Primelgewächse, Primulaceae
Die große und vielfältige Familie der Primelgewächse ist auf Naxos durch fünf Arten vertreten. Sehr häufig in Gärten und an Wegrändern ist der Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis), der sowohl in der roten als auch in der blauen Form auftritt. Vor allem in Wäldern und Gebüschen wächst das Efeublättrige Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium), seltener kommt auch das Griechische Alpenveilchen vor (Cyclamen graecum). Außerdem tritt auf Naxos die Salzbunge (Samolus valerandi) auf, eine sehr seltene, als gefährdet eingestufte Pflanze, die an feuchten und oft salzhaltigen, gestörten Standorten wächst. Ich habe sie am Bach in Agiá gefunden; sie wächst aber auch als Unkraut bei uns im Garten (der sich sowieso als eine der besten Stellen der Insel zum Botanisieren erweist). Schwer zu entdecken ist schließlich das winzige Sternlein (Asterolinon linum-stellatum).
Hier kann man direkt zu den vorgestellten Arten bzw. Gattungen springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Acker-Gauchheil, Anagallis arvensis – Alpenveilchen, Cyclamen – Salzbunge, Samolus valerandi – Sternlein, Asterolinon linum-stellatum
Acker-Gauchheil, Anagallis arvensis, L.
Der Acker-Gauchheil wächst häufig in Gärten und an Wegrändern. Er kommt sowohl in seiner roten, als auch in seiner blauen Form vor, wobei die rote Form etwas eher erscheint als die blaue.
Hier die rote Form des Acker-Gauchheils in unserem Garten…
…und hier die blaue Form.
Die blaue Variante unterscheidet sich von der roten nicht nur in der Blütenfarbe, sondern auch in der Form der Blütenblätter, die breiter sind und sich auf der ganzen Länge überlappen, so dass die Kelchblätter dazwischen nicht zu sehen sind; am Rand sind sie fein gefranst.
Hier sieht man auch die typischen kugeligen Kapselfrüchte der Primelgewächse.
Efeublättriges Alpenveilchen, Cyclamen hederifolium, Sol. ex Aiton
Die Alpenveilchen, die in etwa 30 Arten im Mittelmeerraum vorkommen, sind leicht kenntlich an den charakteristisch geformten Blüten. Alle Arten bilden etwa scheibenförmige Speicherknollen aus, aus denen im Herbst zunächst die Blüten, und später auch die häufig hübsch gemusterten Blätter treiben. Alpenveilchen sind sehr giftig, insbesondere die Knollen.
Das Alpenveilchen ist eine der ersten Pflanzen, die im Herbst blühen; es kommt vor allem an schattigen Stellen wie in Wäldern und Gebüschen vor.
Die zartrosa Blüten der Alpenveilchen sehen unvergleichlich elegant aus.
Die Alpenveilchen bilden eine Knolle, aus der nach den herbstlichen Regenfällen meist erst die Blüten, dann die Blätter austreiben. Entsprechend stehen die Blüten stets in kleinen, engstehenden Gruppen.
Die Blätter des Efeublättrigen Alpenveilchens sind deutlich eckig oder gebuchtet und weisen eine Musterung auf, die an Efeublätter erinnert.
Hier sieht man die dicke, rundlich abgeflachte Knolle des Alpenveilchens.
Nach der Blüte rollen sich die Fruchtstiele ein. Die Samen werden von Ameisen gesammelt und in ihre Löcher geschleppt; sie können nur in Dunkelheit keimen.
Griechisches Alpenveilchen, Cyclamen graecum, Link
Seltener kommt auf Naxos noch eine zweite Alpenveilchen-Art vor, das Griechische Alpenveilchen. Es unterscheidet sich vor allem darin, dass die Blätter nicht gebuchtet oder winkelig, sondern herzförmig und fein gezähnt oder gekerbt sind.
Hier handelt es sich vermutlich um das Griechische Alpenveilchen mit herzförmigen, fein gezähnten Blättern.
Salzbunge, Samolus valerandi, L.
Die seltene Salzbunge kommt hier und da auf Naxos an feuchten, schattigen Stellen vor; auch in unserem Garten ist sie gelegentlich zu finden.
Die Salzbunge ist eine seltene Pflanze. Hier wächst sie an der Quelle von Agiá.
Sie besitzt recht große, leicht fleischige, elliptische Blätter. Die kleinen weißen Blüten sitzen an sehr dünnen Stielchen.
Die runden Kapselfrüchte sind von den Kelchblättern eingehüllt.
Sternlein, Asterolinon linum-stellatum, (L.) Duby
Das Sternlein ist so klein und zart, dass man es meist übersieht; es ist jedoch in Phrygana, Garrigue und Macchie bei uns nicht selten.
Das Sternlein ist eine sehr zarte und unauffällige Pflanze, die nur wenige Zentimeter hoch wird.
Die Blüten (ganz rechts) sind sternförmig mit winzigen, fast nicht zu erkennenden Blütenblättern, die von den spitzen Kelchblättern weit überragt werden. Typisch für die Familie sind die runden Früchte.
siehe auch: