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Meeresschutzgebiet Südliche Kykladen

Vor wenigen Tagen hat die griechische Regierung zwei neue Meeresschutzgebiete in Griechenland ausgewiesen, eins im Ionischen und eins im Ägäischen Meer. Dadurch sind nun gut 30% der Meeresfläche Griechenlands unter Schutz gestellt, wie es von der Europäischen Union bis zum Jahr 2030 gefordert wird. Die Meeresschutzgebiete vereinen zahlreiche Natura-2000-Gebiete zu je einem umfassenden Gebiet, wodurch ein besserer Schutz gewährleistet werden soll. Das neue Schutzgebiet in der Ägäis umfasst die Küstenbereiche der südlichen Kykladen von Milos über Ios und die Kleinen Kykladen bis zu den kleinen Inseln östlich von Amorgos sowie weiter südlich dieser Zone Gebiete um Santorin und Anafi. In der Gegend von Naxos umfasst das Schutzgebiet die Meeresbereiche (genau gesagt den berühmten 7-Meilen-Streifen) um die Kleinen Kykladen (Herakleia, Schinoussa, Koufonissia, Keros und umliegende kleinere Inseln, nördlich bis zur kleinen Felseninsel Kopria südöstlich von Moutsouna). Naxos selbst wird nur ganz im Südosten berührt, allerdings ist der gesamte südliche Küstenstreifen der Insel von Agios Prokopios bis Moutsouna ist schon als Natura-2000-Gebiet unter Schutz gestellt, obwohl diese Unter-Schutz-Stellung der empfindlichen und wichtigen Küsten-Biotope sich bislang leider hauptsächlich auf dem Papier abgespielt hat.

Koufonissi
Koufonissia und Keros

Die direkteste und vermutlich wichtigste Auswirkung der Einrichtung der neuen Meeresschutzgebiete ist das Verbot der industriellen Fischerei vor allem mit Schleppnetzen. Außerdem sollen verbesserte Erforschung, Überwachung und Schutz der Fauna und Flora des Meeres und der Felseninseln erzielt werden. Auch auf dem Gebiet des Tourismus, der sich ja vor allem im Küstenstreifen abspielt, eröffnen sich viele Möglichkeiten, nicht nur im Sinne von Schutzmaßnahmen, sondern auch für den Aufbau eines ökologisch bewussten Tourismus.

Bis zum 22. September befinden sich die Schutzgebiete in der Phase der öffentlichen Diskussion. Wir hoffen, dass auch die Mákares-Inseln noch in das Schutzgebiet “Südliche Kykladen” aufgenommen werden. Sie verdienen den Schutzstatus nicht nur aufgrund ihrer ausgesprochenen Schönheit, sondern vor allem wegen des Vorkommens zahlreicher seltener und bedrohter Tierarten: Mönchrobbe, Habichtsadler, Eleonorenfalken, Mittelmeer- und Gelbschnabelsturmtaucher und Sturmwellenläufer (früher Sturmschwalbe); außerdem kommen auf der größeren Insel (Ágios Nikólaos) eine endemische Unterart der Mauereidechse (Podarcis erhardii makariaisi) und verschiedene seltene Pflanzenarten vor.

Makares

Makares
die Mákares-Inseln

Eleonorenfalke
Eleonorenfalke auf den Mákares-Inseln

Auch wenn die Ausweisung des Schutzgebietes zunächst keine großen praktischen Auswirkungen haben sollte, öffnet sich doch ein neuer Weg und eine neue Gelegenheit. Es gibt viel zu tun, vor allem an Feldforschung und Öffentlichkeitsarbeit. Mag dies für die südlichen Kykladen der erste Schritt in eine bessere Zukunft sein!

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