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Agios Andreas beim Apano Kastro

Auf dem Wanderweg von Potamiá zum Apáno Kástro kommt man an einer sehr kleinen, aber hübschen Kirche vorbei, die dem Heiligen Andreas geweiht ist. Es handelt sich um eine einschiffige Kirche ohne Kuppel mit Wandarkaden („blinde“ Bögen an der Wand); es lassen sich mehrere Phasen der Veränderung des Gebäudes erkennen. Für uns von Interesse sind die teilweise recht gut erhaltenen Wandmalereien in der Apsis, die aus dem 14. Jahrhundert stammen.


Die kleine Kirche Agios Andreas liegt kurz vor dem Hügel des Apáno Kástro am Wanderweg von Potamiá.


Es handelt sich um eine einschiffige Kirche ohne Kuppel; ein Typus, der in den Jahren der venezianischen Herrschaft auf Naxos recht weit verbreitet war.


Im Innenraum sieht man die Wandarkaden („blinde Bögen“) und die mit Wandmalereien ausgeschmückte Apsis. Vor der Apsis steht ein steinerner Altar.


Im unteren Teil der Wand der Apsis ist die Eucharistie dargestellt. Links sieht man zwei Hierarchen mit den typischen weißen Gewändern und mit Schriftrollen.


Hier die zwei Hierarchen der rechten Seite. In der Mitte zwischen den Hierarchen befindet sich der Altar mit einer Schale für das Brot und einem Kelch für den Wein.


In der Halbkuppel der Apsis ist wie üblich Christus abgebildet. Leider ist diese Wandmalerei in schlechtem Zustand. Normalerweise befindet sich in der Apsis bei den naxiotischen Kirchen eine Darstellung der Deesis mit Christus als Empfänger der Gebete und Bitten der Gläubigen und auf der linken Seite Maria als Fürbitterin, auf der rechten Seite Johannes dem Täufer.


der Kopf des Christus, schlecht erhalten


Gut erkennbar sind nur die Hände von Christus. Die rechte Hand zeigt nicht die übliche segnende Haltung der Deesis, sondern eher die Haltung, die in Darstellungen des Weltgerichts, in dem Christus die Guten von den Bösen trennt, eingenommen wird – eine Sonderform der Deesis.


In seiner linken Hand hält Christus ein Buch, was ebenfalls ein Hinweis ist, dass er hier in der Funktion als Richter, nicht als Segnender erscheint: In der linken Hand wird das „Buch des Lebens“ abgebildet, in dem die verzeichnet sind, die ins Himmelreich kommen werden (gemäß der Offenbarung des Johannes).


Rechts und links von der Apsis, auf der Wand, in die die Apsis eingesenkt ist, sind zwei Heiligenfiguren abgebildet; beide sind allerdings nicht besonders gut erhalten. Hier die Figur der linken Seite.


hier die Heilige der rechten Seite


Die Hierarchen sind sehr eindrucksvoll und recht gut erhalten.


Auf der Schriftrolle scheint unter anderem zu stehen: „to mysterion to agion“ (= das Heilige Sakrament).


An der Nordwand sind barfüßige Figuren abgebildet, von denen nur die Beine erhalten sind. Die linke Figur steht zwischen Felsen; bei der rechten sind Fische um die Füße herum gemalt, die waagerechten Striche könnten Wasser andeuten. Es scheint sich um eine Abbildung der Taufe Christi handeln.


Hier noch einmal die Kirche von hinten; man sieht die schön geformte Apsis. Das Mauerwerk der Kirche ist relativ ordentlich ausgeführt bzw gut erhalten. Das Kirchenschiff ist im vorderen Teil nachträglich erhöht worden, indem ein neues, steiler gewölbtes Dach gebaut wurde. Der hintere Teil sieht so aus, als ob er im Vergleich zu ursprünglichen Version erweitert worden ist; auch Richtung Norden scheint die Kirche vergrößert worden zu sein.

Eine kleine, aber feine Kirche, in die man sicher hineinschauen sollte, wenn man dort vorbei kommt! Die Wandmalereien ähneln so sehr den Malereien in der Kirche des Heiligen Georgios in Sifones, dass man davon ausgehen muss, dass sie vom selben Maler stammen.

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