Kreuzblütler II, Brassicaceae
Auf dieser Seite werden die häufigeren gelbblühenden Kreuzblütler, die auf Naxos vorkommen, vorgestellt. Die weiß- oder lilablühenden Arten sind auf der Seite Kreuzblütler I zu finden.
Es gibt eine ganze Anzahl von gelbblühenden Kreuzblütlern auf Naxos, die oft auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen und am besten an der Form der Früchte zu unterscheiden sind. Die gelbe Blütenfarbe ist unter den Kreuzblütlern (wie auch den Korbblütlern) sehr verbreitet; gelbe Blüten werden besonders gern von Fliegen aufgesucht.
Hier kann man direkt zu den Arten bzw. Gattungen springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Alyssum simplex – Einjähriges Brillenschötchen, Biscutella didyma – Senfblättriges Zackenschötchen, Bunias erucago – Echtes Schildkraut, Clypeola jonthlaspi – Senfrauke, Eruca vesicaria ssp. sativa – Erysimum – Bastardsenf, Hirschfeldia incana – Acker-Rettich, Raphanus raphanistrum – Runzeliger Rapsdotter, Rapistrum rugosum – Weißer Senf, Sinapis alba – Wegrauke, Sisymbrium
Alyssum simplex, Rudolphi
Das Steinkraut Alyssum simplex ist in Macchie und Phrygana stellenweise häufig.
Die Steinkräuter sind niedrige Kräuter mit kleinen Blüten und breiten, rundlichen Früchten. Hier handelt es sich vermutlich um Alyssum simplex.
Diese Pflanze besitzt einen dichten Blütenstand mit kleinen gelben Blüten; an den Früchten sieht man die kurzen Griffel und die Kelchblätter, die nicht abfallen.
Viele Steinkräuter bilden Sternhaare aus wie hier auf den Schötchen zu sehen.
Hier sieht man auch die alten Fruchtstände aus dem vorigen Jahr.
Einjähriges Brillenschötchen, Biscutella didyma, L.
Das Brillenschötchen ist auf Naxos sehr häufig; es wächst sowohl in der Kulturlandschaft auf Feldern und an Wegrändern als auch in der Phrygana.
Wie die meisten Kreuzblütler ist auch das Brillenschötchen am besten an seinen Schötchen zu erkennen.
Es besitzt kleine gelbe Blüten.
Die brillenförmigen Schötchen aus zwei kreisrunden, am Rand behaarten Teilfrüchten sind unverkennbar.
Senfblättriges Zackenschötchen, Bunias erucago, L.
Das Senfblättrige Zackenschötchen ist hier und da auf Naxos anzutreffen; stellenweise ist es sehr häufig.
Auch das Senfblättrige Zackenschötchen besitzt den typischen Habitus der gelben Kreuzblütler und ist nur bei genauerem Hinsehen zu unterscheiden.
Die hellgelben Blüten sind länger gestielt als bei den meisten anderen Arten; die Blätter sind besonders langgestreckt mit gezähntem Rand.
Das beste Kennzeichen sind die mit kleinen Warzen und kurzen Stacheln ausgestatteten Schötchen.
Echtes Schildkraut, Clypeola jonthlaspi, L.
Das kleine Echte Schildkraut wächst hier und da in der Phrygana.
Das kleine Echte Schildkraut ist eine kleine und unauffällige Pflanze.
Es besitzt winzige gelbe Blüten und runde, dicht mit grauen Sternhaaren besetzte Schötchen, die in charakteristischer Weise herabhängen.
Senfrauke, Eruca vesicaria ssp. sativa, (Mill.) Thell.
Die Senfrauke ist im Mittelmeergebiet, in Nordafrika und Südwestasien heimisch und wird als Gemüsepflanze angebaut (Rucola). Auf Naxos kommt nur sehr selten vor; es handelt sich vermutlich um verwilderte Exemplare.
Die Senfrauke besitzt hellgelbe Blüten; ihre relativ großen und festen Blätter haben runde Endabschnitte.
Die Blüten besitzen rötliche Kelchblätter und blassgelbe, geaderte Kronblätter.
Die Schoten besitzen einen langen Schnabel.
Erysimum hayekii, Polatschek
Die Goldlack-Art Erysimum hayekii ist auf Naxos relativ häufig und in den mittleren und höheren Lagen weit verbreitet.
Erysimum hayekii ist eine dem Boden anliegende Art mit zahlreichen Stängeln, die in ihrem unteren Teil beblättert sind. Die kleinen Blätter sind lanzettlich.
Die Stängel tragen traubige Blütenstände mit gelben Blüten; die Schoten sind sehr schmal und stielrund; an der Spitze bleibt der kleine Griffel erhalten mit einer tellerförmig verbreiteten gelblichen Narbe.
Erysimum naxense, Snogerup
Die Goldlack-Art Erysimum naxense ist auf Naxos endemisch; sie wächst an manchen Stellen in den Bergen.
Erysimum naxense an der Straße von Filóti nach Apíranthos.
Diese Goldlack-Art ist recht groß und auffällig mit einem dichten, leuchtend gelben Blütenstand. Sie blüht schon recht früh im Frühjahr.
Hier sieht man die frisch ausgetriebene Pflanze, schon blühend, mit den vertrockneten Überresten des letztjährigen Blütenstandes.
Diese Art besitzt zahlreiche lanzettliche, leicht gezähnte Stängelblätter und einen verzweigten, traubigen Blütenstand an der Spitze. Die recht großen Blüten sind goldgelb.
Die langen und schmalen Schoten sind seitlich zusammengedrückt.
Bastardsenf, Hirschfeldia incana, (L.) Lagr.-Foss.
Der Bastardsenf ist auf Naxos an Wegrändern und in Gärten und Feldern sehr häufig. Er wird als Windgemüse gesammelt. Er sieht dem Weißen Senf (s.u.) auf den ersten Blick sehr ähnlich.
Der Bastardsenf ist auf ganz Naxos vor allem an Ruderalstellen, auf Feldern und an Wegrändern häufig. Er bildet wie die anderen Arten einen langen Stängel aus, der sich im Laufe der Zeit immer mehr verzeigt. Die leicht gefiederten Blätter mit runden Fiedern bzw Abschnitten stehen größtenteils in einer Grundrosette; kleinere Blätter stehen auch am Stängel.
Diese Art ist als Wildgemüse sehr beliebt und wird von den Inselbewohnern fleißig gesammelt. Dazu zupft man die noch nicht aufgeblühten Blütentriebe ab; die Pflanze treibt dann neue Blütentriebe aus, die man erneut abernten kann usw.
Die Triebspitzen des Bastardsenfes werden kurz in Salzwasser gekocht und mit Öl übergossen serviert. Ein zu ausgiebiger Genuss dieser Art kann den Blutdruck in die Höhe treiben.
Auf die Dauer bildet der Bastardsenf einen stark verzweigten, großen Blütenstand aus.
Die Schoten sind eher kurz und auf charakteristische Weise abgeknickt.
Acker-Rettich, Raphanus raphanistrum, L.
Der Acker-Rettich kommt vor allem in der Tragaía und den niedrigeren Lagen der Insel vor. Er ist mit den kultivierten Rettich-Arten verwandt, seine Wurzel ist jedoch nicht verdickt. Die Samen können zu Senf verarbeitet und zur Ölgewinnung genutzt werden, die Blätter werden als Salat gegessen.
Die Blätter des Acker-Rettichs besitzen zackige Abschnitte; die Endfieder ist groß und breit.
Die Blüten sind hellgelb mit zarten Adern. Die langen Schoten zerfallen in einzelne Glieder (Gliederschoten).
Runzeliger Rapsdotter, Rapistrum rugosum, (L.) All.
Der Runzelige Rapsdotter sieht auf den ersten Blick ähnlich aus wie der Arten wie der Weiße Senf und der Acker-Rettich; er ist auf Naxos jedoch ziemlich selten.
Der Runzelige Rapsdotter sieht auf den ersten Blick ganz ähnlich aus wie andere Arten der gelben Kreuzblütler mit den langgestreckten, traubigen, reich verzweigten Blütenständen und den gekerbten Blättern.
Man erkennt ihn an den kleinen, runden, runzeligen Schötchen.
Weißer Senf, Sinapis alba, L.
Der Weiße Senf ist auf Naxos sehr häufig; er blüht im Frühjahr besonders früh. Er kommt an Ruderalstandorten vor, in Gärten und an Wegrändern. In Feldern wächst er in manchen Gegenden massenweise, so dass die ganzen Felder im Frühling gelb aussehen.
Der Weiße Senf, der ebenfalls an Ruderalstandorten häufig vorkommt, besitzt ein ähnliches Erscheinungsbild wie der Bastardsenf. Die Blattabschnitte sind bei dieser Art spitzer. Der Weiße Senf besitzt gelbe Blüten; sein Name stammt von den hellen Samenkörnern.
Die borstig behaarten Schoten besitzen einen langen, zusammengedrückten Schnabel; sie sind in der Nähe der Mitte eingeschnürt. Die Samen mit einem hohen Gehalt an Senfölglykosiden können zu Senf verarbeitet werden. Auch die würzigen Blätter können in Salat oder gekocht gegessen werden.
Wegrauke, Sisymbrium officinale, (L.) Scop.
Die Wegrauke kommt auf Naxos im Kulturland vor, an Wegrändern und in Gärten. Sie ist sehr häufig. Die Rauken sind in Europa und Nordamerika weitverbreitet und häufig.
Die Wegrauke besitzt schmale, unten fiederteilige, oben fast einfache Blätter mit sehr langem Endabschnitt.
Die kleinen, gelben Blüten sitzen in dichten Knäueln an den Enden der langen, waagerecht abstehenden Seitentriebe des Blütenstandes sowie am Haupttrieb.
Die Schoten sind sehr kurz und liegen dem Stängel eng an.
Orientalische Rauke, Sisymbrium orientale, L.
Auch die Orientalische Rauke ist eine sehr häufige Pflanze an Ruderalstandorten, an Wegrändern und in Feldern.
Die Orientalische Rauke besitzt kleine gelbe Blüten und sehr lange, schmale Schoten, die waagerecht abstehen.
Die Blätter dieser Art sind gefiedert mit sehr schmalen Abschnitten.
Hier noch einmal die Schoten von Nahem.
zu den weiß- oder lilablühenden Kreuzblütlern
siehe auch: