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6. März

In den Höhlen und Schmirgelminen von Naxos kommt eine endemische Heuschreckenart vor, die Naxiotische Höhlenschrecke. Höhlenschrecken sind so stark an die speziellen Umweltbedingungen in den Höhlen (keine Sonne bzw. kein Licht, stabile Temperaturen, relativ hohe und stabile Feuchtigkeit, wenig Fressfeinde usw.) angepasst, dass sie außerhalb von Höhlen nicht überleben können. Deswegen kommt es bei ihnen leicht zur Bildung unterschiedlicher Arten durch geographische Isolation. Die Gattung Dolichopoda hat sich auf diese Weise in Südeuropa in etwa 30 Arten aufgespalten. Von ihren nächsten Verwandten auf Samos und Kalimnos ist die naxiotische Höhlenschrecke seit etwa 3 Mio. Jahren isoliert. Die Höhlenschrecken zeichnen sich durch sehr lange Beine und Fühler aus. Die Flügel sind vollständig zurückgebildet. Die Weibchen (Bild unten links) besitzen einen gebogenen Legestachel. Wir sind der Höhlenschrecke schon in vielen Minen und Höhlen der Insel begegnet; in einer sehr feuchten Mine unterhalb von Kóronos kommt sie in besonders großer Zahl vor.