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Fische

Wenn es um Meerestiere geht, denken die meisten Menschen natürlich zuerst an Fische. Diese haben als Nahrungsquelle für uns ja auch die größte Bedeutung. Das Mittelmeer ist entsprechend seines geringen Nährstoff- und Planktongehaltes ein eher fischarmes Meer. Außerdem sind die Fischbestände in den letzten Jahrzehnten durch Überfischung stark dezimiert worden.


Fische in ihrer natürlichen Umgebung

Bei uns in Azalas kann man noch einige Fische beobachten, obwohl es heute auch hier viel weniger Fische gibt als früher. Naxos ist keine Fischerinsel (das mag ebenso an dem Mangel an geschützten Buchten liegen wie an der Fruchtbarkeit und dem Wasserreichtum der Insel, die seit jeher die Landwirtschaft begünstigt haben). Es kommen aber regelmäßig Fischerboote vor allem aus Paros und von der kleinen Insel Koufonisi. Früher wurde fast nur in den Frühjahrsmonaten kommerziell gefischt; heute kann man Fischerboote zu allen Jahreszeiten sehen. Es ist zwar streng geregelt, was und wo gefischt werden darf, aber das besagt natürlich nicht, dass die Fischer sich auch daran halten, und Kontrollen sind (noch) selten, vor allem wegen der schlechten Ausrüstung der Hafenpolizei. Allerdings handelt es sich immer noch bei den Fischereibooten um kleine Boote (kaíkia) mit nur wenigen Mann Besatzung. Fisch ist in Griechenland sehr begehrt und es werden teure Preise dafür bezahlt; die Nachfrage ist groß. Ein Teil der Fische auf dem Markt kommt natürlich aus dem Ausland und auch aus Fischzuchtanstalten (auch auf Naxos gibt es eine).

Fischerboot
Fischerboot vor den Mákares-Inseln

Wie dem auch sei, als Schnorchler kann man in Azalas noch einige Fische zu Gesicht bekommen. Bei Windstille sind schon am Sandstrand die ersten zu entdecken: Hier findet man häufig den gut getarnten Weitäugigen Butt und kleine Brassen oder Barben. An den Felsen kann der aufmerksame Beobachter bei ruhigem Wasser kleine Schleimfische beobachten, die aus ihren Schlupflöchern schauen oder zwischen dem Algenbewuchs auf dem Untergrund sitzen, manchmal sogar an zeitweise aus dem Wasser ragenden Plätzen. Beim Schnorcheln an den Felsen trifft man häufig auf kleine Schwärme der Meeräsche, der Goldstrieme oder des Ährenfisches. Häufig begegnet man auch Lippfischen verschiedener Arten wie dem auffällig gefärbten Meerjunker und Meerpfau, oder Schrift- und Sägebarschen oder den kleinen Mönchsfischen.

Eine Anmerkung zu den Namen der Fische: Man findet in keinen zwei Büchern dieselben lateinischen oder auch deutschen Namen für die Fischarten – ein große Durcheinander, durch das man sich nur schwer durchfinden kann. Ich habe mich überwiegend nach Wikipedia gerichtet, ebenso was die systematische Einordnung der Arten betrifft.

Hier kann man für die wichtigeren Gruppen direkt zum entsprechenden Abschnitt springen (zurück kommt man durch Zurückblättern):

Drachenköpfe  –  Sägebarsche  –  Meerbarben  –  Brassen  –  Lippfische  –  Drachenfische (Himmelsgucker und Petermännchen)  –  Stachelmakrelen, Makrelen und Pfeilhecht  –  Plattfische und Seenadeln  –  Meeräschen  –  Ährenfische und Hornhecht  

Die a href=“https://azalas.de/schleimfische-und-grundeln“> werden auf einer eigenen Seite abgehandelt.

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A: Elapomorpha

A 1.Anguilliformes (Aalartige)

A 1.1.Muraenidae (Muränen)

Mittelmeer-Muräne, Muraena helena

Die zu den Aalfischen gehörenden Muränen haben einen sehr langgestreckten Körper mit einer durchgehenden, saumförmigen Rückenflosse. Sie besitzen keine Schuppen. Die Mittelmeer-Muräne ist bräunlich mit gelblicher Fleckung; sie kann bis 1,5 m lang werden. Muränen sind Raubfische, die sich von Fischen, Krebsen und Tintenfischen ernähren. Sie haben spitze, nach hinten geneigte Zähne, die auch dem Menschen gefährlich werden können. Wenn sie sich bedroht fühlen, können Muränen aggressiv werden. Tagsüber verstecken sie sich in Höhlen, aus denen manchmal der Kopf hinausschaut (deswegen sollte man im Meer aufpassen, wo man seine Hand hinstreckt; ich habe allerdings noch nie gehört, dass tatsächlich ein derartiger Unfall passiert ist).

In Azalas kommen Muränen häufiger vor, allerdings sieht man sie nur selten. Muränen haben sehr gutes, weißes Fleisch, das am besten gebraten gegessen wird, nachdem man die dicke Haut mit der Fettschicht entfernt hat. Man erbeutet Muränen mit der Harpune (jedoch nicht ganz ungefährlich!).

Muräne

Meeraal, Conger conger

Der Meeraal ist ebenfalls langgestreckt und etwas schlangenähnlich. Auch er besitzt keine Schuppen. Die Meeraale leben ähnlich wie die Muränen; sie sind allerdings für den Menschen nicht gefährlich. Sie können eine Länge von 3 Metern erreichen. Weibliche Meeraale werden erst mit 15 Jahren geschlechtsreif. Die Meeraale des Mittelmeers versammeln sich vermutlich bei Sardinien und in der südlichen Adria zum Laichen. Die Weibchen legen dabei bis zu 8 Millionen Eier. Nach dem Ablaichen verenden die Meeraale.

Meeraale sind in Griechenland als Suppenfisch beliebt.

Meeraal, Conger conger
Der Meeraal ist einförmig grau gefärbt. Dieses Exemplar ist recht kurz, aber dick.

B: Aulopiformes (Eidechsenfischverwandte)

Die meisten Eidechsenfischverwandte leben in der Tiefsee; sie unterscheiden sich in grundsätzlichen Merkmalen von den übrigen Echten Knochenfischen, so in ihren speziellen Kiemenreusen. Sie besitzen keine Schwimmblase.

B 1.Synodontidae (Eidechsenfische)

Atlantischer Eidechsenfisch, Synodus saurus

Der Eidechsenfisch besitzt einen länglichen, zylindrischen, sich nach hinten allmählich verjüngenden Körper. Der Kopf ist abgeflacht und hat ein sehr großes Maul mit langen, spitzen Fangzähnen. Der Eidechsenfisch besitzt eine kleine, dreieckige Rückenflosse etwa in der Körpermitte und eine zweite winzige weiter hinten. Seine Färbung ist bräunlich mit undeutlichen Querstreifen.

Der Eidechsenfisch lebt auf Sandböden. Oft vergräbt er sich fast vollständig im Sand; entsprechend ist er kaum einmal zu sehen. Er ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen. Auf den ersten Blick kann er mit einem Petermännchen verwechselt werden, dem er auch in Vorkommen und Verhalten ähnelt.

Atlantischer Eidechsenfisch, Synodus saurus

C: Percomorpha

1. Scorpaeniformes (Panzerwangen)

1.1. Scorpaenoidei (Drachenkopfverwandte)

1.1.1. Scorpaenoidae (Drachenköpfe)

Großer Roter Drachenkopf, Scorpaena scrofa

Die Drachenköpfe sind kräftige, rötlich gefärbte Fische mit sehr großem Kopf und giftigen Stacheln an Kiemendeckeln und Rücken-, After- und Bauchflossen. Sie besitzen Hautanhängsel am Kopf, die der Tarnung dienen sollen, indem sie den Umriss des Fisches verschleiern und wie Algen wirken. Auch die unregelmäßig gefleckte Färbung des Fisches bewirkt eine ausgezeichnete Tarnung; die unbeweglich am Grund sitzenden Fische werden sehr leicht übersehen. Es kommen drei Arten vor, die sich vor allem an den Hautanhängseln unterscheiden. Bei der hier abgebildeten Art handelt es sich vermutlich um den Großen Drachenkopf, da den anderen Arten die Hautlappen am Kinn fehlen; untypisch ist allerdings der schwarze Fleck in der Rückenflosse. Der Große Rote Drachenkopf wird bis zu 50 cm groß.

Drachenköpfe kommen bei uns häufig vor, auch wenn man sie beim Schnorcheln kaum einmal entdecken kann. Sie werden häufig in Netzen gefangen. Wegen ihrer sehr giftigen Stacheln, die starke Schmerzen hervorrufen, ist beim Anfassen auch toter Tiere äußerste Vorsicht geboten. Trotzdem sind Drachenköpfe sehr beliebte Speisefische, die ein festes, weißes Fleisch besitzen und vor allem zu Suppen verwendet werden.

Großer Roter Drachenkopf, Scorpaena scrofa

Großer Roter Drachenkopf, Scorpaena scrofa
Hier sieht man die Hautanhängsel am Kopf des Drachenfisches, die der Tarnung dienen.

Brauner Drachenkopf, Scorpaena porcus

Der Braune Drachenkopf ist der vorigen Art in Aussehen, Vorkommen und Verhalten sehr ähnlich. Er wird allerdings nur bis etwa 25 cm groß.

Brauner Drachenkopf, Scorpaena porcus

Brauner Drachenkopf, Scorpaena porcus
Der Braune Drachenkopf besitzt lange Hautlappen über den Augen, aber keine am Kinn. Im Gegensatz zum ähnlichen Kleinen Roten Drachenkopf besitzt er keinen schwarzen Fleck in der Rückenflosse.

1.2. Serranoidei (Sägebarsche)

1.2.1. Serranidae (Sägebarsche)

Brauner Zackenbarsch, Epinephelus marginatus

Die Zackenbarsche gehören zu den größten Fischen des Küstenbereiches; sie werden bis zu 1,5 Meter lang. Der Körper ist massig mit ovaler Form und bräunlicher Färbung, meist mit unregelmäßigen, kleinen helleren Flecken, und besitzt ein großes Maul mit leicht vorstehendem Unterkiefer und zahlreichen spitzen Zähnen. Auf den großen Kiemendeckeln sitzen drei Stacheln; auch die kräftige Rückenflosse hat Stacheln in ihrem vorderen Teil. Die Schwanzflosse ist abgerundet; die Schuppen sind klein. Im Mittelmeer kommen neun Epinephelus-Arten vor; hier handelt es sich vermutlich um den Gestreiften Zackenbarsch.

Der Zackenbarsch ist reviertreu und lebt vorwiegend in 10 bis 100 m Tiefe, wo er sich tagsüber in Höhlen aufhält. Nachts schwimmt er umher und jagt seine Beute, vorwiegend kleinere Fische. Große Exemplare sind heute wegen der starken Befischung selten geworden. Zackenbarsche werden vorwiegend mit der Harpune erbeutet. Tagsüber kann man sie in ihrer Wohnhöhle erlegen, wo sie aber häufig schwer herauszuziehen sind. Der Zackenbarsch ist ein vorzüglicher Speisefisch und wird besonders gern als Suppe zubereitet.

Zackenbarsch, Epinephelus marginatus

Brauner Zackenbarsch, Epinephelus marginatus

Sägebarsch, Serranus cabrilla

Der Sägebarsch ist ein kleiner Fisch (bis 25 cm), der in küstennahen Bereichen bis etwa 100 m Tiefe insbesondere auf Fels- und Steinböden häufig vorkommt. Er ist ein standorttreuer Einzelgänger. Der Sägebarsch ist an seinen knapp 10 braunen senkrechten Streifen mit einem weißlichen Längsband in der Mitte des Körpers zu erkennen. Auch er besitzt leichte Dornen auf dem Kiemendeckel. Alle Barsche sind carnivor, ernähren sich also von kleinen Mollusken, Fischchen, Krebsen usw. Entsprechend besitzen sie ein recht großes Maul mit kleinen, spitzen Zähnen.

Der Sägebarsch ist vor allem durch Angeln zu erbeuten (am besten von einem Boot aus in einige Meter tiefem Wasser; als Köder kann man Krabben oder aufgeknackte Meeresschnecken verwenden) und wird (wie alle kleinen Fische) gebraten gegessen; er ist sehr lecker, wenn man mit den vielen kräftigen Gräten zurecht kommt.

Sägebarsch, Serranus cabrilla

Sägebarsch, Serranus cabrilla

Zwergbarsch (Brauner Sägebarsch), Serranus hepatus

Der Zwergbarsch ist den Sägebarsch ähnlich, hat aber weniger und unregelmäßigere Querstreifen und einen dunklen Fleck auf der Rückenflosse. Er wird nur 12 bis 20 cm lang. Er kommt vor allem auf Sandböden und in Seegraswiesen vor und ist dort oft sehr häufig. Auch er ist natürlich essbar, hat aber wegen seiner geringen Größe kaum Bedeutung als Speisefisch.

Schriftbarsch, Serranus scriba

Der Schriftbarsch besitzt unregelmäßige braune Querstreifen wie der Zwergbarsch, ist aber insgesamt dunkler und kann leicht anhand des blauen Flecks auf den Seiten und der feinen blau-roten Zeichnung auf dem langgestreckten Kopf erkannt werden. Er wird 25 cm groß und kommt vor allem über Steinen und Felsen vor. Auch er ist standorttreu. Er ist etwas seltener als die anderen beiden kleinen Barsche, kann aber ebenfalls leicht beobachtet werden. Er wird wie der Sägebarsch geangelt und gegessen. Viele Fische sind Zwitter, aber in den allermeisten Fällen wechseln sie das Geschlecht, das heißt sind erste einige Jahre lang Weibchen und werden dann Männchen oder umgekehrt. Der Schriftbarsch ist dagegen ein echter Zwitter, der Eier und Samen gleichzeitig produziert.

Schriftbarsch

Roter Fahnenbarsch, Anthias anthias

Der Rote Fahnenbarsch ist leicht an seiner roten Färbung mit gelblichen Streifen am Kopf zu erkennen. Insbesondere bei den Männchen sind der dritte Stachelstrahl der Rückenflosse, die Bauchflossen und die äußeren Strahlen der Schwanzflosse stark verlängert. Der Rote Fahnenbarsch erreicht eine Größe von 25 cm. Er kommt ab etwa 30 m Tiefe vor, ist also beim Schnorcheln nicht anzutreffen.

Roter Fahnenbarsch, Anthias anthias

2. Perciformes (Barschartige)

2.1. Percoidei (Echte Barsche)

2.1.1. Polyprionidae (Wrackbarsche)

Wrackbarsch, Polyprion americanus

Ein ganz besonders großer Fisch des Mittelmeeres ist der Wrackbarsch mit bis 2 m Länge und 100 Kilo Gewicht, der als erwachsener Fisch in größerer Tiefe lebt und an einem dornigen Längsgrat auf dem Kiemendeckel und stacheligen Auswüchsen über den Augen zu erkennen ist. Er wird vor allem durch Tiefseeangeln vom Boot aus erbeutet.

Wrackbarsch
Hier nur zur Dokumentation, dass es dieses Tier hier gibt, ein in Moutsouna beim Fischer gekauftes Exemplar (ohne Kopf; zum Größenvergleich ist der Fuss der Fotografin mit auf dem Bild).

2.1.2. Apogonidae (Kardinalbarsche)

Meerbarbenkönig, Apogon imberbis

Der bis etwa 15 cm große Meerbarbenkönig lebt in den Spalten von Felswänden in etwas größerer Tiefe (10 bis 50, auch bis 200 m); nur nachts schwimmt er auf Nahrungssuche weiter von seinem Schlupfloch weg. Die Meerbarbenkönige sind Maulbrüter, das heißt nach der von intensiver Balz begleiteten Begattung und Eiablage nimmt das Männchen die Eier ins Maul und pflegt und bewacht sie so bis zum Schlüpfen nach einer Woche. Auch die jungen Larven werden behütet, bis ihr Dottersack aufgebraucht ist. Während der Brutpflege können die Männchen keine Nahrung zu sich nehmen.

Der Meerbarbenkönig ist die einzige im Mittelmeer heimische Kardinalbarsch-Art. Er ist nur selten anzutreffen, da er sich meist in etwas größerer Tiefe aufhält.

Meerbarbenkönig, Apogon imberbis

Meerbarbenkönig, Apogon imberbis
Diesen Meerbarbenkönig entdeckten wir beim Schnorcheln direkt bei uns am Strand.

2.1.3. Sciandiae (Umberfische)

Meerrabe, Sciaena umbra

Der Meerrabe zeichnet sich durch seine dunkel-silbrige Färbung und sein weit unten liegendes Maul aus. Charakteristisch sind die leicht gelbliche Schwanz- und Rückenflosse und die auffällig weißen vorderen Strahlen der Bauch- und Afterflossen. Er kommt bei uns regelmäßig, wenn auch nicht häufig vor und wird bis zu 50 cm lang. Er ist überwiegend nachtaktiv und „steht“ häufig vor seinem Unterschlupf. Der Meerrabe gehört zur Familie der Umberfische, bei der die Männchen zur Balz klopfende und krächzende Laute ausstoßen können („Trommelfische“), die sie erzeugen, indem sie ihre Schwimmblase mithilfe spezieller Muskeln in Schwingungen versetzen.

Meerrabe

2.1.4. Mullidae (Meerbarben)

Rote Meerbarbe, Mullus barbatus

Die Meerbarben leben am Boden, insbesondere auf Sandböden, aber auch über Seegraswiesen und Fels. Sie ernähren sich vor allem von im Sand lebenden Wirbellosen, die sie mithilfe ihrer langen Barteln aufspüren. Zur Nahrungsaufnahme wühlen sie Gruben und Löcher in den Sand; oft ist ihr Kopf ganz im Sand verschwunden. Barben leben für gewöhnlich in kleinen Trupps. Oft werden sie von anderen Fischen begleitet, die durch das Graben aufgescheuchte Lebewesen zu erbeuten versuchen. Meerbarben besitzen eine rötliche Färbung, zwei dreieckige Rückenflossen und ein steiles Kopfprofil. Die Schuppen sind sehr groß.

Der Roten Meerbarbe fehlen im Unterschied zur verwandten Gestreiften Meerbarbe die Streifen auf der Rückenflosse. Hier scheint es sich dementsprechend um eine Rote Meerbarbe zu handeln.

Rote Meerbarbe, Mullus barbatus

Rote Meerbarbe, Mullus barbatus
Meerbarben ernähren sich von kleinen Tieren, die im Sandboden leben. Zur Nahrungsaufnahme wühlen sie den Sand durch. Ihre Beute spüren sie mit den Barteln auf, die Tast- und Geruchssensoren tragen.

Gestreifte Meerbarbe, Mullus surmuletus

Die Gestreifte Meerbarbe ist an den bräunlichen Längsstreifen auf dem Körper und den zwei Streifen auf der ersten Rückenflosse zu erkennen. Sie ist recht häufig und kommt in bis zu 80 Metern Tiefe vor. Meerbarben sind beliebte Speisefische, die in Netzen gefischt werden. Man ißt sie in Mehl gewendet und in Olivenöl gebraten.

Gestreifte Meerbarbe

2.1.5. Centracanthidae (Schnauzenbrassen)

Schnauzenbrasse, Spicara maena

Den Brassen ähnlich sind die kleinen Schnauzenbrassen, die ein stark vorstreckbares Maul, einen leicht buckelig gewölbten Rücken und einen charakteristischen schwarzen Fleck an der Seite haben. Sie werden bis etwa 20 cm lang. Schnauzenbrassen leben in Schwärmen von 5 bis über 100 m Tiefe.

Die Schnauzenbrasse Spicara maena ist daran zu erkennen, dass der Augendurchmesser größer ist als der Vorderaugenraum.

Schnauzenbrasse

Schnauzenbrasse
Hier ist das charakteristische Maul vorgestülpt.

Pikarel, Spicara smaris

Nah verwandt mit der Schnauzenbrasse ist der Pikarel, der jedoch eine schmalere Körperform und ein kleineres Auge hat. Vom Gesamteindruck ist er den Ährenfischen ähnlich. Der Pikarel wird bis 20 cm lang, bleibt meist jedoch kleiner. Er lebt in Schwärmen vor allem über Sandböden und ist ein beliebter Speisefisch, der so wie er ist in Öl ausgebacken und ganz gegessen wird.

Pikarel

2.1.6. Sparidae (Meerbrassen)

Brassen verschiedener Arten sind in Küstennähe sehr häufig. Sie bilden oft große Schwärme, denen sich nicht selten auch Lippfische oder andere Arten anschließen.

Brassen

Brassen

Brassen
Die Brassen weiden im Algenbewuchs oder fressen kleine Invertebraten, die sich sort aufhalten.

Goldbrasse, Sparus aurata

Die Goldbrasse ist die einzige Art der Gattung Sparus. Sie wird üblicherweise bis 35 cm lang (einzelne Exemplare werden sogar deutlich größer) und war schon in der Antike ein beliebter Speisefisch. Sie kommt im Mittelmeer und in den angrenzenden Gebieten des Atlantik vor. Heute ist sie in der freien Natur selten geworden; sie wird jedoch in großem Maßstab in Aquakulturen gezüchtet.

Goldbrasse, Sparus aurata
Die Goldbrasse ist eine große Brassenart. Sie ist am goldenen Streifen zwischen den Auge zu erkennen. Heute trifft man Goldbrassen bei uns nur sehr selten an, sie werden jedoch häufig in Aquakulturen gezüchtet. Die Goldbrasse ernährt sich vor allem von Muscheln, Schnecken und Krebsen, die sie mit ihrem kräftigen Maul aufknackt.

Zahnbrasse, Dentex dentex

Die Zahnbrasse, die eine Größe von einem Meter erreicht, ist einer der beliebtesten Speisefische des Mittelmeeres. Sie besitzt eine silbrig-rötliche Färbung und ist an ihrer schrägen Schnauze, dem abgerundeten Rücken und den starken, vorstehenden Fangzähnen zu erkennen. Die Zahnbrasse lebt als Jungtier in kleinen Schwärmen, aber die Erwachsenen sind Einzelgänger. Sie ist nachtaktiv und kommt in bis zu 30 m Tiefe vor allem über Sand und Seegraswiesen vor. Sie ist ein effektiver Räuber und ernährt sich vor allem von Ährenfischen. Zahnbrassen werden harpuniert oder mit Angeln gefangen.

Zahnbrasse, Dentex dentex

Gemeine Meerbrasse, Pagrus pagrus

Die Gemeine Meerbrasse ähnelt der vorigen Art. Sie ist ebenfalls rötlich gefärbt, hat aber ein etwas steileres, konvexes Kopfprofil und eine kurze, gerundete Schnauze. Die Brustflossen sind sehr lang und schmal, die Schwanzflosse tief gegabelt mit weißen Spitzen. Auch diese Art ist ein Jäger. Sie wird bis zu 80 cm lang und ist ein sehr beliebter Speisefisch.

Sackbrasse, Pagrus pagrus

Zweibindenbrasse, Diplodus vulgaris

Die Zweibindenbrasse ist eine der häufigsten der vielen kleineren Brassenarten des Mittelmeeres. Wie alle Brassen besitzt sie einen stark abgeflachten, hohen Körper von silbriger Färbung mit gespaltener Schwanzflosse. Die Zweibindenbrasse ist an ihren zwei kräftigen dunklen Querbinden zu erkennen, von denen die eine hinterm Kopf, die andere am Körperende liegt. Sie wird bis zu 40 cm groß. Brassen leben im Felslitoral und in Seegraswiesen. Sie schwimmen häufig in kleinen Trupps aus verschiedenen Arten um die Felsen herum, wo sie ihre vielfältige Nahrung suchen. Größere Exemplare kann man gelegentlich in Höhlen und zwischen Felsen entdecken. Fast alle Brassen sind Allesfresser; sie besitzen ein kleines Maul vorn mit kräftigen, aber nicht zugespitzten Zähnen, und manchmal weiter hinten flach ausgebildeten Mahlzähnen.

Brassen sind sehr gute Speisefische, die vor allem mit der Harpune gefangen werden. Kleine Exemplare isst man am besten gebraten, große gegrillt mit Zitronen-Öl-Soße.

Zweibindenbrasse, Diplodus vulgaris

Ringelbrasse, Diplodus annularis

Die Ringelbrasse ähnelt in Verhalten und Aussehen der Zweibindenbrasse. Sie besitzt jedoch einen etwas flacheren Körper und nur einen schwarzen Querstreifen auf dem Schwanzstiel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Brassen stehen ihre Vorderzähne grade. Die Ringelbrasse kann häufig mit der Zweibindenbrasse in gemischten Schwärmen beobachtet werden.

Ringelbrasse, Diplodus annularis

Ringelbrasse, Diplodus annularis
Die Ringelbrasse ist leicht am Band auf dem Schwanzansatz zu erkennen.

Geißbrasse, Diplodus sargus

Den beiden vorigen Arten sehr ähnlich ist auch die Geißbrasse oder Bindenbrasse, hat aber einen etwas höheren Körper und mehrere dünne Querstreifen. Von der Ringelbrasse ist sie an den schräg nach vorn ragenden oberen Vorderzähnen zu unterscheiden. Ebenso wie die zwei anderen Arten ist sie bei uns recht häufig; sie erreicht bis zu 45 cm Länge.

Geißbrasse, Diplodus sargus

Spitzbrasse, Diplodus puntazzo

Die Spitzbrasse besitzt eine spitzere Schnauze und trägt abwechselnd breitere und schmalere Streifen auf den Körperseiten und ein deutliches schwarzes Band am Schwanzstiel. Sie erreicht von den Diplodus-Arten mit 60 cm die größte Körperlänge. Auch sie ist bei uns häufig anzutreffen.

Spitzbrasse, Diplodus puntazzo

Rotbrasse, Pagellus erythrinus

Die Rotbrasse ist eine recht große, rötliche Brassen-Art (bis zu 60 cm) mit sehr langen Brustflossen und einem geraden, spitzen Kopfprofil. Sie lebt hauptsächlich in etwas tieferem Wasser. Beim Schnorcheln begegnet man dieser Art nicht; wir haben aber schon gelegentlich mal ein Exemplar geangelt. Wie alle Brassen ist er sehr gut zu essen.

Rotbrasse, Pagellus erythrinus

Rote Fleckbrasse (=Scharfzähner), Pagellus bogaraveo

Diese Art hat eine rötliche Färbung wie die vorige, bleibt aber deutlich kleiner. Das Kopfprofil ist besonders steil, die Schnauze kurz und rund. Die Schwanzflosse ist groß und tief gespalten. Am Beginn der Seitenlinie liegt ein schwarzer Fleck. Der Scharfzähner lebt nur in größeren Tiefen, weswegen seine Augen auffallend groß sind. Er wird von Booten aus geangelt und ist trotz seiner geringeren Größe ein ausgezeichneter und beliebter Speisefisch; man isst ihn gebraten.

Rote Fleckbrasse (=Scharfzähner), Pagellus bogaraveo

Brandbrasse, Oblada melanura

Die Brandbrasse hat einen silbrigen, länglichen Körper mit einem deutlichen schwarzen Fleck oben am Schwanzansatz. Sie wird bis zu 30 cm groß. Brandbrassen haben ein relativ großes, leicht vorstülpbares Maul mit nur sehr kleinen Zähnen und fressen kleine Lebewesen aller Art. Sie sind bei uns nicht besonders häufig, können aber manchmal schon am Sandstrand, eventuell in gemischten Schwärmen mit den anderen Brassen, beobachtet werden. Sie sind beliebte Speisefische.

Brandbrasse

Goldstrieme, Sarpa salpa

Die Goldstrieme, die ebenfalls zu den Brassen gehört, besitzt einen länglichen Körper von silbriger Färbung mit schmalen goldenen Längsstreifen, die allerdings am lebenden Tier unter Wasser weniger deutlich zu sehen sind als auf dem Foto. Mit bis zu 40 cm Länge gehört sie zu den größeren Brassen. Goldstriemen sind sehr häufig; oft trifft man beim Schnorcheln auf kleine Schwärme, die an den Felsen weiden.

Goldstriemen haben ein kleines Maul mit flachen Zähnen. Sie ernähren sich als beinah einzige der bei uns vorkommenden Fische (als Erwachsene) ausschließlich von Algen und Tangen. Entsprechend besitzen sie einen sehr langen Darm. Ihr Fleisch riecht nach Algen, und ist deswegen nicht bei allen beliebt. Die wahren Fischesser (auf Naxos die Koronidiaten) bevorzugen die Goldstriemen jedoch wegen ihres besonders zarten Fleisches. Goldstriemen werden in Netzen gefangen oder harpuniert.

Goldstrieme, Sarpa salpa

Goldstrieme, Sarpa salpa
Die Goldstriemen gehören zu den häufigsten Fischen bei uns. Sie schwimmen immer in kleinen oder großen Schwärmen, oft mit anderen Arten vermischt.

Gelbstrieme, Blöker, Boops boops

Die Gelbstrieme ist eine eher kleine Brassenart, die bis maximal 30 cm Länge erreicht. Sie hat einen schmalen Körper mit einer leichten gelben Längsstreifung. Das Auge ist recht groß und die Rückenflosse ist in einer Hautfalte versenkbar. Die Gelbstrieme ist bei uns sehr häufig und schwimmt oft in großen Schwärmen. Die jungen Fische versammeln sich im Sommer während der Nacht direkt an der Küste in flachem Wasser, wo sie in kleinen Buchten so dicht stehen können, dass sie als dunkle Masse erscheinen. Dann kann man sie mit einem großen Kescher direkt vom Land aus fangen.

Gelbstrieme, Blöker, Boops boops

Streifenbrasse (=Seekarausche), Spondyliosoma cantharus

Die Streifenbrasse ist recht dunkel gefärbt, insbesondere der Kopf. Oft schimmert der Körper leicht golden. Der Kopf ist sehr kurz und rund. Auf dem Körper sind schwach feine Längsstreifen zu erkennen. Sie wird bis 45 cm lang. Seekarauschen leben über Sand- und Felsböden in etwas größerer Tiefe und sind ebenfalls sehr begehrt.

Streifenbrasse, Spondyliosoma cantharus
Hier sieht man die sehr steile Stirn dee Streifenbrasse.

Marmorbrasse, Lithognathus mormyrus

Die Marmorbrasse sieht den Arten der Gattung Diplodus ähnlich. Sie hat einen besonders stark abgeflachten Körper und einen sehr langgestreckten Kopf. Die Körperseiten tragen etwa 15 schmale Querbinden. Die Marmorbrasse wird bis 55 cm groß und ist vor allem über Sand- und Schlickböden anzutreffen. Sie schwimmt of in größeren Schwärmen.

Marmorbrasse, Lithognathus mormyrus

Marmorbrasse, Lithognathus mormyrus

2.2. Labroidei (Lippfischartige)

2.2.1. Labridae (Lippfische)

Die Lippfische zeichen sich durch ihre besonders schleimige Haut, ihr vorstreckbares Maul und ihre dicken, wulstigen Lippen aus. Sie haben eine lange Rückenflosse und eine abgerundete Schwanzflosse. Bei uns kommen eine ganze Reihe von Lippfisch-Arten häufig vor. Sie sind als Speisefische wenig beliebt und werden vor allem für Fischsuppen verwendet.

Grüner Lippfisch, Labrus viridis

Der Grüne Lippfisch besitzt eine bräunliche Färbung mit einem hellen Längsband und einer leichten Fleckung. Der Kopf ist relativ lang (länger als die Körperhöhe). Die Flossen sind gelbgrün bis orange gefärbt. Der Grüne Lippfisch lebt in küstennahen Seegraswiesen. Er wird bis zu 45 cm lang.

Grüner Lippfisch, Labrus viridis

Brauner Lippfisch, Labrus merula

Der Braune Lippfisch ist sehr dunkel, fast schwarz gefärbt. Die Brustflossen sind dunkelgelb. Er besitzt besonders fleischige Lippen. Der Braune Lippfisch lebt in küstennahen Algenbeständen. Er wird bis zu 40 cm lang.

Brauner Lippfisch

Brauner Lippfisch
Der Braune Lippfisch besitzt besonders stark aufgewölbte, fleischige Lippen.

Streifenlippfisch, Labrus mixtus

Der Streifenlippfisch ist besonders langgestreckt mit einem langen, spitz ausgezogenen Kopf. Die Männchen sind gelblich gefärbt sind mit dunkleren Längsstreifen, die Weibchen dagegen intensiv rot mit drei schwarzen Flecken am Hinterrücken. Der Streifenlippfisch wird bis 40 cm groß und kommt bei uns nur selten vor. Das Männchen baut ein Nest aus Algen, das es heftig verteidigt.

Streifenlippfisch, Labrus mixtus
Das Weibchen des Streifenlippfisches ist an seiner roten Färbung und der besonders langgestreckten Körper- und Kopfform zu erkennen.

Streifenlippfisch, Labrus mixtus
Das Männchen ist dagegen orangegelb gefärbt mit einer blauen Zeichnung auf dem Kopf und den Seiten; die Flossen haben einen dunkelblauen Saum.

Fünffleckiger Lippfisch, Symphodus roissali

Den Fünffleckigen Lippfisch (hier ein winziges Exemplar, das Nikiforos am Strand gefischt hat, das aber im Prinzip schon genauso aussieht wie die Erwachsenen) erkennt man an seiner ovalen Form, der bräunlichen Färbung, der fast schachbrettartigen Fleckung, den braunen Linien auf dem Kopf und den fünf dunklen Flecken auf dem Rücken, die sich bis auf die Rückenflosse erstrecken. Beim erwachsenen Tier, das bis zu 20 cm groß wird, ist der Bauch deutlich gewölbt. Die Gattung Crenilabrus ist am fein gezähnelten Rand des Vorderkiemendeckels zu erkennen.

Der Fünffleckige Lippfisch kommt in Küstennähe im flachen Wasser vor. Er ernährt sich von Mollusken, Krebsen, Seeigeln und Hydrozoen. Das Männchen baut ein Nest, das es heftig verteidigt. Dazu gräbt es eine kleine Grube in den Sand und schichtet davor einen Wall aus Algen auf. Die Eier werden bewacht und durch Fächeln mit den Flossen mit frischem Wasser versorgt.

Fünffleckiger Lippfisch

Pfauenlippfisch, Symphodus tinca

Der Pfauenlippfisch hat eine hübsche Färbung mit einer gelblich-grünlichen Grundfärbung und dunkleren, rot gefleckten Längsstreifen. Auf der Schwanzwurzel und am Brustflossenansatz sitzt je ein dunkler Fleck. Der Pfauenlippfisch wird bis 20 cm lang und ist wenig scheu. Er lebt über algenbestandenen Felsen und Seegraswiesen. Das Männchen bewacht die Eier.

Pfauenlippfisch

Symphodus doderleini?

Eine bei uns sehr häufige Lippfisch-Art besitzt einen deutlichen Längsstreifen auf dem Körper, aber sonst keine weiteren Merkmale. Es könnte sich um die im Mittelmeer endemische Art Symphodus doderleini handeln.

Symphodus doderleini?

Symphodus doderleini?

Meerjunker, Coris julis

Der Meerjunker hat eine auffällige Färbung: Weibchen sind oben rötlichbraun mit weißem Bauch oder nur schmalem weißen Längsband; bei den Männchen entwickelt sich ein kräftig oragnefarbenes, ausgezacktes, blau gesäumtes Längsband. Die Meerjunker sind kleine, langgstreckte Fische mit länglichem, spitzem Kopf und sehr kleinen Schuppen; ihr Körper ist wie der aller Lippfische mit einer Schleimschicht bedeckt.

Meerjunker sind bei uns häufig anzutreffen, sowohl im Felslitoral als auch in Seegraswiesen. Sie leben meist einzeln, können aber auch kleine Gruppen bilden. Nachts graben sie sich im Sand ein. Sie sind zwar natürlich essbar, aber nicht besonders beliebt, schon allein wegen der meist geringen Größe (bis 25 cm). Man kann sie braten oder als Suppe bereiten.

Meerjunker

Meerpfau, Thalassoma pavo

Der Meerpfau ähnelt in seiner Körperform dem Meerjunker, ist jedoch an seiner charakteristischen Färbung leicht zu erkennen. Jungtiere und Weibchen sind grünlich bis orangebraun gefärbt mit fünf kräftig grünblauen, schmalen Querbinden und einem schwarzen Fleck an der Rückenflosse. Die Männchen sind grünblau und besitzen nur eine Querbinde hinter den Brustflossen; diese ist vorn blau und hinten orange gefärbt. Der Kopf ist rötlich mit blauer Zeichnung. Wie alle Lippfische haben die Meerpfauen zuerst weibliches, dann männliches Geschlecht; Männchen sind deutlich seltener als Weibchen. Sie bauen anders als die anderen Arten keine Nester, sondern geben die Eier frei ins Wasser ab.

Meerpfauen leben über Felsböden vom Flachwasser bis in große Tiefen. Ihr Vorkommen ist auf die wärmeren Bereiche des Mittelmeeres beschränkt. Sie sind häufig und können leicht beobachtet werden und schwimmen auffällig und unermüdlich umher. Nachts graben sie sich im Sand ein.

Meerpfau, Thalassoma pavo

Meerpfau, Thalassoma pavo

Meerpfau, Thalassoma pavo
Obwohl Meerpfauen bei uns sehr häufig sind, ist es nicht einfach ein brauchbares Foto von ihnen zu schießen, da sie unermüdlich in ihren Revieren umherschwimmen.

Schermesserfisch (=Sandtaucher), Xyrichtys novacula

Der merkwürdige Schermesserfisch ist unverwechselbar mit seiner rosa Färbung mit feinen blauen, senkrechten Linien, dem stark abgeplatteten Körper und dem besonders steilen Kopfprofil. Er gehört zu den Lippfischen und hat mit ihnen unter anderem die dicken Lippen und die lange Rückenflosse gemein. Er lebt über Sandböden in bis zu 50 Metern Tiefe; bei Bedrohung gräbt er sich kopfüber in den Sand ein. Auch den Winter verbringen die Fische vermutlich im Sand vergraben. Beim Schnorcheln ist mir ein Schermesserfisch noch nie begegnet; er wird aber gelegentlich in Netzen gefangen.

Schermesserfisch, Xyrichtys novacula

2.2.2. Scaridae (Papageienfische)

Seepapagei, Sparisoma cretense

Der Seepapagei ist die einzige europäische Art einer Fischfamilie der tropischen Korallenriffe. Er besitzt einen eiförmigen Körper mit abgerundeter Schwanzflosse. Die Männchen sind grau gefärbt und die Weibchen kräftig rot mit violettbraunem Fleck auf der Schulter. Die Färbung kann allerdings je nach Stimmung auch verblassen. Der Seepapagei schwimmt auf charakteristische Weise durch Schlag der Brustflossen. Seine Schuppen sind auffallend groß; der Körper besitzt eine Schleimschicht wie bei den Lippfischen. Charakteristisch ist auch das kleine Maul, dessen Zähne zu einer Art kräftigem Schnabel verschmolzen sind, mit denen er Kalkalgen von den Felsen abfrisst. Hinten im Maul besitzt er zwei kräftige Kauleisten, die dem Zermahlen der Algen dienen. Der Seepapagei ist nicht sehr häufig und kann in Küstennähe über Felsgrund und Seegraswiesen angetroffen werden.

Seepapageien sind beliebte Speisefische. Sie können bis zu einem halben Meter groß werden. Man fängt sie durch Harpunieren, Angeln oder gelegentlich in Netzen. Früher banden die Menschen gefangene Fische (insbesondere Weibchen) an Leinen an und führten sie an der Küste entlang spazieren. So wurden weitere Seepapageien (insbesondere Männchen) angelockt, die dann mit Keschern gefangen wurden. Seepapageien sind beliebte Suppenfische, aber auch gegrillt hervorragend zu essen.

Seepapagei, Sparisoma cretense
Seepapagei

Seepapagei, Sparisoma cretense

Seepapagei, Sparisoma cretense
Hier sieht man die kräftigen Zähne, mit denen der Seepapagei die Kalkalgen von den Felsen abkratzt.

2.2.3. Pomacentridae (Riffbarsche)

Mönchsfisch, Chromis chromis

Der Mönchsfisch ist ein vertreter der tropischen Familie der Riffbarsche; er lebt im Mittelmeergebiet und im Ostatlantik. Er erreicht nur 15 cm Größe und ist bei uns häufig anzutreffen. Meist schwimmen die Mönchsfische in Schwärmen um die Felsen herum. Die erwachsenen Fische sind sehr dunkel, fast schwarz gefärbt; kleinere Exemplare tragen einen leuchtend blauen Streifen am Kopf und Jungfische sind gänzlich leuchtend blau. Die Männchen besetzen Reviere, zu denen sie die Weibchen hinlocken; diese legen die Eier an von den Männchen gesäuberte Felsflächen. Das Gelege wird bis zum Schlüpfen von den Männchen heftig verteidigt.

Mönchsfisch, Chromis chromis

Mönchsfisch, Chromis chromis
Bei diesem jüngeren Exemplar sieht man den leuchtend blauen Streifen am Kopf.

2.3. Trachinoidei (Drachenfische)

2.3.1. Uranoscopidae (Himmelsgucker)

Himmelgucker, Uranoscopus scaber

Der bis zu 30 cm große Himmelsgucker ist unverkennbar. Er besitzt einen länglichen, sich nach hinten verjüngenden Körper mit sehr großem, breitem, abgeflachtem Kopf. Die Augen stehen auf der Kopfoberseite. Auch das sehr große Maul ist nach oben gerichtet. Der Himmelsgucker besitzt zwei kleine Rückenflossen; die vordere ist schwarz gefärbt. An der Schulter sitzt ein starker Stachel, der giftig sein soll. Außerdem kann der Himmelsgucker laut Literatur elektrische Schläge austeilen; wir haben davon noch nichts gemerkt.

Der Himmelsgucker lebt auf Sandböden in einer Tiefe ab etwa 15 Metern. Oft vergräbt er sich bis auf die Augen und das Maul völlig im Sand. Er lauert so seiner Beute auf, die er mit der herausgestreckten, sich windenden, einem Wurm ähnelnden Zunge anlockt und dann plötzlich mit seinem großen Maul schnappt. Er kann sehr lange an Land überleben. Man verwendet ihn vor allem für Suppen.

Himmelgucker, Uranoscopus scaber
Der Himmelsgucker besitzt eine unverkennbare keulige Körperform.

Himmelgucker, Uranoscopus scaber
Charakteristisch sind die schwarze vordere Rückenflosse und die Schulterstacheln, deren einer hier gut erkennbar ist.

Himmelgucker, Uranoscopus scaber
Hier kann man die als Wurmattrappe gestaltete Zunge sehen.

2.3.2. Trachinidae (Petermännchen)

Gewöhnliches Petermännchen, Trachinus draco

Die Petermännchen-Arten besitzen längliche, sich nach hinten verjüngende Körper mit langen Rücken- und Afterflossen, die sich den ganzen Körper entlang ziehen. Vor der langen zweiten Rückenflosse sitzt eine kleine vordere Rückenflosse mit Giftstacheln. Auch der Kiemendeckel weist einen kräftigen Giftstachel auf. Das Maul ist groß, die Augen sind nach oben gerichtet. Das Gewöhnliche Petermännchen ist bräunlich gefärbt mit leichten, schräg verlaufenden Querstreifen. Es wird bis 30 cm groß.

Trotz ihrer Giftigkeit sind die Petermännchen beliebte Speisefische, die vor allem mit Netzen gefangen werden. Im Gegensatz zu den Drachenköpfen können die Petermännchen auch Badenden gefährlich werden, da sie auch im flachen Wasser im Sand vergraben sitzen, so dass man auf sie treten kann (insbesondere, wenn man ins Wasser hineinrennt, so dass die Fische keine Zeit zum Flüchten haben). Es wird auch von Fällen berichtet, in denen Taucher von Petermännchen angegriffen wurden. Das Gift verursacht sehr starke Schmerzen und kann in seltenen Fällen auch Herzprobleme hervorrufen. Es gibt aber ein einfaches Gegenmittel: Da es sich bei dem Gift um ein Protein handelt, kann es durch große Hitze unschädlich gemacht werden. Seine Wirkung lässt schnell nach, wenn man das betroffene Körperteil über längere Zeit in sehr heißes Wasser hält (aber nicht übertreiben!).

Gewöhnliches Petermännchen, Trachinus draco

Gewöhnliches Petermännchen, Trachinus draco
Hier sind die Giftstacheln am Kiemendeckel und an der vorderen Rückenflosse zu erkennen.

2.4. und Blennioidei und 2.5. Gobioidei: Schleimfisch- und Grundelartige

Die Schleimfische und Grundeln werden auf einer eigenen Seite behandelt.

2.6. Carangoidei (Stachelmakrelenartige)

2.6.1. Carangidae (Stachelmakrelen)

Seriola (=Bernsteinmakrele), Seriola dumerili

Die Seriola gehört zu den Stachelmakrelen. Sie ist ein Fisch des offenen Wassers, weswegen man ihr beim Schnorcheln normalerweise nicht begegnet. Sie wird aber nicht selten von den Fischern gefangen. Meist hält sie sich in Schwärmen auf, oft über Untiefen. Jüngere Tiere sind bernsteinfarben; ältere silbergrau mit einem leichten Rosaton. Jungtiere schwimmen oft unter den Schirmen großer Quallen. Die Seriola besitzt zwei Rückenflossen, von denen die erstere deutlich kleiner ist. Sie kann bis fast 2 m lang werden. Oft schwimmt sie gemeinsam in Goldstriemen-Schwärmen, um sich einem Schwarm von Kleinfischen unbemerkt nähern zu können.

Bernsteinmakrele, Seriola dumerili

Gelbflossen-Stachelmakrele, Pseudocaranx dentex

Die Gelbflossen-Stachelmakrele ist weltweit verbreitet. Sie kommt vor allem in tropischen Regionen vor, aber auch im Mittelmeer. Sie hält sich meist in kleinen Schwärmen im flachen Wasser auf. Sie wird bis über 1 m lang und ist ein beliebter Speisefisch.

Gelbflossen-Stachelmakrele, Pseudocaranx dentex

Bastardmakrele, Trachurus trachurus

Die Bastardmakrele kommt bei uns im offenen Wasser vor. Man sieht sie gewöhnlich nicht in Küstennähe; wir haben aber schon mal ein Exemplar geangelt. Diese Art wird sehr häufig von den Fischern gefangen (durch nächtliches Anlocken mit starken Lampen) und verkauft. Die Jungfische leben im Schutz großer Quallen, unter deren Schirmen sie schwimmen. Die Art ist erkennbar an der zweiteiligen Rückenflosse und den starken, scharfen Schuppenschildern entlang der Seitenlinie.

Bastardmakrele, Trachurus trachurus

2.7. Scombroidei (Makrelenartige)

2.7.1. Sphyraenidae (Pfeilhechte)

Pfeilhecht (= Europäischer Barrakuda), Sphyraena sphyraena

Der Pfeilhecht ist einer der größeren Fische, die bei uns vorkommen. Er ist ein Fisch des Pelagials, der meist nah der Oberfläche schwimmt, gewöhnlich in großen Schwärmen. Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer mit einem langgestreckten, torpedoförmigen Körper und tief eingeschnittener Schwanzflosse. Charakteristisch sind die zwei kleinen, spitzen Rückenflossen, die den Körper etwa in Drittel teilen. Wie alle Fische des offenen Meeres hat der Pfeilhecht eine silbergraue Färbung; die Seiten weisen eine leichte dunklere Querstreifung auf. Die Schuppen sind sehr klein. Der Kopf ist auffällig groß, ebenso das Maul mit seinem vorstehenden Unterkiefer und sehr spitzen Zähnen. Der Pfeilhecht ist ein echter Raubfisch, der sich von Fischen, Tintenfischen und Krebsen ernährt. Er wird bis über 1,5 m lang.

Der Pfeilhecht ist ein hervorragender Speisefisch, der auf alle Arten zubereitet werden kann; gegrillt ist er besonders zu empfehlen. Er wird mit Netzen gefangen oder (nachts) harpuniert; außerdem kann man ihn mit einer an langer Leine hinter einem Boot hergezogenen Angel mit einer Sardine als Köder fangen.

Pfeilhecht

2.7.2. Scombridae (Makrelen und Thunfische)

Japanische Makrele, Scomber japonicus

Die Japanische Makrele besitzt wie alle Thunfischartigen einen langgestreckten Körper mit winzigen Schuppen, kleinen Flossen mit zweiteiliger Rückenflosse mit zahlreichen winzigen Rücken- und Afterflossen im hinteren Körperteil. Die silberblaue Grundfärbung dient für die im offenen Wasser schwimmenden Fische als Tarnfärbung. Die Japanische Makrele ist an den unregelmäßigen Querstreifen auf dem Rücken und den weit auseinander stehenden Rückenflossen zu erkennen. Von der echten Makrele unterscheidet sie sich an den größeren Augen, der grünlicheren Färbung und der kleineren vorderen Rückenflosse.

Makrelen sind Fische des offenen Wassers, die in großen Schwärmen auftreten. Sie sind bei uns nicht besonders häufig und können in Landnähe nur selten beobachtet werden. Von Fischern werden sie aber häufig gefangen. Sie sind beliebte Speisefische mit fettreichem, dunklen Fleisch und werden vor allem im Ofen zubereitet.

Japanische Makrele, Scomber japonicus

Pelamide, Sarda sarda

Der bis zu 60 cm groß werdende Bonito unterscheidet sich von den Makrelen an der schrägen Querstreifung des Rückens und den zusammen fließenden Rückenflossen. Auch er ist bei uns nicht häufig, wird aber regelmäßig von den Fischern gefangen.

Pelamide, Sarda sarda (=mediterranea)

2.8. Acanthuroidei (Doktorfischartige)

2.8.1. Siganidae (Kaninchenfische)

Brauner Kaninchenfisch, Siganus luridus

In den letzten Jahren ist eine neue Fischart bei uns (wie im ganzen östlichen Mittelmeetgebiet) eingewandert; sie stammt aus dem Roten Meer und dem Indischen Ozean und ist durch den Suez-Kanal in Mittelmeer gelangt. Sie wird wegen ihres neuen Erscheinens (wie ein Tourist) und der braunen Färbung von den Griechen als „Germanos“ (Deutscher) bezeichnet. Es sind ziemlich unbeliebte Fische, die zwar essbar, aber nicht besonders gut sind, und außerdem unangenehme Giftstacheln an der Rückenflosse haben. Leider werden sie in der letzten Zeit bei uns deutlich häufiger. Oft schließen sie sich Goldstriemen-Schwärmen an.

Der Braune Kaninchenfisch ist eher klein (meist gut handgroß) und braun gefärbt mit merkwürdigen unregelmäßigen Flecken. Er besitzt einen flachen, ovalen Körper ohne Schuppen und einen sehr kleinen Mund; auch der Darm und die Bauchhöhle sind nur sehr klein.

Brauner Kaninchenfisch, Siganus luridus

Brauner Kaninchenfisch, Siganus luridus

3. Pleuronectiformes (Plattfische)

3.1. Pleuronectoidei (Plattfischartige)

3.1.1. Bothidae (Butte)

Weitäugiger Butt, Bothus podas

Plattfische leben auf dem Meeresgrund, insbesondere auf Sand- und Schlammböden, und haben sich an diese Lebensweise mit ihrer platten Körperform hervorragend angepasst. Die Larven der Plattfische schwimmen noch normal wie andere Fische auch. Nach dem Larvenstadium erfolgt die Metamorphose zum Plattfisch, bei der sich der Fisch auf die eine Körperseite legt (bei den Butten auf die rechte, bei den Schollen und vielen Seezungen auf die linke), die somit zur Unterseite wird. Das Auge dieser Seite wandert auf die neue Oberseite. Rücken- und Bauchflossen werden zu einem Flossensaum um den ganzen Körper, der zum Schwimmen benutzt wird. Während die Unterseite meist weiß ist, nimmt die Oberseite bei den Plattfischen eine Tarnfärbung an, deren Farbton und Muster sich oft der Färbung des Untergrundes anpassen kann; sogar ein Schachbrettmuster kann der Fisch annehmen.

Weitäugiger Butt, Bothus podas

Der Weitäugige Butt kommt bei uns auf den Sandböden vor allem im flachen Wasser regelmäßig vor. Schon am Strand kann man ihn häufig antreffen. Die meisten Exemplare sind hier klein; der Butt kann jedoch auch 20 cm Größe erreichen. Der Weitäugige Butt hat eine beinahe runde Körperform. Der Flossensaum zieht sich bis fast zum kleinen Maul. Die Augen stehen weit auseinander; das eine Auge liegt deutlich weiter vorn als das andere. Die Oberseite ist sandfarben mit kleinen rundlichen Flecken, die Unterseite weiß.

Wie auch die anderen Plattfische ernährt sich der Weitäugige Butt von kleinen Fischen und Invertebraten des Sandbodens. Er gräbt sich im Sand ein, wenn er sich beobachtet fühlt, oder saust plötzlich in einer Sandwolke in eine unerwartete Richtung davon.

Weitäugiger Butt, Bothus podas

Weitäugiger Butt, Bothus podas
Hier die weiße Unterseite (die ehemalige rechte Seite des Fisches)

4. Syngnathiformes (Seenadelartige)

4.1. Sygnathoidei

4.1.1. Sygnathoidae (Seenadeln)

Pfeifenfisch oder Grasnadel, Syngnathus typhle

Der Pfeifenfisch gehört zu den Seenadeln, mit denen auch die Seepferdchen verwandt sind. Beide Gruppen besitzen eine charakteristische röhrenförmige Schnauze; der Körper ist mit knöchernen Hautringen bedeckt, der Schwanz rund und kantig. Die Seenadeln leben meist zwischen Seegras (Posidonia) und sind hervorragend getarnt. Sie schwimmen nur ungern und langsam durch Flimmern der Rücken- und Schwanzflossen oder gemächliches Schlängeln.

Der Pfeifenfisch ist daran zu erkennen, dass seine Schnauze ebenso dick ist wie der Kopf auf Augenhöhe. Er wird bis zu 35 cm lang. Normalerweise lebt er in Seegraswiesen, wo er fast senkrecht zwischen den Blättern steht und kaum zu entdecken ist. Das Pfeifenfisch-Weibchen wirbt in stundenlanger Balz um das Männchen. Die Eier trägt das Männchen in einer Tasche am Bauch, die sie vor dem für die Jungfische schädlichen Meerwasser (!) schützt. Die Eier und Jungfische bleiben etwa vier Wochen in der Bruttasche; nach dem ersten Verlassen kehren sie nicht wieder in sie zurück.

Gelegentlich wird ein Exemplar des Pfeifenfisches bei uns am Strand angetrieben. Auch die Große Seenadel (Syngnathus acus) haben wir schon gefunden; sie ist an ihrer schlankeren Schnauze zu erkennen.

Pfeifenfisch

Pfeifenfisch
Hier sieht man den Kopf des Pfeifenfisches. Der ganze Fisch und insbesondere der Kopf ähnelt in Form, Farbe und Zeichnung ganz außerordentlich dem Neptungras, das die Seegraswiesen bildet, in denen der Pfeifenfisch lebt.

5. Zeiformes (Petersfischartige)

5.1. Zeioidei

5.1.1. Zeidae (Petersfische)

Heringskönig, Petersfisch, Zeus faber

Der Petersfisch ist unverkennbar an seinem sehr stark abgeflachten, ovalen Körper mit großen Flossen. Die erste Rückenflosse trägt sehr lange, starke Stacheln; weiter hinten am Rücken sitzen kurze, dreieckige Stacheln. Das Maul ist sehr groß und kann weit vorgestülpt werden. Der Körper ist grau gefärbt mit einem runden, schwarzen Fleck auf der Seite.

Der Petersfisch lebt freischwimmend über Sandböden in etwas größerer Tiefe. Er kann entsprechend schnorchelnd nicht beobachtet werden, wird aber regelmäßig von den Fischern gefangen. Er wird auch Heringskönig genannt, weil er Schwärmen von Heringen, Sardinen oder anderen kleineren Fischen folgt, die er jagt, indem er sich ihnen langsam annähert und sie dann plötzlich mit seinem vorstülpbaren Maul schnappt.

Heringskönig, Petersfisch, Zeus faber

6. Tetraodontiformes (Kugelfischverwandte)

6.1.1. Balistidae (Drückerfische)

Grauer Drückerfisch, Balistes capriscus

Die Drückerfische kommen vor allem in tropischen Meeren vor. Die hier abgebildete Art ist die einzige, die im Mittelmeer lebt, sie kommt in 10 bis 100 m Tiefe über Felsböden vor. Bei uns und generell ist der Drückerfisch allerdings sehr selten: Wir haben bislang nur dieses eine Exemplar gesehen. Der Drückerfisch besitzt einen ovalen Körper, der mit kleinen, dicken, rauhen Schuppen bedeckt ist. Der Mund ist sehr klein mit starken Zähnen, mit denen Muscheln, Schnecken und Krebse aufgeknackt werden.

Die vordere Rückenflosse des Drückerfischs weist drei lange Stacheln auf; auch die Bauchflossen sind als kurze, kräftige Stacheln ausgebildet. Er wird bis zu 40 cm lang und hat eine bräunliche Farbe mit leichter Marmorierung.

Drückerfisch, Ballistes capriscus

D: Mugilomorpha

D 1. Mugiliformes (Meeräschenartige)

D 1.1. Mugilidae, Meeräschen

Dicklippige Meeräsche, Chelon labrosus

Die Meeräsche ist ein Verwandter des Pfeilhechts und hat wie dieser einen silbergrauen, langgestreckten Körper mit zwei kleinen Rückenflossen. Sie ist jedoch etwas gedrungener und rundlicher und kein besonders guter Schwimmer. Meeräschen halten sich vor allem in Küstennähe an den Felsen oder an der Wasseroberfläche auf. Häufig gehen sie auch in Flussmündungen und Hafenbecken, auch bei verschmutztem Wasser. Die Meeräsche hat einen abgeflachten Kopf mit breitem Maul, das nur sehr kleine Zähne aufweist. Sie erreicht eine Größe von bis einem Meter. Es gibt eine Reihe von verwandten Arten, die sich nur geringfügig unterscheiden. Die Meeräsche weidet Algen von den Felsen und frisst kleine Organismen und Detritus. Junge Fische schwimmen oft in Schwärmen an der Oberfläche und weiden unter leise hörbarem Schmatzen das Oberflächenhäutchen ab.

Die Meeräsche ist einer der häufigsten Fische bei uns und leicht schon an der Küste zu beobachten. Sie wird viel gefangen und ist ein beliebter Speisefisch mit wenig Gräten, der auf alle Arten zubereitet werden kann.

Meeräsche
Schwärme von Meeräschen sieht man sehr häufig nah an der Küste; besonders die Jungfische schwimmen oft direkt an der Meeresoberfläche.

Meeräsche
Ein Schwarm von jungen Meeräschen weidet den Algenbelag auf den Steinen ab.

Meeräsche
Hier ein Schwarm aus größeren Exemplaren.

Meeräsche

E: Atherinomorpha

E 1. Atherinoformes (Ährenfischartige)

E 1.1. Atherinidae (Altwelt-Ährenfische)

Großer Ährenfisch, Atherina hepsetus

Die Ährenfische sind kleine, mit den Meeräschen verwandte Fische, die in Küstennähe leben und oft in großen Schwärmen umherschwimmen. Sie ernähren sich von Plankton. Ährenfische werden in engmaschigen Netzen gefischt. Man isst sie ganz, so wie sie sind, in Mehl gewendet und in Olivenöl gebraten.

Ährenfische
Kleine Schwärme von Ährenfischen trifft man häufig im sehr flachen Wasser an.

Großer Ährenfisch, Atherina hepsetus

E 2. Beloniformes (Hornhechtartige)

E 2.1. Belonidae (Hornhechte)

Gewöhnlicher Hornhecht, Belone belone

Der Hornhecht besitzt einen sehr schmalen, langgestreckten Körper mit kleinen Flossen und einem sehr spitzen Maul mit deutlich vorstehendem Unterkiefer. Er wird bis zu 80 cm lang und schwimmt üblicherweise in kleinen Schwärmen direkt unter der Wasseroberfläche, wo er durch seine silberblaue Färbung schwer zu entdecken ist. Er ist ein geschickter und sehr schneller Jäger. Kleine Exemplare können auch in Strandnähe beobachtet werden.

Der Hornhecht ist ein beliebter Speisefisch. Er besitzt leuchtend grüne Gräten.

Hornhecht, Belone belone

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Liste der in Azalas vorkommenden Fischarten:

  • Aalfische:
    • Meeraal, Conger conger
    • Muräne, Muraena helena
  • Eidechsenfische:
    • Atlantischer Eidechsenfisch, Synodus saurus
  • Drachenköpfe:
    • Brauner Drachenkopf, Scorpaena porcus
    • Großer Roter Drachenkopf, Scorpaena scrofa
  • Knurrhähne:
    • Gestreifter Knurrhahn, Chelidonichthys lastoviza
  • Dorsche:
    • Dunkler Gabeldorsch, Phycis blennoides
  • Sägebarsche:
    • Brauner Zackenbarsch, Epinephelus marginatus
    • Sägebarsch, Serranus cabrilla
    • Zwergbarsch, Serranus hepatus
    • Schriftbarsch, Serranus scriba
    • Roter Fahnenbarsch, Anthias anthias
  • Wrackbarsche:
    • Wrackbarsch, Polyprion americanus
  • Kardinalbarsche:
    • Meerbarbenkönig, Apogon imberbis
  • Umberfische:
    • Meerrabe, Sciaena umbra
  • Meerbarben:
    • Meerbarbe, Mullus barbatus
    • Gestreifte Meerbarbe, Mullus surmuletus
  • Schnauzenbrassen:
    • Schnauzenbrasse, Spicara maena
    • Pikarel, Spicara smaris
  • Meerbrassen:
    • Goldbrasse, Sparus aurata
    • Zahnbrasse, Dentex dentex
    • Gemeine Meerbrasse, Pagrus pagrus
    • Zweibindenbrasse, Diplodus vulgaris
    • Ringelbrasse, Diplodus annularis
    • Bindenbrasse, Diplodus sargus
    • Spitzbrasse, Diplodus puntazzo
    • Rotbrasse, Pagellus erythrinus
    • Rote Fleckbrasse, Pagellus bogaraveo
    • Marmorbrasse, Lithognathus mormyrus
    • Brandbrasse, Oblada melanura
    • Streifenbrasse, Spondyliosoma cantharus
    • Goldstrieme, Sarpa salpa
    • Gelbstrieme, Boops boops
  • Riffbarsche:
    • Mönchsfisch, Chromis chromis
  • Lippfische:
    • Grüner Lippfisch, Labrus viridis
    • Brauner Lippfisch, Labrus merula
    • Streifenlippfisch, Labrus mixtus
    • Fünffleckiger Lippfisch, Symphodus roissali
    • Pfauenlippfisch, Symphodus tinca
    • Grauer Lippfisch, Symphodus cinereus
    • Schnauzenlippfisch, Symphodus rostratus
    • Symphodus doderleini ?
    • Meerjunker, Coris julis
    • Meerpfau, Thalassoma pavo
    • Schermesserfisch, Xyrichtys novacula
  • Papageienfische:
    • Seepapagei, Sparisoma cretensis
  • Drachenfische:
    • Gewöhnliches Petermännchen, Trachinus draco
    • Strahlenpetermännchen, Trachinus radiatus
  • Sterngucker:
    • Himmelsgucker, Uranoscopus scaber
  • Schleimfische:
    • Sphinx-Schleimfisch, Aidablennius sphynx
    • Gestreifter Schleimfisch, Parablennius gattorugine
    • Hirsch-Schleimfisch, Parablennius zvonimiri
    • Blutstriemen-Schleimfisch, Parablennius sanguinolentus
    • Gehörnter Schleimfisch, Parablennius incognitus
    • Amphibischer Schleimfisch, Coryphoblennius galerita
    • Gelbwangen-Schleimfisch, Microlipophrys canevae
  • Spitzkopf-Schleimfische:
    • Spitzkopf-Schleimfisch, Tripterygion tripteronotus
    • Zwergspitzkopf-Schleimfisch, Tripterygion melanurus
    • Gelber Spitzkopf-Schleimfisch, Tripterygion xanthosoma
  • Klippfische:
    • Hauben-Schleimfisch, Clinitrachus argentatus
  • Stachelmakrelen:
    • Seriola, Bernsteinmakrele, Seriola dumerili
    • Gelbflossen-Stachelmakrele, Pseudocaranx dentex
    • Bastardmakrele, Trachurus trachurus
  • Kaninchenfische:
    • Brauner Kaninchenfisch, Siganus luridus
  • Pfeilhechte:
    • Pfeilhecht, Sphyraena sphyraena
  • Makrelen:
    • Japanische Makrele, Scomber japonicus
    • Pelamide, Sarda sarda
  • Schwertfische:
    • Schwertfisch, Xiphias gladius
  • Speerfische:
    • Mittelmeer-Speerfisch, Tetrapturus belone
  • Grundeln:
    • Felsengrundel, Gobius paganellus
    • Anemonengrundel?, Gobius bucchichi
    • Strandgrundel, Pomatoschistus microps
  • Butte:
    • Weitäugiger Butt, Bothus podas
  • Seenadeln:
    • Große Seenadel, Syngnathus acus
    • Pfeifenfisch, Syngnathus typhle
    • Glatter Flötenfisch, Fistularia commersonii
  • Petersfische:
    • Petersfisch, Zeus faber
  • Drückerfische:
    • Drückerfisch, Balistes capriscus
  • Meeräschen:
    • Dicklippige Meeräsche, Chelon labrosus
  • Ährenfische
    • Großer Ährenfisch, Atherina hepsetus
  • Hornhechte:
    • Hornhecht, Belone belone

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