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Panagia Protothronos in Chalki

Die große Dorfkirche von Chalkí, Panagía Protóthronos, der Verkündigung des Herrn geweiht, ist eine der ältesten Kirchen der Insel. Vermutlich stammt sie aus der frühchristlichen Zeit (4. bis 7. Jhd.) und wurde zuerst, wie alle Kirchen jener Zeit, als dreischiffige Basilika errichtet. Von dieser ersten Bauphase sind nur Teile des Allerheiligsten und die Außenwände der seitlichen Kapellen der Kirche erhalten: die Kapellen entsprechen den ursprünglichen Seitenschiffen der Basilika. Im 10. Jahrhundert, wurde die Kirche in eine „eingeschriebene“ Kreuzkuppelkirche verwandelt (d.h. mit rechteckigem, nicht kreuzförmigem Grundriss); noch etwa ein Jahrhundert später wurde der westliche Narthex mit Kuppel und Glockengiebel hinzugefügt. Die Kirche diente in der mittleren byzantinischen Zeit (8. bis 12. Jhd.) als Bischofssitz der Insel Naxos.


Die Kirche Panagía Protóthroni, Dorfkirche von Chalki, war ursprünglich eine frühbyzantinische Basilika, die im 10. Jhd. in eine Kreuzkuppelkirche umgebaut wurde.


Vor der Kirche steht eine große Platane.


innen: Blick auf die Altarwand


Blick zurück auf den Eingang


Der Boden ist mit großen Marmorplatten ausgelegt; in die mittlere ist der byzantinische Doppeladler eingeritzt.

Die Kirche Protóthronos enthält sehr bedeutende Wandmalereien aus fünf Phasen, von denen die erste in die frühchristliche Zeit zu datieren ist; es handelt sich um Abbildungen von Aposteln und dem Heiligen Isidor im unteren Teil der Apsis. Die zweite Phase, nur in geringen Resten erhalten, stammt aus der Zeit des Bildersturms und umfasst eine Kreuzesdarstellung im Allerheiligsten. Zur dritten Phase gehören die Wandmalereien in den seitlichen Armen des Kreuzes (unter den Tonnendächern und an den oberen Wänden) sowie eine ältere, freigelegte und abgenommene Ausmalung der zentralen Kuppel. Diese Wandmalereien wurden vermutlich im Jahr 1052 angefertigt, als, wie eine Inschrift bezeugt, die Kirche umgebaut wurde. Kurz darauf, im späten 11. Jahrhundert wurde die Kuppel mit neuen Wandmalereien übermalt (die zur Freilegung der älteren Schicht abgenommen und danach wieder angebracht wurden); außerdem gehören zu diesen Malereien der 4. Phase auch Abbildungen in der nördlichen Kapelle. In die 5. Phase sind die Deesis in der Apsis und die Abbildung der Verkündigung des Herrn an der Südwand des Allerheiligtums zu datieren (13. Jhd.).


sehr alte, frühbyzantinische Abbildung des Heiligen Isidor in der Apsis der Panagía Protóthronos; aus Wikipedia


Die Malereien in den seitlichen Armen des Kreuzes neben der zentralen Kuppel wurden im 11. Jhd. angefertigt. Es handelt sich um Darstellungen aus dem Leben Christi, hier die Präsentation im Tempel.


Gegenüber sind die Verkündigung des Herrn (links) und Mariä Heimsuchung abgebildet (rechts).


Die heutige Ausschmückung der zentralen Kuppel stammt aus dem späten 11. Jahrhundert. Der Pantokrator ist von vierzehn Figuren umgeben: den vier Erzengeln Uriel (u l), Gabriel (o l), Michael (o r) und Raphael (u r), acht Propheten: Jeremiah, Habbakuk, David, Zephaniah, Elijah, Daniel (ebenso, startend nach Uriel) und vier Heiligen (sehr ungewöhnlich für eine derartige Darstellung mit dem Pantokrator in der Kuppel): St. Georg, St. Nicholas, St. Dimitris, St. Theodor (u von r nach l). Die Ausführung ist eher steif und konservativ, wie für diese Zeit typisch.


der Pantokrator


Die vier Heiligen Theodor, Dimitris, Nikolas und Georg (von l nach r).


Die Deesis, wie üblich in der Apsis, stammt aus dem 13. Jhd. Der sehr groß dargestellte Christus in der Mitte ist, wie üblich, umgeben von Maria auf der linken Seite und Johannes dem Täufer auf der rechten Seite; diese beiden dienen als Vermittler der Bitten der Gläubigen.


Ebenfalls zur fünften Phase (13. Jhd.) gehört die Abbildung der Verkündigung des Herrn (dem Namen der Kirche entsprechend) an der Südwand des Allerheiligsten, eine berührende, lebendige, ausdrucksvolle Abbildung. Maria hält eine Spindel, ein ungewöhnliches Motiv. Aus Wikipedia

Ohne Zweifel ist die Kirche Panagía Protóthronos, mitten in der Tragaía gelegen, ein beeindruckendes Beispiel der byzantinischen Architektur und Kunst und man sollte sich eine Gelegenheit, sie zu besichtigen, nicht entgehen lassen.

weiter: Agia Kyriaki bei Apiranthos

siehe auch:

Zum Inhaltsverzeichnis

Quelle: „Panagia Protothrone at Chalki“ von Nicos Zias, in: „Byzantine Art in Greece – Naxos“, editor Manolis Chatzidakis; G. Rayas & Co. G.P. – Melissa Publishing House, 1989, Athens