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Chasmophyten

Als Chasmophyten bezeichnet man Pflanzenarten, die an steilen Felswänden wachsen und in engen Felsspalten wurzeln und somit nur ein geringes Angebot an Erde zur Verfügung haben. Auf Naxos kommen mehrere Arten vor, die sich speziell an diesen schwierigen Lebensraum angepasst haben. Außerdem gibt es zahlreiche Arten, die an Felswänden wachsen können, aber nicht müssen. Im Folgenden ein paar Chasmophyten, denen wir am Fanári begegnet sind.


Der Fanári besitzt eine steile felsige Spitze mit einem Steilabfall nach Westen.

Kretischer Ahorn, Acer sempervirens
Hier wächst ein winziger Ahorn (Acer sempervirens) in einer Felsspalte.

Kreuzdorn, Rhamnus lycioides
Auch dieser kleine Kreuzdorn (Rhamnus lycioides) vermag in der Felsspalte zu existieren; Ahorn und Kreuzdorn können aber auch bestens an anderen Standorten gedeihen, können also nicht zu den echten Chasmophyten gerechnet werden.


In der Felswand auf der Westseite des Fanári entdeckten wir direkt unterhalb der kleinen Kirche Panagía Fanariótissa einen echten Chasmophyten: Der sehr schöne und eindrucksvolle Doldenblütler Hellenocarum multiflorum wächst in nur steilen Kalkhängen (ganz rechts im Bild).


Die mehrjährige Pflanze treibt einen kräftigen Stängel und bildet einen reichverzweigten Blütenstand.


Der Blütenstand besteht aus großen, sehr dichten und vielblütigen Dolden. Die kurzen Kronblätter sind eingebuchtet.


Centaurea atropurpurea, ebenfalls ein Chasmophyt, kommt nur auf einigen Inseln der Kykladen vor. Sie bildet große Blattrosetten aus leicht filzigen Blättern, die am Grund einige Fiedern tragen.


Ende Mai treibt sie lange Blütentriebe mit je mehreren Blütenköpfen am Ende.


Die großen, sehr harten Blütenköpfe sind kugelrund, die Blüten dunkelpurpurn.


Die ebenfalls auf nur wenige Kykladen-Inseln beschränkte Campanula calaminthifolia ist ein weiterer typischer Chasmophyt. Sie blüht erst im frühen Sommer.


Die lila Blüten sind innen zart behaart.