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Erstaunliche Tiere 6: Die Springspinne

Es gibt bei uns mehrere kleine Springspinnen-Arten; eine der selteneren darunter ist Thyene imperialis, eine in Europa auf das Mittelmeergebiet beschränkte Art.

Springspinnen ernähren sich von Insekten und anderen kleinen Tieren, die sie durch Anspringen erbeuten. Die blitzschnellen und erstaunlich weiten Sprünge werden durch hydraulisches Strecken der Beine über den Hämolymphdruck ermöglicht. Entsprechend ihrer Lebensweise besitzen die Springspinnen im Gegensatz zu den meisten anderen Spinnen hoch entwickelte Augen, mit denen sie nicht nur ein weites Farbenspektrum (auch im ultravioletten Bereich) wahrnehmen können, sondern die auch räumliches Sehen und ein Einschätzen der Entfernung ermöglichen. Die nach vorne gerichteten Augen besitzen einen als Linse funktionierenden Glaskörper und vier Netzhautschichten mit je unterschiedlicher Funktion mit zahlreichen Sehzellen von vier verschiedenen Typen. Die Netzhaut kann durch Muskeln bewegt werden um das Gesichtsfeld zu ändern, was über das Zusammenspiel der Hauptaugen und der Seitenaugen das für den Beutefang erforderliche räumliche Sehen ermöglicht. Zusätzlich zum hoch entwickelten Sehsinn besitzen die Springspinnen einen ausgefeilten Tastsinn, für den vor allem spezielle Haare an den Beinen und Pedipalpen verantwortlich sind, die über die Luftschwingungen das Wahrnehmen von Geräuschen und Infraschall ermöglichen. Sogenannte Spaltsinnesorgane an den Tarsen („Füßen“) ermöglichen die Wahrnehmung von auch feinsten Vibrationen des Untergrundes. Schließlich besitzen die Springspinnen außerdem einen feinen Geruchs- und Geschmackssinn über zahlreiche Chemorezeptoren, der ebenfalls zur Erkennung der Beute wichtig ist.

Viele Springspinnen besitzen, so wie Thyene imperialis einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die auffälliger gefärbten Männchen werben mit komplizierten, artspezifischen Balztänzen um die Weibchen, bei denen die Spinnen durch die Bewegungen und durch mit den Beinen und Pedipalpen erzeugen Trommelgeräusche miteinander kommunizieren.

Thyene imperialis
Die kleine Springspinne Thyene imperialis besitzt große nach vorn gerichtete Augen, neben denen viel kleinere Nebenaugen sitzen (am oberen Rand).

Thyene imperialis
Hier sieht man die dicken, schwarzen Pedipalpen (unterhalb des „Gesichts“), die zahlreiche Sinnesorgane tragen, und zur Nahrungsaufnahme, zur Übertragung des Spermas bei der Kopulation und zur Kommunikation bei der Balz verwendet werden.

Thyene imperialis
Die auffällige Färbung des Männchens dient als Erkennungsmerkmal bei der Balz. Hier sieht man auch recht gut das größere Paar der oben auf dem Prosoma gelegenen Seitenaugen.

Thyene imperialis
Teilweise zeigt Thyene imperialis, wie viele Springspinnen, einen metallischen Glanz.

Hier kann man mehr über die Lebensweise von Spinnen und über die wichtigeren der auf Naxos vorkommenden Arten nachlesen.

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