Gelber Wau, Reseda lutea
Die Resedengewächse (Resedaceae) sind eine den Kreuzblütlern verwandte Pflanzenfamilie (Ordnung Kreuzblütlerartige), deren einzige größere Gattung in Europa, Reseda, etwa 60 Arten umfasst. Die Familie besitzt ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeergebiet. Auf Naxos kommen zwei Arten vor, der häufige Gelbe Wau und der wesentlich seltenere Färber-Wau.
Gelber Wau, Reseda lutea, L.
Der Gelbe Wau wächst häufig an Ruderalstellen, das heißt gestörten Standorten mit meist schlecht entwickeltem Boden, so z.B. an Straßenrändern.

Der Gelbe Wau wächst als bis zu einen halben Meter hohe, nahe dem Boden verzweigte Staude.

Im Gegensatz zum Färber-Wau sind die Blätter tief fiederspaltig.

Die kleinen, gelblichen Blüten besitzen sechs hellgelbe, tief zerschlitzte Blütenblätter, die oberen mit etwas breiteren Lappen, sechs schmale Kelchblätter und zahlreiche Staubblätter.

Die Früchte des Gelben Waus sind bis zu eineinhalb Zentimeter lange, aufrecht stehende Kapseln, aus denen die winzigen, ölhaltigen Samen ausgestreut werden. Man beachte die sechs schmalen, zur Fruchtzeit abstehenden Kelchblätter.
Färber-Wau, Reseda luteola, L.
Der Färber-Wau wurde im Mittelalter und in der frühen Neuzeit in weiten Teilen Europas als eine der wichtigsten Färberpflanzen angebaut. Man gewinnt aus ihm einen gelben Farbstoff, der vor allem für das Färben von Stoffen verwendet wurde. Die Heimat des Färberwaus liegt vermutlich im Mittelmeergebiet und Westasien; in Europa ist er vermutlich in der Jungsteinzeit eingeführt oder eingeschleppt worden. Auf Naxos ist er sehr selten; er wächst, gemeinsam mit dem Gelben Wau beispielsweise auf dem Fanári nördlich von Sífones.

Der Färber-Wau sieht dem Gelben Wau auf den ersten Blick sehr ähnlich; er wächst an ähnlichen Standorten wie an Straßenrändern und Feldrändern, vor allem im nördlichen Naxos.

Vom Gelben Wau ist der Färber-Was vor allem an den einfachen Blättern zu unterscheiden.

Die Blüten besitzen vier tief zerschlitzte hellgelbe Kronblätter mit sehr schmalen Abschnitten und vier etwa eiförmige Kelchblätter.
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