Am letzten Sonntag der Karnevalszeit, bevor mit dem „Sauberen Montag“ (katharí deftéra) die Fastenzeit beginnt, wird im Dorf Apíranthos ein besonderer Karnevalsbrauch vollzogen: Die Männer ziehen sich ihre aus Ziegenhaar gefertigten Hirtenmäntel und die traditionellen roten fésia (Kopfbedeckung türkischen Ursprungs) an, binden sich die großen Ziegenglocken um den Leib und rüsten sich mit den dicken Stängeln des Riesenfenchels aus. In dieser Aufmachung jagen sie unter ohrenbetäubendem Glockenscheppern durch die Gassen.
Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände der koudhounáti: die Ziegenglocken (koudhoúnia) und die sómba (der antike thyrsos-Stab) aus dem großen, hohlen Stängel des Riesenfenchels.
Die Glocken werden über dem hochgefalteten Hirtenmantel auf der Hüfte festgebunden.
So sieht die fertige Schnürung von hinten aus.
Nun noch die sómba in die Hand: und los geht’s!
Auf dem Dorfplatz tanzt die Tanzgruppe des Dorfes in traditioneller Tracht zum Klang des Dudelsackes.
Von Zeit zu Zeit stürmen die koudhounáti unter ohrenbetäubenden Glockenscheppern auf den Dorfplatz.
An den Feierlichkeiten nimmt auch ein Brautpaar teil, dessen „Trauung“ vollzogen wird; dabei handelt es sich um eine Erinnerung an die antiken Wurzeln des Karnevals: die Festlichkeiten zu Ehren des Dionysos, bei denen die Hochzeit von Dionysos und Ariadne begangen wurde.