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Artenporträt: Der Eisstern

Seesterne kommen auf Naxos eher selten vor, während sie in vielen Meeren, vor allem in den kälteren Regionen, den größten Teil der Makrofauna stellen. Seesterne sind gefährliche Räuber, die sich vor allem von Muscheln und Schnecken, aber auch von Krebstieren, Seeigeln, Seegurken, anderen Seesternen und Korallen, sowie seltener von Fischen oder von Algen ernähren. Im Nährstoff- und Plankton-armen Mittelmeer können Seesterne ebenso wie ihre hauptsächlichen Beutetiere, die Muscheln und Schnecken, nur in relativ geringen Zahlen existieren.

Der Eisstern ist eine von sechs Seestern-Arten, die man auf Naxos antreffen kann. Er besitzt eine graugrünliche bis rötliche Farbe und ist zwischen den Algen gut getarnt. Bei uns kann man bis etwa 30 cm große Exemplare finden; der Eisstern ist allerdings einer der größten Seesterne überhaupt und erreicht bis zu 1 m Durchmesser.

Eisstern, Marthasterias glacialis

Die Seesterne besitzen einen meist fünfteilig-radiärsymmetrischen Körperbau mit einer mehr oder weniger großen Körperscheibe und breiten oder schlanken Armen. Sie besitzen eine ledrige Haut, in die Kalkplättchen eingelassen sind, die das Außenskelett der Tiere darstellen. Ein Teil dieser Platten trägt kleine Stacheln, andere tragen winzige Greifzangen, die Pedicellarien, die der Säuberung der Körperoberfläche dienen. Die Seesterne besitzen einen einfach gebauten Magen, den sie ausstülpen können, so dass sie auch größere Beutetiere verdauen können. Die Atmung läuft über kleine Kiemenpapillen ab, die überall längs der Arme sitzen. Außer einem einfachen, offenen Blutgefäßsystem und einfachen Därmen, die sich in die Arme hineinziehen, ist das wichtigste Organsystem der Seesterne das Ambulacral-System, das aus kleinen Kanälen mit einer proteinhaltigen Flüssigkeit besteht, und das über den hydraulischen Druck die Bewegung der Seesterne ermöglicht. Zum Ambulacral-System gehören die vielen kleinen ausfahrbaren Füßchen, die an der Unterseite der Seesterne sitzen; mit Hilfe dieser Füßchen können die Seesterne ihre Beute fangen und langsam laufen. Die Füßchen heften sich durch klebende Stoffe, die abgesondert bzw wieder aufgelöst werden, so fest ans Substrat, dass die Seesterne mit ihnen sogar Muscheln öffnen können. Das Nervensystem der Seesterne ist sehr einfach mit größtenteils einzeln in die Haut verstreuten Sinneszellen, mit denen sie Berührungsreize, Helligkeit, Wassertemperatur und manche Geruchsstoffe wahrnehmen können.

Der im östlichen Atlantik und im Mittelmeer verbreitete Eisstern besitzt fünf relativ schlanke Arme und eine kleine Mittelscheibe. Die Arme tragen in drei Längsreihen dicke, mit kräftigen Stacheln versehene Höcker.

Eisstern, Marthasterias glacialis
die Unterseite des Eissterns

Eisstern, Marthasterias glacialis
Die Oberfläche des Eissterns trägt weißliche bis rötliche Stacheln (auf der Oberseite einzeln stehend, am Rand zu zweit), die von Kränzen winziger Ausstülpungen umgeben sind. Zwischen den Stacheln liegen die zahlreichen, braunroten Kiemenpapillen mit einzelnen, kleineren Stacheln (Pedicellarien, aber ohne Greifzangen) dazwischen.

Eisstern, Marthasterias glacialis
Hier sieht man schön die ausfahrbaren Füßchen des Seesterns.

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