
Moutsouna - ein Hafenort mit Geschichte
Alle größeren Dörfer von Naxos außer der Hauptstadt Chóra mit dem Hafen liegen im Inselinnern. Das liegt daran, dass während des Mittelalters die Küstenregion häufigen Piratenüberfällen ausgesetzt war, so dass sich die Bevölkerung von Naxos in die Berge zurückzog. Heute besitzen die drei großen Bergdörfer (Apíranthos, Kóronos, Komiakí) jedoch je einen Ableger am Meer mit einem kleinen Hafen. Moutsoúna gehört zum traditionsreichen Bergdorf Apíranthos und liegt direkt südlich von Kap Stavrós (dem einzigen größeren Kap von Naxos). Entsprechend ist es gut vor den sommerlichen Nordwinden geschützt. Bei der letzten Volkszählung hatte Moutsoúna etwa 90 ständige Einwohner, plus 35 in Azalás und Ágios Dimítris nördlich davon und etwa 60 südlich in Liarídia, Kanáki, Kleidós und Pánormos.
Nördlich des Kaps an der Ostküste von Naxos liegt Azalás (links), südlich Moutsoúna (rechts).
Hier noch einmal aus der Luft, von Norden aus gesehen. Moutsoúna liegt am südlichen Ansatz des Kaps. Es besteht nur aus recht wenigen Häusern, aber nach Norden (im Bild vorn, Gegend Azalás) und Süden (im Bild hinten) liegen viele weitere Häuser verstreut in der Landschaft. Foto: Pergialis©fotopedia.de
Moutsoúna
Der Schmirgelhafen
Moutsoúna ist zwar nur eine kleine und etwas zerstreute Ansiedlung, hat aber eine bedeutende Vergangenheit: Hier wurde bis in die 70er Jahre der Schmirgel verladen. In Moutsoúna endete die Seilbahn, die den Schmirgel von den Minen bei Kóronos und Apíranthos zum Meer transportierte. Der Schmirgel wurde in einem großen Lager zwischengelagert und am Hafen mittels einer kleinen Bahn und Barken auf die Schiffe verladen.
Moutsoúna erlangte seine Bedeutung als Verladehafen des Schmirgels. Hier die alte Schmirgelhalde in Moutsoúna.
Die Seilbahn kurz von Moutsoúna
einer der letzen Masten der Seilbahn im Dorf, kurz vor der Halde
die Schmirgelhalde
Der Schmirgel wurde mit einer kleinen Bahn zur Mole transportiert.
der Hafen mit der Mole und den Verladekränen
Mit diesen Kränen wurde der Schmirgel auf die Barken verladen, mit denen er zu den Schiffen transportiert wurde.
Moutsoúna heute
Nach dem Niedergang des Schmirgelabbaus und der Stilllegung der Seilbahn verlor Moutsoúna zunächst seine Bedeutung. Wie auch die anderen kleinen Hafenorte lebt es jedoch in den letzten Jahrzehnten durch den Tourismus zunehmend auf. Im Sommer wächst die Zahl der Einwohner stark an, da viele Menschen, die aus Apíranthos stammen, aber in Athen leben, ihre Ferien hier verbringen. Der ausländische Tourismus beschränkt sich auch heute noch überwiegend auf Tagesbesucher, so dass der Ort sein griechisches Flair noch weitgehend erhalten hat.
In Moutsoúna gibt es den Sommer über einige Tavernen, darunter drei unten direkt am Hafen, und einen Minimarkt; in der Hauptsaison kommt jeden Tag ein Bus von Apíranthos. Es gibt mehrere schöne Sandstrände direkt im und am Ort. In den Tavernen am Hafen kann man abends wunderbar direkt neben dem Meer sitzen und gemütlich essen.
Der Hafen besitzt einen schönen Sandstrand.
Am Hafen liegen drei nette Tavernen.
Ein wunderbarer Platz zum Essen!
Fischerboot in Moutsouna
vor der alten Schmirgelhalde
Hier am Hafen hat die Gemeinde ein Denkmal für die Schmirgelarbeiter aufgestellt.
ein altes Fischerboot auf den Schienen der Schmirgel-Verladebahn.
Hier wird ein Boot mit dem Kran ins Wasser gelassen.
die Kirche Agios Joannis
Ostergottesdienst vor der Kirche
Wandermöglichkeiten
Direkt bei Moutsoúna liegt das eindrucksvolle Kap Stavrós, auf das man am besten vom Strand von Azalás, nördlich von Moutsoúna, hinauflaufen kann.
Kap Stavrós
mit dem Boot an der Spitze des Kaps
Östlich von Moutsoúna, nur zu Fuß oder schwimmend zu erreichen, liegt der wunderschöne Strand Chochlakás.
der Strand Chochlakás
Von Apíranthos nach Moutsoúna führt Wanderweg 1, ein wunderschöner Weg von etwa 5 Stunden über die Kirche Ágia Kyriakí und die Schmirgelminen, immer auf alten Maultierwegen und kleinen Pfaden.
auf dem Wanderweg von Apíranthos nach Moutsoúna
Im Tal kurz vor Moutsoúna; oben in der Luft sieht man die Loren der Seilbahn
siehe auch: