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Interessante Pflanzen am Tümpel

In der Nähe der künstlich ausgehobenen, aber vor allem für die Fauna sehr wertvollen Wasserlöcher bei Kinídaros liegt auch ein natürlicher flacher Tümpel, in dem sich im Winter das Wasser ansammelt, der aber im Sommer austrocknet. Die Landschaft rundherum ist von einer niedrigen Heide bewachsen; es ist hier im Sommer besonders trocken, und der dünne, sandige Boden ist für die meisten Pflanzenarten eher ungünstig. Sowohl am Tümpel als auch in der Heide rundherum kann man aber einige um so interessantere Arten antreffen.


Im langsam austrocknenden Tümpel wächst das Knorpelkraut, ein seltenes kleines Nelkengewächs. Es ist eine Charakterart der Pflanzengesellschaften, die kleinräumig auf feuchten, aber austrocknenden, sauren und nährstoffarmen Böden wachsen. Entsprechend der Seltenheit und Unbeständigkeit solcher Standorte ist es eine recht seltene Pflanze.


Die Blüten des Knorpelkrauts sitzen in dichten Knäueln am Stängel. Die Kronblätter sind zurückgebildet und die weißen Kelchblätter übernehmen die Schaufunktion.

Myosotis sicula
Eine weitere Besonderheit, die gemeinsam mit dem Knorpelkraut im austrocknenden Tümpel wächst, ist das seltene Vergissmeinnicht Myosotis sicula. Es ist daran zu erkennen, dass es nur wenig behaart ist und sehr kleine Blüten hat.

Myosotis sicula
Auch diese Art wächst im flachen, langsam wegtrocknenden Wasser.


Am Rand des Tümpels wächst das Kleine Flohkraut (Pulicaria vulgaris), das ebenfalls für saisonal feuchte, sandige Standorte typisch ist und bislang auf Naxos nicht nachgewiesen war.

Solenopsis laurentia
Und, gleich daneben, ein winziges Glockenblumengewächs: Solenopsis laurentia, ebenfalls eine Art, die auf im Winter feuchten, im Sommer austrocknenden Böden vorkommt.

Solenopsis laurentia
Sie besitzt blaue Blüten mit einer zweizipfeligen Ober- und einer dreizipfeligen Unterlippe. Hier sieht man auch die recht großen, runden Kapselfrüchte.


Und schlussendlich eine Hornklee-Art, die ich bislang nur hier angetroffen habe: Lotus subbiflorus. Diese kleine, zarte Art ähnelt Lotus angustissimus mit gleich langen, dünnen, lang behaarten Kelchzähnen, die Hülsen sind aber nur etwa drei Mal so lang wie der Kelch.

In der Heide um den Tümpel herum wächst auch eine hübsche Nelke, vermutlich Dianthus diffusus. Die auf Naxos vorkommenden Exemplare weichen etwas von der üblichen Beschreibung der Art ab und ähneln in manchen Merkmalen D. tripunctatus, die ebenfalls, wenn auch sehr selten, auf der Insel vorkommt. Es könnte sich eventuell um ein Hybrid dieser beiden Nelken handeln.


Bei dieser Nelke, die in der Heide um den Tümpel herum häufig vorkommt, handelt es sich vermutlich um Dianthus diffusus.


Die auf Naxos auftretenden Exemplare besitzen kaum behaarte, mit schwachen Linien gezeichnete Kronblätter.

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