Krustenflechten auf Naxos
Nur 28 Jahre nach der Fertigstellung meiner Diplomarbeit über die epiphytischen Flechten auf Naxos habe ich es jetzt endlich geschafft, einen Artikel über die Krustenflechten für meine Webseite zu schreiben. Er beinhaltet nur wenige Arten, jedenfalls im Vergleich zur großen Zahl an Arten, die auf Naxos vorkommen (ich hatte damals 200 Arten nachgewiesen, aber es sind sicher viel mehr). Leider müssen viele Bestimmungen auch unsicher bleiben, weil ich kein Mikroskop zur Untersuchung der Sporen und keine Flechtenchemikalien für die chemischen Nachweise der spezifischen Flechtenstoffe habe. Aber immerhin, einen kleinen Eindruck bekommt man vielleicht, und schön sind die Flechten auf jeden Fall, deswegen hier ein paar Fotos:
Aspicilia caesiocinerea besitzt ein weißes, areoliertes Lager und recht große, mehr oder weniger runde, schwarze Apothecien.
Caloplaca flavescens, eine von vielen Arten ihrer Gattung, die auf Naxos vorkommen, besitzt deutlich voneinander abgesetzte, leicht gewölbte Lappen am Lagerrand.
Die beeindruckende Art Haematomma nemetzii wächst an schattigen Stellen auf Silikatgestein. Sie ist leicht erkennbar an den zahlreichen großen blutroten Apothecien mit weißem Lagerrand.
Lecanora argentata ist eine sehr häufige Krustenflechte auf Rinde. Sie besitzt ein weißliches, areoliertes Lager ohne Randlappen, das in der Mitte dicht mit braunen Apothecien mit deutlichem Lagerrand besetzt ist.
Lecanora muralis besitzt jedoch ein sowohl am Rand als auch in der Mitte deutlich lappiges Lager. Der Thallus ist meist grau oder grünlich gefärbt, die recht großen Apothecien sind meist hellbraun mit einem dünnen Lagerrand, der später verschwindet.
Lobothallia radiosa besitzt einen leicht graubraunen Thallus, der am Rand schmale, engliegende Lappen ausbildet, während das Innere krustig areoliert ist. Im Lager sitzen zahlreiche, dunkle, leicht konvexe Apothecien.
Ochrolechia tartarea ist an den großen Apothecien mit orangefarbener, unbereifter Scheibe zu erkennen.
Pertusaria rupestris bildet zu mehreren in rundlichen Warzen sitzende, nur über eine Pore geöffnete Apothecien aus. Sie wächst auf Silikatgestein.
Placolecis opaca bildet konzentrische Ringe aus „Lagerrändern“, die aus eng aneinanderliegenden, schmalen braunschwarzen Lappen bestehen. Das Lagerinnere ist ebenfalls lappig, aber meist größtenteils aufgelöst.
Rhizocarpon geographicum, eine vor allem in Gebirgen weit verbreitete Flechte, besitzt ein gelbgrünliches Lager mit schwarzem Vorlager, das auch als feine schwarze Linien zwischen den scharf abgegrenzten, kantigen Areolen sichtbar ist.
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