattung Wasserdost (Eupatorium) gerechnet. Sie umfasst gut 300 Arten, die vor allem in Mittelamerika vorkommen. Auf Naxos kommt eine Art vor, die aus Mexiko stammt, aber in vielen Gegenden der Welt eingewandert ist.

Ageratina adenophora, (Spreng.) King & H.Rob.

Die Wasserdost-Art Ageratina adenophora kommt entlang des Flusses im Tal von Potamiá und von Mélanes vor. Sie ist eine invasive Art, die ursprünglich aus Mittelamerika stammt und sich in vielen Gegenden der Erde als schädliches Unkraut verbreitet hat. Sie ist für Vieh schädlich, insbesondere für Pferde, bei denen der Verzehr oft zu einer tödlich endenden Lungenkrankheit führt.

Ageratina adenophora
Ageratina adenophora wächst als über 1 m hoher Strauch mit gegenständigen rautenförmigen Blättern.

Ageratina adenophora
Die etwa 1 cm großen, weißlichen Blütenkörbchen mit einem Kranz schmaler Zungenblüten am Rand stehen in Dolden. Die Früchte besitzen einen kleinen Pappus.

Hundskamillen, Anthemis

Die Hundskamillen sind eine Gattung mit etwa 100 Arten, die in Eurasien weitverbreitet sind. Auf Naxos sind vier Arten nachgewiesen worden: die sehr häufige Chios-Hundskamille und die ähnlichen Arten Anthemis auriculata und A. werneri sowie die Steife Hundskamille. Alle Arten sind auf das östliche Mittelmeergebiet beschränkt.

Chios-Hundskamille, Anthemis chia, L.

Die Chios-Hundskamille ist fast überall auf Naxos sehr häufig, insbesondere an Feld- und Wegrändern. Auf nicht mehr genutzten Terrassen bildet sie manchmal fast flächendeckende Bestände.

Chios-Hundskamille, Anthemis chia
Die Chios-Hundskamille besitzt Korbblüten mit gelben Röhrenblüten und einem Kranz von weißen Zungenblüten. Der Blütenboden ist flach. Die Blätter sind mehrfach fiederschnittig und fast kahl.

Chios-Hundskamille, Anthemis chia
Charakteristisch sind die schwarz gerandeten Hüllblätter.

Anthemis auriculata, Boiss.

Die sehr ähnliche Art Anthemis auriculata ist merklich seltener; insbesondere in der Bergregion tritt sie aber teilweise auch in großer Zahl auf.

Anthemis auriculata
Anthemis auriculata sieht ähnlich aus wie die vorige Art, hat aber einen im Verblühen stärker konisch hochgewölbten Blütenboden.

Anthemis auriculata
Die Hüllblätter weisen keinen schwarzen Rand auf.

Steife Hundskamille, Anthemis rigida, Heldr.

Die Steife Hundskamille ist auf Naxos ebenfalls weitverbreitet und häufig. Sie wächst vor allem in Heide und Phrygana, gern auch in Küstennähe und an sehr trockenen Standorten.

Steife Hundskamille, Anthemis rigida
Die Steife Hundskamille ist eine kleine, niedrige und eher unauffällige Pflanze. Die Blüten besitzen keine Zungenblüten. Die leicht fleischig verdickten Blätter sind zweifach fiederschnittig.

Steife Hundskamille, Anthemis rigida
Die Blütenköpfchen stehen auf verdickten, wollig behaarten Stielen. Die gelben Röhrenblüten besitzen recht lange Kronblattzipfel.

Beifuß, Artemisia

Die Gattung Artemisia umfasst je nach Bearbeiter bis zu 500 Arten, von denen einige als Beifuß bezeichnet werden. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. Es handelt sich meist um krautige bis halbstrauchige Arten, die eher kleine und unauffällige Korbblüten besitzen. Viele Arten sind aromatisch und enthalten insbesondere ätherische Öle, die Insekten vertreiben. Viele sind typische Steppenpflanzen. Auf Naxos kommt nur eine Art vor.

Strauch-Beifuß, Artemisia arborescens, L.

Der Strauch-Beifuß kommt in der Umgebung der Dörfer Galadádho und Mélanes vor.

Artemisia arborescens
Der Strauch-Beifuß erreicht eine Höhe von etwa einem Meter. Die Blätter sind fein gefiedert und silbergrau filzig behaart. Die Korbblüten stehen in Rispen. Sie enthalten (obwohl die Gattung zu den Asteroideae gerechnet wird) nur Röhrenblüten und sind grünlich gelb.

Strandstern, Asteriscus

Die Strandsterne werden je nach Bearbeiter den Gattungen Asteriscus, Nauplius oder Pallenis zugeordnet. Typisch sind die langen, laubblattähnlichen Hüllblätter, die die Korbblüten umgeben.

Einjähriger Strandstern, Asteriscus aquaticus, (L.) Less.

Der Einjährige Strandstern kommt vor allem in den niederen Lagen und in Meeresnähe in der Phrygana vor. Er erscheint erst im späten Frühling.

Einjähriger Strandstern, Asteriscus aquaticus
Der Einjährige Strandstern kann bei günstigen Regenfällen zu großen, kompakten, reich verzweigten Pflanzen heranwachsen. Er besitzt gelbe Blüten, die von langen, breiten Hüllblättern eingerahmt sind.

Einjähriger Strandstern, Asteriscus aquaticus
Die Zungenblüten sind relativ kurz. Die Korbblüten sind oft angedeutet fünfeckig.

Einjähriger Strandstern, Asteriscus aquaticus
Der Einjährige Strandstern erscheint erst spät im Frühjahr. In trockenen Jahren bleiben die Pflanzen oft winzig klein.

Gänseblümchen, Bellis

Die Gänseblümchen sind eher kleine Pflanzen, deren Blätter sämtlich in einer Grundrosette stehen. Die Korbblüten besitzen zahlreiche, schmale, weiße Zungenblüten. Die etwa zwölf Gänseblümchen-Arten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum.

Großes Gänseblümchen, Bellis sylvestris, Cirillo

Das Große Gänseblümchen blüht im Winter und frühen Frühjahr. Es ist weitgehend auf die mittleren und höheren Lagen der Insel beschränkt, wo es in Wiesen und Phrygana wächst.

Großes Gänseblümchen, Bellis sylvestris
Das Große Gänseblümchen besitzt bis zu 4 cm große, oft rosa überlaufene Blüten.

Einjähriges Gänseblümchen, Bellis annua ssp. minuta, (DC.) Meikle

Das Einjährige Gänseblümchen ist im Mittelmeergebiet verbreitet. Auf Naxos ist es nur selten anzutreffen. Es wächst an saisonal feuchten Stellen z.B. bei Kinídaros und Potamiá.

Einjähriges Gänseblümchen, Bellis annua ssp. minuta

Einjähriges Gänseblümchen, Bellis annua ssp. minuta
Das Einjährige Gänseblümchen, hier in der besonders kleinen Unterart minuta, wird nur wenige Zentimeter hoch. Die kleinen Blüten besitzen eher wenige weiße Zungenblüten, die in einem einfachen Ring stehen; die Hüllblätter wirken vergleichsweise recht kräftig.

Ringelblumen, Calendula

Die Ringelblumen stammen aus dem Mittelmeergebiet. Die Echte Ringelblume ist eine geschätzte Heilpflanze, die vor allem zur Behandlung von Hautproblemen eingesetzt wird. Auf Naxos kommt die Acker-Ringelblume vor; sie wächst in Gärten und Feldern sowie an Wegrändern.

Acker-Ringelblume, Calendula arvensis, L.

Die Acker-Ringelblume ist auf Naxos im Kulturland recht regelmäßig anzutreffen; teilweise ist sie in extensiv genutzten Weinbergen und an Feldrändern sehr häufig. Sie ist eine der ersten Pflanzen, die im Herbst erscheinen und fängt schon im Lauf des Winters an zu blühen.

Acker-Ringelblume, Calendula arvensis
Die Acker-Ringelblume bildet große, beblätterte Pflanzen mit zahlreichen bis zu 2 cm großen Blüten.

Acker-Ringelblume, Calendula arvensis
Die Blüten der Ringelblume öffnen sich nur bei schönem Wetter. Sie besitzen vergleichsweise wenige Röhrenblüten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Asteroideae bildet die Ringelblume auffällige Früchte, die sich auf charakteristische Weise nach innen krümmen. Sie besitzen keinen Pappus, aber Widerhaken und werden als Klettfrüchte verbreitet.

Gamswurz, Doronicum

Die Gamswurzen kommen mit etwa 40 Arten in Eurasien und Nordafrika vor.

Östliche Gamswurz, Doronicum orientale, Hoffm.

Die Östliche Gamswurz kommt auf Naxos an schattigen, bewaldeten Stellen bei Komiakí, bei Sífones und bei Apíranthos vor.

Östliche Gamswurz, Doronicum orientale
Die unverwechselbare Östliche Gamswurz besitzt wenige stängelumfassende, herzförmige Stängelblätter und zahlreiche gestielte Grundblätter. Die langgestielten Blüten werden bis 6 cm groß.

Östliche Gamswurz, Doronicum orientale
Die gelben Blüten besitzen zahlreiche, sehr schmale Zungenblüten und lange, spitze Hüllblätter.

Berufkräuter oder Katzenschweife, Erigeron (= Conyza)

Die Gattung der Berufkräuter umfasst etwa 60 Arten, die vor allem in den Tropen und Subtropen zu Hause sind. Auf Naxos kommen zwei Arten vor, die ursprünglich aus Amerika stammen, aber schon seit Jahrhunderten in Europa eingeschleppt sind. Beide wachsen vor allem an Ruderalstandorten und blühen im Sommer und Herbst. Die Berufkräuter besitzen zahlreiche, sehr kleine Blütenköpfe mit Röhren- und Zungenblüten; die Kronblätter der letzteren sind jedoch sehr kurz, so dass sie kaum über die Hüllblätter vorstehen.

Südamerikanisches Berufskraut, Erigeron (=Conyza) bonariensis, L.

Das Südamerikanische Berufskraut ist auf Naxos an Ruderalstandorten wie an Straßenrändern und in Gärten sehr häufig.

Südamerikanisches Berufskraut, Erigeron bonariensis
Das Südamerikanische Berufskraut ist eine dunkelgrüne, behaarte Pflanze mit einem reich verzweigten Blütenstand, bei dem der mittlere Trieb von den Seitentrieben überragt wird.

Südamerikanisches Berufskraut, Erigeron bonariensis
Die Hüllblätter der Blütenköpfe ebenso wie die Triebe und Blätter sind kurz behaart. Die Achänen tragen einen Pappus und werden mit dem Wind verbreitet.

Kanadisches Berufskraut, Erigeron (=Conyza) canadiensis, L.

Das Kanadische Berufskraut ist bei uns seltener als die vorige Art; es kommt ebenfalls an Ruderalstandorten vor.

Kanadisches Berufskraut, Erigeron canadiensis
Das Kanadische Berufkraut wird etwas höher als die vorige Art. Stiele und Blätter sind schmaler und zierlicher; die Blütenköpfchen kleiner.

Kanadisches Berufskraut, Erigeron canadiensis
Im Gegensatz zum Südamerikanischen Berufskraut sind die Hüllblätter weitgehend unbehaart.

Wucherblumen, Glebionis

Die Wucherblumen sind stark riechende, einjährige, aber große und kräftige Blumen mit großen Blütenkörbchen. Sie können dichte Bestände bilden. Die Wucherblumen stammen aus dem Mittelmeerraum, sind aber inzwischen auch in vielen anderen Gegenden eingebürgert und werden auch als Gartenpflanzen kultiviert.

Kronen-Wucherblume, Glebionis (= Chrysanthemum) coronarium, (L.) Cass. ex Spach


Die Kronen-Wucherblume ist im Kulturland auf Naxos sehr häufig. Der Stängel ist reich beblättert; die Blätter sind zweifach fiederspaltig mit stängelumfassendem Grund. Die Blätter können gegessen werden; als Heilpflanze wirken sie ähnlich wie die Kamille.


Sie ist eine der häufigsten und auffälligsten Blumen auf unserem Grundstück.


Es gibt sie in zwei Färbungen: mit weißen und mit gelben Zungenblüten.


Bei der weißen Farbvariante sind die Zungenblüten zur Mitte hin gelb. Die Blüten werden bis 6 cm groß.


Die Kronen-Wucherblume ist einjährig, wird aber bis über einen Meter hoch und bildet große, stark verzweigte Pflanzen. Unter ungünstigen Bedingungen bleibt sie wie alle Therophyten viel kleiner.

Saat-Wucherblume, Glebionis (= Chrysanthemum) segetum, (L.) Fourr.


Die Saat-Wucherblume ist eine etwas kleinere und schlankere Pflanze als die vorige Art. Sie ist ebenfalls sehr häufig und tritt stellenweise auf Getreidefeldern in dichten Beständen auf.


Die Blätter und Stängel dieser Art sind leicht blaugrün; die oft leicht fleischigen Blätter sind nur schwach gezähnt.


Die bis 4 cm großen Blüten dieser Art sind reingelb. Die aromatischen Knospen werden manchmal gesammelt und zusammen mit anderen Blütentrieben gekocht und als Gemüse gegessen.

Strohblumen, Helichrysum

Die Strohblumen bilden große, vielstängelige Pflanzen mit schirmtrauben-artigen Blütenständen aus zahlreichen kleinen Blütenkörbchen am Ende der Stängel. Die Korbblüten sind gelb und setzen sich nur aus Röhrenblüten zusammen. Die Pflanzen besitzen lanzettliche Blätter oft mit umgerolltem Rand. Strohblumen lassen sich gut trocknen und werden für Dekorationen verwendet. Die Gattung Helichrysum umfasst 600 Arten, die in Eurasien, dem südlichen Afrika, Madagaskar und Australien vorkommen. Noch nicht sehr bekannt ist, dass das ätherische Öl der Strohblumen (Immortelle) eine hervorragende heilende Wirkung hat, besonders für die Haut, zum Auflösen von Blutstauungen und zur Blutreinigung. Es hilft unter anderem gegen Allergien, Fieber und Entzündungen, heilt Wunden und stärkt das Immunsystem, die Zellen und die Organe.

Mittelmeer-Strohblume, Helichrysum stoechas ssp. barrelieri, (Ten.) Nyman


Die Mittelmeer-Strohblume ist auf Naxos vor allem in Meeresnähe häufig. Sie besitzt knäuelig zusammengesetzte, gelbe Blütenstände.


Die Blätter sind lanzettlich, die Stängel dicht anliegend wollig behaart.


Die Blütenstände sind kugelig mit locker stehenden Hüllblättern.


An den verblühten Pflanzen sind die häutigen Hüllblätter kranzförmig ausgebreitet.


Im Sommer vertrocknet die Strohblume. Hier sieht man sie im Herbst nach den ersten Regenfällen: Allmählich erscheinen wieder die neuen Blätter.

Italienische Strohblume, Helichrysum italicum, G.Don.


Die Italienische Strohblume blüht etwas später als die Mittelmeer-Strohblume, d.h. erst Anfang Sommer, wenn die meisten Blumen schon trocken sind. Sie ist bei uns seltener als die vorige Art. Sie besitzt sehr schmale, zusammengerollte Blätter.


Die Blütenkörbchen sind länglich mit – im Unterschied zur Mittelmeer-Strohblume – eng anliegenden Hüllblättern.

Alant, Inula (= Dittrichia)

Die zwei Alant-Arten, die auf Naxos vorkommen, blühen ebenfalls im Herbst. Auch sie besitzen ziemlich kleine Blütenköpfchen. Obwohl sie einjährig sind, wachsen sie zu vergleichsweise großen, fast strauchähnlichen Pflanzen heran und bilden stark verzweigte, mehr oder weniger pyramidenförmige Blütenstände aus.

Aromatischer Alant, Inula graveolens, L.

(= Dittrichia graveolens Greuter)


Der Aromatische Alant bildet kräftige, reich verzweigte pyramidenförmige Pflanzen mit schmalen Zweigen, kleinen, lanzettlichen Blättern und sehr kleinen, unauffälligen Blütenkörbchen. Er riecht streng nach Moschus.


Die Pflanze ist klebrig behaart; die kleinen gelben Blütenkörbchen besitzen nur kurze Zungenblüten.

Klebriger Alant, Inula viscosa, L.

(= Dittrichia viscosa Greuter)


Der Klebrige Alant bildet eine reich verzweigte, strauchähnliche Pflanze mit lanzettlichen Blättern. Im Sommer stinkt die Pflanze intensiv (sie riecht genau wie ein Stinktier); zur Blütezeit im Herbst wird der Geruch weniger intensiv.


Im Herbst sind die Sträucher dicht mit kleinen gelben “Blumen” übersät.


Die Blütenkörbchen besitzen wesentlich längere Zungenblüten als bei der vorigen Art. Die graugrün gefärbten Zweige sind klebrig und filzig behaart. Die Blütenkörbchen sind von dachziegelartig angeordneten Hüllblättern umgeben.

Kamille, Matricaria

Die Kamillen (Matricaria) kann man von den ähnlichen Hundskamillen am hohlen Blütenboden und den feiner verzweigten Blättern unterscheiden. Auf Naxos kommt die Echte Kamille vor; sie ist an Ruderalstellen, auf Feldern und in Gärten häufig. Insbesondere die Blüten sind sehr aromatisch. Kamillentee wirkt entzündungshemmend und beruhigend besonders im Verdauungstrakt und bei Hautproblemen sowie Frauenbeschwerden.

Echte Kamille, Matricaria chamomilla, L.


Die Echte Kamille besitzt weiße, im Verblühen zurückgebogene Zungenblüten und einen stark gewölbten, hohlen Blütenboden mit gelben Röhrenblüten. Die Blätter sind gefiedert mit sehr feinen Abschnitten.


Die Kamille ist bei uns im Garten die Lieblingsblume des urigen Kleinen Wollschwebers – hier im Landeanflug.

Sternauge, Pallenis

Die Gattung Pallenis umfasst sechs Arten, die vor allem im Mittelmeergebiet und den nordafrikanischen Wüsten vorkommen.

Stechendes Sternauge, Pallenis spinosa, (L.) Cass.

(= Asteriscus spinosa)

Das Stechende Sternauge kommt gemeinsam mit dem Einjährigen Strandstern in den niedrigeren Lagen an trockenen Standorten vor.


Das Stechende Sternauge ist eine schlankere Pflanze als der Strandstern.


Seine Blüten sind gelb bis orange; sie werden von den langen, schmalen, stachelspitzigen Hüllblättern weit überragt.


Im Gegensatz zu den meisten anderen Korbblütlern tragen die Früchte keinen Pappus (Haarkranz).

Steinimmortellen, Phagnalon

Die Steinimmortellen sind ausdauernde Zwergsträucher (eine Wuchsform, die bei den meist krautigen Korbblütlern nur selten vorkommt); sie treiben im Frühjahr zahlreiche Stiele, an denen die endständigen Blütenköpfchen stehen.

Griechische Steinimmortelle, Phagnalon rupestre ssp. graecum, (Boiss. & Heldr.) Batt.

Die Griechische Steinimmortelle ist auf Naxos häufig und weitverbreitet.


Die Blütenköpfchen sind rundlich; sie besitzen nur Röhrenblüten von hellgelber Farbe. Die verblühenden Blütenköpfchen sind bräunlich.


Die lanzettlichen Blätter besitzen einen gewellten Rand; oberseits sind sie glänzend grün, unterseits ebenso wie die Stängel weißfilzig.


Bei der Griechischen Steinimmortelle sind die sehr zahlreichen Hüllblätter der Blütenköpfchen sehr schmal und spitz. Die Früchte tragen einen Pappus aus weißen Haaren.

Felsen-Steinimmortelle, Phagnalon saxatile (L.) Cass.

Die Felsen-Steinimmortelle ist auf Naxos seltener als die vorige Art.

Felsen-Steinimmortelle, Phagnalon saxatile (L.) Cass.
Die Felsen-Steinimmortelle unterscheidet sich von der vorigen Art darin, dass die Blätter keinen welligen Rand haben.

Felsen-Steinimmortelle, Phagnalon saxatile (L.) Cass.
Die äußeren Hüllblätter stehen ab; die mittleren haben in der oberen Hälfte einen breiten, fein gewellten häutigen Rand.

Flohkräuter, Pulicaria

Die Flohkräuter sind mit über 100 Arten in Europa, Westasien und Nordafrika verbreitet. Sie besitzen gelbe Blüten und meist ganzrandige, sitzende, leicht wellige, oft drüsige oder behaarte Blätter. Mehrere Arten sind aromatisch und werden als Heilkräuter verwendet. Auf Naxos kommen das Große und das Kleine Flohkraut vor, beide nur selten.

Großes Flohkraut, Pulicaria dysenterica, (L.) Bernh.


Das Große Flohkraut wächst an feuchten Standorten. Auf Naxos ist es selten anzutreffen, so hier am Flusslauf von Apóllonas.


Es bildet eine recht große Pflanze mit langen Stängeln mit leicht welligen, sitzenden bis halb stengelumfassenden Blättern. Die Blüten sind rein gelb mit vielen langen, schmalen Zungenblüten am Rand.

Kleines Flohkraut, Pulicaria vulgaris, Gaertn.


Das Kleine Flohkraut wirkt wie eine Miniaturausgabe des Großen Flohkrauts. Ich habe es auf Naxos an einem austrocknenden Tümpel gefunden; es war vorher auf der Insel noch nicht nachgewiesen worden. An diesem Standort waren die Pflänzchen nur wenige Zentimeter hoch. Klares Merkmal sind die nur etwa 1 mm langen Zungenblüten.

Greiskraut, Senecio

Die Greiskräuter sind eine große, weltweit verbreitete Gattung mit über tausend Arten, von denen viele sehr giftig sind. Auf Naxos treten zwei Greiskräuter auf.

Senecio leucanthemifolius, Poir.

Die Greiskraut-Art Senecio leucanthemifolius ähnelt dem Französischen Greiskraut (Senecio gallicus) und ersetzt dieses im östlichen Mittelmeergebiet.


Senecio leucanthemifolius ist bei uns recht häufig. Es besitzt tief fiederschnittige Blätter mit weit entfernt stehenden Abschnitten und gelbe Blüten mit langen, schmalen Zungenblüten am Rand.


Die Spitzen der schmalen Hüllblätter sind schwärzlich. Die Hüllblätter der Blütenköpfchen stehen in einer Reihe; zusätzlich gibt es ein paar kurze Außenhüllblätter.

Gewöhnliches Greiskraut, Senecio vulgaris, L.


Das Gewöhnliche Greiskraut ist weltweit verbreitet. Auf Naxos kommt es an Ruderalstellen und auf Feldern vor.


Die kleinen Blüten besitzen keine Zungenblüten. Außer den normalen, in einer Reihe stehenden Hüllblättern tragen die Blütenköpfchen viele sehr kurze, schwarz gespitzte äußere Hüllblätter.


Hier sieht man gut die intensiv schwarzen Spitzen der Hüllblätter.

zur Foto-Übersicht

weiter: Korbblütler I, Asteroideae: Filzkräuter, Filago

siehe auch:

zum Weiterlesen:

Zur Flora von Naxos

Zum Inhaltsverzeichnis

Comments are closed.