Der Ameisenlöwe ist ein ganz besonderes Tier. Es handelt sich um die Larve einer Gruppe von Netzflüglern, die Ameisenjungfern genannt werden. Ameisenlöwen leben räuberisch in der Erde und sind perfekt an diese Lebensweise angepasst. Der Körperbau ist sehr einfach mit einem dicken Hinterleib, kurzen Beinchen und einem kleinen schmalen Kopf. Um ihre Beute zu fangen, graben die Ameisenlöwen einen Trichter in die Erde, indem sie im rückwärts im Kreis krabbeln und dabei mit dem Kopf Erde, Steinchen und Sand nach außen werfen. Dann lauern sie in den Grund des Trichters eingegraben auf hineinrutschende Insekten und andere kleine Tiere. Die Ameisenlöwen besitzen starke kneifzangenähnliche Kiefer, die fast ebenso lang sind wie der ganze Kopf und mit denen sie die Beute greifen, ihr erst Gift und dann Verdauungsflüssigkeit einspritzen und sie danach aussaugen. Bis auf den Saugkanal ist der Mund zugewachsen, so dass kein Sand eindringen kann. Nach etwa zwei Jahren verpuppen sich die Ameisenlöwen; wenige Wochen später schlüpft die Ameisenjungfer. Ameisenjungfern sehen auf den ersten Blick einer unauffälligen Libelle ähnlich und fangen wie diese andere Insekten im Flug. Über ihre Lebensweise ist nicht viel bekannt, da sie nachtaktiv sind und nur wenige Wochen leben. Wie auch bei den Ameisenlöwen ist die Artbestimmung schwierig – die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten sind gering.