Sandelholzgewächse, Santalaceae
Die Familie der Sandelholzgewächse umfasst etwa 40 Gattungen und 900 Arten. Sie ist weltweit verbreitet außer in den polaren Regionen; der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in den Tropen. Die meisten Arten sind Sträucher mit kleinen, radiärsymmetrischen, drei- bis sechsteiligen Blüten. Einige Arten sind (Halb)-Parasiten, so die Misteln, die ebenfalls zu den Sandelholzgewächsen gehören. Auf Naxos treten aus dieser Familie der Honigduftende Rutenstrauch und zwei Leinblatt-Arten auf.
Hier kann man direkt zu den zwei vorgestellten Arten springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Honigduftender Rutenstrauch, Osyris alba – Thesium bergeri
Honigduftender Rutenstrauch, Osyris alba, L.
Der an einen Ginster erinnernde Honigduftende Rutenstrauch besitzt grüne, längs geriefte Stängel, die im Winter lanzettliche Blätter tragen. Er ist zweihäusig, das heißt die männlichen und die weiblichen Blüten sitzen an unterschiedlichen Pflanzen. Die kleinen, duftenden Blüten sind dreizählig. Sie besitzen keine Blütenblätter, sondern nur gelbliche, dreieckige Kelchblätter (oder Tepalen). Die männlichen Blüten sitzen zu mehreren an kurzen Stielen, die weiblichen stehen meist einzeln. Die Früchte sind rote, runde, beerenartige Steinfrüchte.
Der Honigduftende Rutenstrauch ist im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Auf Naxos kommt er vor allem auf saurem Untergrund recht häufig vor. Er ist ein Halbparasit, das heißt er besitzt Chlorophyll und betreibt Photosynthese, aber seine Wurzeln „bohren“ außerdem die Wurzeln anderer Pflanzen an und er versorgt sich zusätzlich, indem er ihnen Nährstoffe entzieht.
Der Honigduftende Rutenstrauch besitzt, wie sein Name schon vermuten lässt, grüne, Photosynthese-betreibende Stängel und einen starken, angenehmen Honigduft.
Die lanzettlichen Blätter werden während der Sommertrockenheit abgeworfen. Links im Bild sieht man eine der beerenartigen, roten Früchte.
Die Blüten des Rutenstrauchs sind dreizählig. Sie besitzen keine Blütenblätter und nur kleine, gelbliche Kelchblätter. Hier sind die zu mehreren stehenden männlichen Blüten zu sehen.
Thesium bergeri, F. Zucc.
Die Gattung Leinblatt oder Bergflachs umfasst gut 300 Arten mit Verbreitungsschwerpunkt in Afrika. Thesium bergeri kommt im östlichen Mittelmeergebiet vor. Für Naxos ist auch die ähnliche Art Thesium humile (Bergflachs) nachgewiesen, bei der die Teilblütenstände fast ungestielt sind, während die Früchte fünf kräftige Nerven aufweisen. Auch die Leinblätter sind Halbschmarotzer.
Thesium bergeri ist eine eher unauffällige, niedrige Pflanze; sie wächst bei uns hier und da in der Macchie.
Sie bildet mehrere wenig verzweigte Triebe, an denen schmale, leicht fleischige Blätter sitzen.
Die weißen, sternförmigen Blüten stehen einzeln oder zu wenigen in kurz (aber deutlich) gestielten Teilblütenständen.
Die Früchte sind deutlich netznervig.