
Nelkengewächse I, Caryophylloideae
Die Nelkengewächse (Caryophyllaceae) sind eine artenreiche, weltweit verbreitete Familie (etwa 2200 Arten in 86 Gattungen). Ihre Angehörigen sind meist krautig und kommen vor allem an offenen Standorten in den gemäßigten und subtropischen Regionen vor; in den tropischen Wäldern Südamerikas und Afrikas fehlen sie weitgehend. Charakteristisch sind die bei den meisten Arten gegenständigen Blätter und die oft dichasiale Verzweigung (d.h. eine Verzweigung in zwei gleichgroße Stängel). Die Blüten sind fünfteilig und radiärsymmetrisch. Die hier vorgestellten Arten der Unterfamilie Caryophylloideae besitzen meist recht große, farbige Blüten; die Kelchblätter sind zu einer Röhre verwachsen und die Blätter besitzen keine Nebenblätter (kleine Seitenblättchen am Blattgrund). Die Unterfamilie Caryophylloideae umfasst unter anderen die Gattungen Agrostemma, Dianthus, Silene, Petrorhagia und Velezia. Die Angehörigen der zwei anderen Unterfamilien, der auf einer eigenen Seite abgehandelten Paronychioideae und Alsinoideae sind meist wesentlich unscheinbarer.
Hier kann man direkt zu den Gattungen springen (zurück kommt man durch Zurückblättern): Kornraden, Agrostemma – Bolanthus – Nelken, Dianthus – Felsennelken, Petrorhagia (Kohlrauschia) – Leimkraut, Silene – Kuhnelken, Vaccaria – Velezia
Kornraden, Agrostemma
Die Gattung der Kornraden umfasst nur drei Arten.
Kornrade, Agrostemma githago, L.
Diese sehr schöne Blume war früher ein gefürchtetes Ackerunkraut, da ihre in der Größe den Getreidekörnern ähnlichen, schwarzen Samen giftig sind; heute ist sie sehr selten geworden und steht auf der Roten Liste. Ich habe sie bei uns wenige Male auf nicht bewirtschafteten Feldern gefunden.
Die Kornrade besitzt sehr lange, spitze Kelchblätter, die die Blütenblätter weit überragen.
Die Kornrade wächst in extensiv bewirtschafteten Getreidefeldern.
Die große Blüte ist auffällig mit breiten leuchtend rosa oder lila Kronblättern.
Bolanthus
Die kleine Gattung Bolanthus ist weitgehend auf das östliche Mittelmeergebiet beschränkt.
Bolanthus graecus, (Schreb.) Barkoudah
Bolanthus graecus ist schon vom französischen Botaniker Josef Pitton de Tournefort gesammelt worden, der auf seiner Reise um das Jahr 1700 herum über die griechischen Inseln bis nach Georgien reiste und auch nach Naxos kam. Er sammelte und beschrieb an die 7.000 Pflanzenarten, darunter auch Bolanthus graecus, das er vermutlich auf Naxos antraf. Die Art wächst auf Marmor auf den Berggipfeln der Insel. Außer auf Naxos kommt sie in den attischen Bergen und auf Euböa sowie auf Samos vor.
Bolanthus graecus ist eine kleine Art mit hübschen Blüten mit einem dunklen Ring um den Schlund. Sie wächst an felsigen Stellen auf Marmor in der Bergregion (Zeus, Fanári, zwischen Kóronos und Líonas).
Die kleinen Blüten sind anfangs manchmal gelblich, danach weiß.
Nelken, Dianthus
Die Nelken besitzen zwei Griffel und mehrere kürzere Außenkelchblätter. Viele Arten werden als Zierpflanzen kultiviert und gezüchtet. Auf Naxos kommen fünf Arten vor.
Dianthus cinnamomeus, Sm.
Die „Zimtnelke“ kommt bei uns in der Macchie vor; sie ist auf manchen Inseln der Ägäis, auf Kreta und stellenweise in der Türkei heimisch.
Dianthus cinnamomeus blüht erst im Juni.
Die Blüten haben einen langen, zylindrischen Kelch mit zahlreichen, feinen Nerven. Die meist blassrosa Kronblätter sind von unten deutlich dunkler gefärbt.
An den Kelchen sitzen vier sehr kurze, breite, bespitzte, oft trocken-ledrige Außenkelchblätter.
Dianthus diffusus, Sm.
In den Bergen von Naxos und um Kinídaros ist Dianthus diffusus häufig. Sie ist mit Abstand die häufigste Nelke in Zentralnaxos. Die Exemplare von Naxos weichen in manchen Merkmalen etwas von der Beschreibung dieser Nelke ab.
Dianthus diffusus besitzt große rosa Blütenblätter mit gezacktem Rand und feinen Haaren am Schlund.
Die meisten Exemplare auf Naxos sehen etwas anders aus als die „normalen“ Exemplare.
Hier sieht man eine typische naxiotische Pflanze. Sie hat wenige oder selten viele leicht verzweigte Stängel, die je einige Blüten tragen. Die schmalen Blätter besitzen praktisch keine Blattscheide.
Die Blüten besitzen zwei innere Außenkelchblätter; außerdem sitzen weiter unten manchmal noch zwei untere Außenkelchblätter. Die inneren Außenkelchblätter sind (mit Spitze) ein Drittel bis halb so lang wie der Kelch.
Die Kronblätter sind hellrosa bis fast weiß mit mehr oder weniger deutlichen Streifen; von unten sind sie rosa-grünlich. Sie sind mehr oder weniger spitz gezähnt. Auf den Kronblättern sitzen einige feine Haare.
Manche Exemplare sehen aus wie Hybride aus Dianthus diffusus und D. tripunctatus; sie besitzen drei dunklere Streifen auf den Kronblättern und spitzere Zähne, und auch länger bespitzte Außenkelchblätter.
Dianthus tripunctatus, Sm.
Diese Art kommt verstreut bei Azalás vor, ist aber deutlich seltener als Dianthus cinnamomeus und wächst auf heute nicht mehr bewirtschafteten, mit Phrygana überwachsenen alten Feldern. Sie war bislang auf Naxos nicht nachgewiesen.
Dianthus tripunctatus blüht im Frühsommer.
Sie besitzt deutlich gezähnte rosa Blütenblätter mit je drei (bis fünf) roten Flecken.
Der Kelch trägt vier zu langen Grannen ausgezogene, am Rand häutige Außenkelchblätter.
Von unten besitzen die Blütenblätter eine merkwürdige neongelbgrüne Farbe.
Dianthus monadelphus ssp. pallens, (Sm.) Greuter & Burdet
Diese Art habe ich erst sehr selten in der Umgebung von Apiranthos gefunden.
Dianthus monadelphus ssp. pallens ist an seinen weißen Blüten mit recht schmalen Blütenblättern zu erkennen. Von unten sind die Blütenblätter grünlich. Diese Art besitzt nur wenige, kaum verzweigte Stängel.
Der schmale Kelch besitzt vier breite, kurz zugespitzte Außenkelchblätter mit häutigem Rand.
Felsennelken, Petrorhagia (Kohlrauschia)
Die Felsennelken mit etwa 30 Arten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeergebiet.
Samt-Felsennelke, Petrorhagia dubia, (Raf.) G. Lopez & Romo
Bei der Samt-Felsennelke (oft als Kohlrauschia von der Gattung Petrorhagia abgetrennt) ist der enge Blütenstand von häutigen Tragblättern umhüllt, aus denen die aufblühenden Blüten hervorschauen. Diese Art ist in Phrygana und altem Kulturland auf Naxos weit verbreitet und recht häufig.
Die Samt-Felsennelke mit ihren an langem Stängel getragenen, kleinen rosa Blüten kommt bei uns recht häufig vor.
Sie besitzt zahlreiche längliche, spitze Grundblätter und wenige Stängellblätter, die am Grund den Stängel mit einer Scheide umschließen; der Stängel ist am Grund oft verzweigt.
Die engen Blütenstände sind von locker „aufgeblasen“ stehenden, häutigen Hochblättern umschlossen.
Die gekerbten Kronblätter sind hellrosa mit schwarzen Strichen.
Petrorhagia armerioides, (Ser.) P.W. Ball & Heywood
Die mehrjährige Felsennelke Petrorhagia armerioides blüht im frühen Sommer. Sie kommt in den Bergen von Naxos vor, wo sie in kargem Gelände recht regelmäßig anzutreffen ist.
Petrorhagia armerioides ist eine schlanke, wenig verzweigte Pflanze; Stängel und Blütenkelche sind dicht drüsig.
Hier sieht man die drüsigen, spitzen, dünn hautrandigen Kelchblätter und die kurzen Tragblätter der Blüten.
Die Blüten sind hellgelb mit braunen Fleckchen im Schlund und bläulichen Staubblättern.
Hier ist deutlich zu erkennen, dass es sich um eine mehrjährige Pflanze handelt, deren untere Stängel verholzt sind.
Dieses Exemplar besitzt kürzere, breitere und weißere Blütenblätter; diese tragen am Schlund drei, nicht zwei bräunliche Fleckchen.
Leimkraut, Silene
Die Leimkräuter besitzen einen Kelch aus verwachsenen Kelchblättern mit deutlichen Längsrippen ohne Hochblätter oder Außenkelchblätter. Die Blüten haben drei Griffel. Die Blütenblätter bestehen (wie auch bei den anderen Arten der Caryophylloideae) aus der Platte (der aus dem Kelch herausragende, flach geöffnete Teil) und dem Nagel (der untere schmale Teil des Blütenblattes, der im Kelch sitzt); am Übergang zwischen Platte und Nagel stehen oft Schlundschuppen, die eine sogenannte Nebenkrone bilden. Die Blüten werden von langrüsseligen Insekten, also vor allem Schmetterlingen bestäubt; den kurzrüsseligen Bienenverwandten wird der Zugang zum Nektar- und Pollenvorrat durch den dickwändigen, oft behaarten Kelch und die Schlundschuppen am Blüteneingang verwehrt.
Auf Naxos kommen elf Leimkraut-Arten vor, von denen ich hier zehn vorstellen kann.
Haarloses Leimkraut, Silene behen, L.
Die Leimkraut-Art Silene behen ist auf Naxos selten.
Silene behen ist in der Umgebung von Azalás selten in extensiv bewirtschafteten Äckern anzutreffen; häufiger ist sie in der Gegend von Skadó in alten Weinbergen.
Der Blütenstand wächst als Dichasium, d.h. der Hauptstiel endet in einer Blüte, die von zwei längeren Seitenstielen mit Blüten überragt wird; diese sind oft verschieden lang.
Die Blüten des Haarlosen Leimkrauts sind rosa; der ausgebreitete Teil der Kronblätter ist eher klein. Der weißliche Kelch zeigt charakteristische vernetzte lila Nerven, woran die Art leicht zu erkennen ist.
Farbiges Leimkraut, Silene colorata, Poir.
Das Farbige Leimkraut ist auf Naxos im Kulturland und an Wegrändern sehr häufig; es fehlt nur in kargen, felsigen Gegenden und im geschlossenen Wald. Es ist eine der Pflanzen, die schon früh im Frühjahr blühen (Februar und März).
Das farbige Leimkraut bildet niedrige, dichte Bestände; Stängel und Blütenstand sind verzweigt.
Bei Besonnung rollen sich wie bei vielen Arten die Blütenblätter ein.
Der Kelch besitzt 10 deutliche, rötlichbraune Längsrippen.
Die leuchtend rosa Kronblätter sind tief eingeschnitten. Hier sieht man gut die weißen Schlundschuppen.
Kreta-Leimkraut, Silene cretica, L.
Das Kreta-Leimkraut ist etwas seltener und wächst nicht in dichten Beständen. Es kommt sowohl in den niedrigen Lagen bei uns als auch in der Tragaía und in den Bergen vor. Man kann es in Phrygana und altem Kulturland, an Wegrändern und auf extensiv genutzten Flächen antreffen; es bevorzugt etwas schattigere Stellen als das Farbige Leimkraut.
Das Kreta-Leimkraut ist recht hoch mit einem wenigblütigen, locker verzweigten Blütenstand, wobei die einzelnen Blüten an langen Stielen stehen. Die Stängelblätter sind schmal und lang.
Der kahle zehnnervige Kelch ist recht dunkel gefärbt; zur Mündung hin ist er verengt.
Die bis über 1 cm großen Blüten sind kräftig rosa; die Kronblätter nur mäßig gekerbt. Die nach spitz vorn stehenden Schlundschuppen sind gleichfarbig mit den Kronblättern.
Hier ein Exemplar mit längeren, schmaleren Blütenblättern.
Silene cythnia, (Halacsy) Walters
Diese große und mit ihren vielen Blüten auffällige Lichtnelke kommt an schattigen und feuchten Stellen in den Bergen vor.
Diese große Art besitzt einen locker verzweigten Blütenstand; die Stängel sind klebrig.
Die Kronblätter sind tief gekerbt und gegen die Spitze geschwungen verbreitert.
Der schmale Kelch besitzt 10 rötliche, leicht vernetzte Nerven; die Kronblätter tragen von unten deutliche, verzweigte und vernetzte Nerven.
Französisches Leimkraut, Silene gallica, L.
Das Französische Leimkraut wächst in Äckern und in Heide und Phrygana. Es ist auf Naxos recht weit verbreitet und regelmäßig anzutreffen; stellenweise kommt es in großer Anzahl vor.
Das Französische Leimkraut besitzt enge, einseitswendige, vielblütige Blütenstände. Die Kronblätter stehen oft leicht windradartig verdreht.
Die Kronblätter sind weißlich bis hellrosa, der Kelch ist stark abstehend behaart und weist 10 deutliche rotbraune Längsrippen auf. Jede Blüte besitzt ein schmales Tragblatt, das ähnlich lang ist wie der Kelch.
Im Granitgebiet im Inselinnern kommt auch die Farbvariante mit roten Flecken auf den Blütenblättern (Form quinquevulnera) vor.
Italienisches Leimkraut, Silene italica, (L.) Pers.
Das Italienische Leimkraut ist auf Naxos sehr selten. Es wächst bei Apeíranthos an einer steilen Felswand nahe beim Dorf sowie an einem Hang unterhalb der Straße Richtung Filóti.
Das große und kräftige Italienische Leimkraut besitzt eine Blattrosette aus nicht sehr großen, aber dicken, etwa spatelförmigen Blättern. Der sehr klebrige Blütenstand ist leicht verzweigt mit langen Stängeln und je mehreren Blüten, die recht dicht beieinander stehen.
Hier sieht man den ausdauernden, dicken Wurzelstock.
Tagsüber sind die Blütenblätter eingerollt. Der Kelch ist schmal und etwa 2 cm lang. Er ist dicht mit kurzen Drüsenhaaren besetzt und sehr klebrig.
Bei den verblühten Blüten schwillt der Kelch an.
Die Rippen am Kelch sind leicht vernetzt.
Abends öffnen sich die Blüten. Sie besitzen weiße, tief gespaltene Kronblätter und lang hervorstehende Staubblätter.
Silene nocturna, L.
Die unauffällige Art Silene nocturna ist auf Naxos recht weit verbreitet, wenn auch nicht häufig; sie kann allerdings leicht übersehen werden, weil sie ihre Blüten erst abends öffnet.
Silene nocturna blüht erst abends auf, tagsüber sind die kleinen Blüten geschlossen. Die Befruchtung erfolgt durch Nachtfalter. Der Kelch ist länglich und leicht netznervig.
Hier die geöffneten Blüten. Die weißen oder schwach rosa gefärbten Kronblätter sind schmal und tief gekerbt.
Silene sartorii Boiss. & Heldr.
Die auf den Kykladen und sehr lokal auf dem benachbarten griechischen Festland (Attika und Peloponnes) endemische Silene sartorii kommt an Sandstränden vor. Auf Naxos ist sie an einer ganzen Reihe von Stränden anzutreffen, vor allem in der Westhälfte der Insel.
Die in Meeresnähe wachsende Leimkraut-Art Silene sartorii ist sehr klebrig. Der schmal zylindrische, dicht mit sehr kurzen Drüsenhaaren besetzte Kelch weist 30 Nerven auf. Zur Fruchtzeit blasen sich die Kelche stark auf.
Die nur leicht gekerbten, intensiv rosa Blütenblätter besitzen große weiße Schlundschuppen.
Mauerpfeffer-Leimkraut, Silene sedoides, Poir.
Auch das Mauerpfeffer-Leimkraut wächst vor allem in Meeresnähe, kommt dort jedoch an felsigen und steinigen Standorten vor. Es ist auf Naxos stellenweise recht häufig.
Das Mauerpfeffer-Leimkraut bleibt sehr klein; es besitzt kleine Blüten und fleischige, oft rötliche Blätter.
Die Blüten sind rosa mit nur kurzer Platte und vergleichsweise großer gleichfarbiger oder etwas hellerer Nebenkrone (Schlundschuppen). Der längliche, rotbraune Kelch ist dicht drüsig behaart.
Gewöhnliches Leimkraut, Silene vulgaris, (Moench) Garcke
Das Gewöhnliche Leimkraut ist auf Naxos recht häufig; es kommt im Kulturland vor, insbesondere auf Äckern und an Wegrändern.
Das Gewöhnliche Leimkraut ist am dick aufgeblasenen Kelch zu erkennen.
Die hängenden, weißen Blüten stehen in einem lockeren Blütenstand; die Blätter sind bei dieser Art verhältnismäßig breit.
Die Blütenblätter sind üblicherweise eingerollt. Der Kelch besitzt 20 eher undeutliche, dicht vernetzte Nerven.
Nur bei wolkigem Wetter trifft man Pflanzen mit ganz geöffneten Blütenblättern an.
Kuhnelken, Vaccaria
Die Gattung der Kuhnelken umfasst nur eine Art.
Kuhnelke, Vaccaria hispanica (= Gypsophila vaccaria), (Mill.) Rauschert
Die vor allem in Gerteidefeldern wachsende Kuhnelke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, hat sich aber über das Saatgut auch nach Amerika und Australien ausgebreitet. Heute ist sie in Mitteleuropa aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft stark gefährdet. Auf Naxos ist sie sehr selten.
Die Kuhnelke hat ihren Namen davon erhalten, dass sie die Milchproduktion von Kühen anregt, wenn sie im Futter vorkommt.
Die Kuhnelke ist an den fünf auffälligen Rippen auf dem Kelch zu erkennen. Der Kelch besitzt eine verengte Mündung; die hellrosa Kelchblätter tragen eine dichte Aderung.
Alle Fotos dieser Art stammen von Stefan Meyer.
Velezia
Die Gattung Velezia umfasst nur zwei Arten, die beide bei uns vorkommen.
Velezia rigida, L.
Die kleine und unauffällige Art Velezia rigida wächst an trockenen Stellen in Macchie und Garrigue über Marmor. Sie ist auf Naxos eher selten.
Velezia rigida ist eine sehr kleine, sparrig wachsende, stark verzweigte Pflanze.
Die langen, röhrenförmigen Kelche sind sehr schmal: Sie sind kaum einen Millimeter breit. Ein Außenkelch fehlt. Der Kelch ist über vier Mal so lang wie der Blütenstiel.
Die sehr kleinen Blütenblätter sind eingekerbt; sie sind hellrosa mit einem dunkleren Muster. Kelche und Stiele sind drüsig behaart.
Velezia quadridentata, Sm.
Die ähnliche Art Velezia quadridentata besitzt etwas größere Blüten. Sie ist auf Naxos häufiger nachgewiesen worden. Sie kommt an ähnlichen Standorten wie Velezia rigida vor, wobei sie etwas günstigere und weniger trockene Stellen zu bevorzugen scheint.
Auch Velezia quadridentata kommt bei uns vor. Diese Art ist weniger verzweigt als die vorige; ihre Blüten sind etwas größer.
Velezia quadridentata ist daran zu erkennen, dass die schmal elliptischen Kelche deutlich breiter sind als die Stängel; sie sind nur bis drei Mal länger als die Blütenstiele. Die Kelche sind kahl; das Tragblatt ist etwa ebenso lang wie der Kelch.
Die Blütenblätter sind vierzipfelig.
Hier sieht man zum Vergleich beide Arten nebeneinander.
zu den Nelkengewächsen Teil II, Paronychioideae, Alsinoideae
siehe auch: