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Geschichte – die Epochen

Auf dieser Seite finden sich alle Artikel über die Geschichte von Naxos, chronologisch sortiert.
Die Geschichte der Kykladen und von Naxos speziell ist außergewöhnlich interessant. Die ersten Menschen erreichten die Kykladen schon in der Altsteinzeit, wenn auch eine ständige Besiedlung für Naxos erst ab der Jungsteinzeit nachgewiesen werden kann.
Auf dem Hügel der Stelída südlich der Chóra sind in großer Zahl Steinwerkzeuge aus Hornstein entdeckt worden, die in die Mittel- und sogar die Altsteinzeit zu datieren sind.
Die wichtigsten Ausgrabungen aus der Jungsteinzeit auf Naxos sind die in der Zeus-Höhle, die von den Einwohnern der Insel von der Jungsteinzeit bis in die klassische Epoche genutzt wurde.
Im dritten Jahrtausend vor Christus entwickelte sich auf den Kykladen die bemerkenswerte Kykladenkultur, die auf Naxos ein wichtiges Zentrum besaß. Es handelte sich um eine der frühesten Kulturen auf europäischem Boden, die den Schritt in die Bronzezeit vollzog.
Um 2000 v. Chr. nahm die charakteristische Kykladenkultur ein Ende und die Minoer übernahmen in der Ägäis die Vorherrschaft. Auch auf Naxos kann man einen deutlichen minoischen Einfluss während dieser Zeit feststellen.
Auf Naxos wurden viele Artefakte aus der mykenischen Epoche gefunden, wenn auch unser Bild dieser Zeit noch längst nicht vollständig ist. Schon recht früh, im 15. Jhd. v. Chr., entstand die erste größere Stadt der Insel im Bereich der heutigen Chóra, errichtet auf den Überresten der älteren Siedlungen.
Aus der geometrischen Epoche ist an Artefakten auf Naxos hauptsächlich Keramik erhalten. Die Keramik der geometrischen Epoche ist leicht an ihrer charakteristischen Bemalung zu erkennen, die von nicht-figürlichen Motiven, von Linien und geometrischen Mustern geprägt ist.
Während der archaischen Epoche errang Naxos die Vorherrschaft über die Kykladen, und zahlreiche Tempel, Heiligtümer, Statuen und Artefakte zeugen von der Bedeutung der Insel und ihrer schnellen Entwicklung während dieser Zeit.
Etwa im Jahre 500 v. Chr., zu Beginn der klassischen Periode, wurde die Aristokratie von Naxos vom Volk vertrieben und es wurde eine Demokratie eingerichtet. Die naxiotischen Adeligen flüchteten nach Milet an der kleinasiatischen Küste und überredeten den unter persischer Oberherrschaft stehenden Statthalter Histiaios zu einem Feldzug gegen ihre Insel.
Trotz der vielen Kriege und Auseinandersetzungen der hellenistischen Periode muss die Insel Naxos in dieser Zeit doch einen gewissen Wohlstand erlangt haben – im Gegensatz zur vorangegangenen klassischen Epoche sind aus der hellenistischen eine Reihe von aufwändigeren Gebäuden erhalten, so der Wehrturm von Chimarrou.
Es ist nur recht wenig über die römische Epoche auf Naxos bekannt. Wir wissen, dass die Insel zur Provinz Asien gehörte und dass sie ab dem Jahr 42 v. Chr. mit den Ostprovinzen des Römischen Reiches vom Feldherrn Marcus Antonius übernommen wurde, der sich als „Neuer Dionysos“ verehren ließ.
Naxos wurde der Überlieferung gemäß im 3. Jhd. n. Chr. von Schülern des Heiligen Johannes zum Christentum bekehrt. Von der Bedeutung der Insel während der byzantinischen Zeit zeugt die große Zahl an bemerkenswerten, oft reich ausgeschmückten Kirchen, die auf der Insel erhalten sind.
Im Jahre 1207 fuhr der venezianische Kreuzfahrer Marco Sanudo mit acht Galeeren zu den Kykladen und eroberte die südöstlichen Inseln. Naxos war damals in der Hand genuesischer Piraten, die sich zusammen mit der griechischen Bevölkerung auf die byzantinische Burg Apalírou zurückzogen, als sich die Venezianer der Insel näherten.
Im Jahr 1566 wurde der letzte venezianische Herzog von Naxos, Jakob Crispi, von den Türken, denen er seit den Überfällen durch den türkischen Flottenadmiral Barbarossa im Jahr 1537 tributpflichtig geworden war, abgesetzt und inhaftiert. Der türkische Sultan Selim II ernannte einen aus Portugal stammenden Juden namens Joseph Nasi zum Herzog der Ägäis.