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Artenporträt: Der Sphinx-Schleimfisch

Die Schleimfische sind kleine, gut getarnte Fische, die in Küstennähe vorkommen und sich meist auf dem Meeresuntergrund aufhalten. Bei uns kann man eine ganze Reihe an Schleimfisch-Arten antreffen, wenn man bei Windstille im seichten Wasser an algenbewachsenen Felsen sucht.


Schleimfische bevorzugen eine abwechslungsreiche Umgebung mit krustigen Kalkalgen und Algen anderer Arten.

Die Schleimfische haben einen länglichen, meist nur bis etwa 10 cm langen Körper mit einem relativ großen Kopf mit fast senkrechtem Profil. Sie schlängeln ihren Körper beim Schwimmen. Ihre großen Brustflossen halten sie oft abgespreizt. Die schmalen Bauchflossen sitzen weit vorn (zwischen den Brustflossen) und sind kräftig ausgebildet; die Schleimfische stützen sich auf sie, wenn sie auf dem Untergrund sitzen. Die Rückenflosse reicht vom Kopf bis zum Schwanzansatz mit einer Kerbung etwa auf der Hälfte.

Parablennius sanguinolentus
An diesem Blutstriemen-Schleimfisch sieht man die saumartige Rücken- und Afterflosse, die schmalen Bauchflossen, die unter dem Körper, und die großen, breiten Brustflossen, die an den Körperseiten sitzen.

Die Schleimfische besitzen keine Schwimmblase und keine Schuppen. Trotzdem können starke Temperatur- und Salzgehalts-Schwankungen vertragen; häufig sitzen sie an kurzzeitig trockenfallenden Plätzen. Eine dicke Schleimschicht schützt die Haut vorm Austrocknen.


Oft sitzen die Schleimfische (hier der Amphibische Schleimfisch) genau an der Wasserlinie, so dass sie zeitweise auf dem Trockenen sitzen.

Typisch für die Schleimfische sind ihre artspezifischen, tentakel- oder geweihartigen Auswüchse, die über den Augen, an der Nase oder auf der Stirn sitzen. Die Färbung der Schleimfische kann je nach Untergrund und Stimmung leicht variieren; die meisten Arten sind durch bräunliche Färbung mit Streifen und Flecken gut getarnt.

Parablennius incognitus
Charakteristisch für die Schleimfische sind die langen, oft verzweigten Tentakel an Augen, Nase und Stirn (hier der Gehörnte Schleimfisch).

Schleimfische sind Allesfresser, die sich von Algen ernähren sowie kleine Invertebraten fangen, die zwischen den Algen leben; außerdem ernähren sich viele Arten auch von Plankton. Bei Störung ziehen sich die Schleimfische schnell in ihre Schlupfwinkel zurück. Oft sieht man nur den Kopf des Fisches, der aus seinem Loch herausschaut. Besonders gern bewohnen die Schleimfische Bohrmuschel-Löcher. Die Weibchen legen den Laich im Wohnloch des Männches ab, wo er von diesem bewacht und verteidigt wird.

Aidablennius sphynx
Bei Störung ziehen sich die Schleimfische in ihre Schlupflöcher zurück, in die sie sich rückwärts mit dem Schwanz voran einfädeln.

Aidablennius sphynx
Oft schaut nur der Kopf heraus.

Der Sphinx-Schleimfisch wird bis zu 8 cm groß. Er ist bei uns der häufigste Schleimfisch. Die Männchen im Brutkleid mit sehr intensiver Färbung sehen sehr hübsch aus. Der Sphinx-Schleimfisch besitzt einfache, unverzweigte Auswüchse über den Augen, die etwas länger sind als der Augendurchmesser. Hinter den Augen sitzt ein bläulicher, rot gesäumter Fleck. Der Fisch ist von gelblichbrauner Farbe mit dunkleren Querstreifen, die sich senkrecht über die ganze Körperseite ziehen; dunkle und helle Streifen sind durch feine weiße Linien getrennt. Im Gesicht, auf den Wangen und auf dem Brustflossen-Ansatz trägt der Fisch leuchtend weiße Striche und Pünktchen.

Aidablennius sphynx
Sphinx-Schleimfische haben eine sehr „elegante“ Färbung.

Aidablennius sphynx
Am besten zu erkennen ist die Art am blauen, rötlich umsäumten Fleck auf der Wange.

Aidablennius sphynx
Männchen im vollen Brutkleid; man beachte die große, zweigeteilte, gestreifte Rückenflosse.

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