Korbblütler V, Cichorioideae Teil III
Auf dieser Seite werden die Gattungen Aetheorhiza, Crepis und Hypochaeris vorgestellt.
Für die Gattungen Andryala, Hedypnois, Hymenonema, Hyoseris, Leontodon, Picris, Reichardia, Scorzonera und Taraxacum siehe Korbblütler IV, Cichorioideae Teil II
Für die Gattungen Chondrilla, Cichorium, Geropogon, Lactuca, Rhagadiolus, Scolymus, Sonchus, Tolpis, Tragopogon und Urospermum siehe Korbblütler III, Cichorioideae Teil I
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Aetheorhiza
Die Gattung Aetheorhiza besteht aus nur einer Art, die in Europa und dem Mittelmeergebiet vorkommt; teilweise wird oder wurde sie auch in eine Reihe anderer Gattungen gestellt.
Aetheorhiza bulbosa, (L.) Cass.
Die einem Pippau ähnliche Art Aetheorhiza bulbosa ist bei uns nicht besonders häufig anzutreffen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie mehrjährig ist und Ausläufer und kleine rundliche Wurzelknollen besitzt.
Aetheorhiza bulbosa besitzt grundständige, längliche, nur leicht eingebuchtete Blätter und größtenteils unbeblätterte Stängel mit meist nur je einer Korbblüte.
Der obere Stängelabschnitt und die Basis der Hüllblätter sind drüsig behaart. Die Hüllblätter sind verschieden lang und stehen dachziegelartig. Die Achänen sind nicht geschnäbelt und besitzen einen glänzenden Pappus aus einfachen Haaren.
Pippau, Crepis
Die Pippaus sind eine große Gattung, deren etwa 200 Angehörige einen verzweigten, hier und da beblätterten, oft leicht geflügelten Stängel besitzen; die meisten Blätter stehen in einer Grundrosette. Die Hüllblätter stehen in zwei Reihen, von denen die äußere deutlich kürzer ist. Die Achänen sind ungeschnäbelt oder geschnäbelt und tragen einfache Haare oder Borsten. Auf Naxos sind bislang etwa acht Arten nachgewiesen worden; die Bestimmung ist teilweise schwierig.
Stinkender Pippau, Crepis foetida ssp. commutata, (Spreng.) Babc.
Crepis foetida ssp. commutata ist auf Naxos in der Phrygana und in der Kulturlandschaft sehr häufig; die Art bevorzugt kalkhaltige Standorte.
Crepis foetida ssp. commutata ist bei uns die häufigste Art der kleineren gelben Korbblütler.
Diese Pippau-Art besitzt fiederspaltige bis schrotsägeförmige Grundblätter und kleine, längliche, pfeilförmig stängelumfassende Stängelblätter. Sie bildet oft große Pflanzen mit dichtstehenden grundständigen Blättern und locker verzweigten, verstreut beblätterten Stängeln.
Die Blüten stehen an langen, gerieften Stängeln und sind sattgelb gefärbt; die Unterseiten der äußeren Zungenblüten und die verblühenden Blüten sind orangegelb.
Die Knospen hängen herab.
Die Hülle besteht aus zwei Reihen, wobei die äußeren Hüllblätter wesentlich kürzer sind und abstehen. Die Hüllblätter sind behaart; sie sind rötlich gefärbt.
Zwischen den sehr lang und dünn geschnäbelten Achänen stehen lineale Spreublätter, die etwa die gleiche Länge wie jene besitzen. Die Hüllblätter werden zur Fruchtreife hart und rau borstig.
Crepis neglecta, L.
Der kleine Pippau Crepis neglecta kommt bei uns recht häufig vor; er wächst vor allem in der Phrygana.
Crepis neglecta besitzt kleine Blüten an locker verzweigten Stängeln.
Die Blätter dieser Art besitzen eine recht große, meist etwa rautenförmige Spitze bzw Endfieder.
Die Hüllblätter sind drüsig behaart.
Die äußeren Blütenblätter sind von unten rötlich. Die Blütenstiele sind gerieft.
Die kurzen Achänen sind an der Spitze schmaler, aber kaum geschnäbelt. Sie sind fein längs geriffelt und tragen einen eher kurzen, ungefiederten Pappus. Hier sieht man auch noch einmal die drüsige Behaarung der Hüllblätter.
Die äußeren Achänen liegen oft auf charakteristische Art in den sternförmig spreizenden Hüllblättern.
Crepis multiflora, Sm.
Diese Pippau-Art ist auf Naxos ebenfalls weitverbreitet, aber etwas seltener als die beiden vorigen. Auch sie kommt an eher trockenen Standorten in Phrygana und Garrigue vor.
Crepis multiflora besitzt lange, schmale, nur leicht gezähnte Blätter. Die Stängel sind stark verzweigt und beblättert.
Die Hüllblätter sind nur sehr kurz behaart. Sie sind in der Mitte etwas dunkler; die Hüllblätter der Knospe liegen hübsch ordentlich nebeneinander.
Die Achänen tragen einen kurzen, ungefiederten Pappus.
Sie sind eher kurz, ungeschnäbelt und leicht längs gerillt. Die Hüllblätter sind zur Reife leicht zurückgeschlagen.
Crepis fraasii, Sch. Bip.
Dieser Pippau ist in Griechenland und der Türkei endemisch. Er wächst an schattigen Standorten in den Bergen oder in feuchten Tälern.
Crepis fraasii wächst an schattigen, geschützten Standorten, vor allem unter Bäumen in Wäldern und an Hohlwegen.
Die hohe, schlanke Art ist an der gut ausgebildeten Rosette aus buchtig-leierförmigen Blättern zu erkennen. Der lange, fast unbeblätterte Stängel ist oben mehr oder weniger verzweigt; die Blüten stehen etwa auf einer Höhe.
Die Hülle des Blütenköpfchens besteht aus langen und sehr kurzen Hüllblättern; diese und der Stängel sind kurz drüsig behaart.
Crepis tybakiensis (?), Vierh.
Diese Art ist auf Naxos sehr selten oder nur unregelmäßig anzutreffen. Sie kommt auf Kreta und Karpathos vor, war aber bislang auf den Kykladen nicht nachgewiesen.
Diese Art besitzt eher breite Blätter. Die Blütenstiele sind nicht verzweigt.
Die Blütenköpfe sind lang und schmal mit deutlich kürzeren äußeren Hüllblättern. Zur Blüte öffnen sich die Köpfe nur mäßig. Die geschlossenen, gerade verblühten Köpfchen besitzen deutlich orange Blütenblattspitzen. Die Blätter besitzen größere dreieckige Zähne und kleinere Zähnchen dazwischen.
Die Achänen sind dünn und sehr lang geschnäbelt. Die äußeren Achänen liegen in den Hüllblättern und sind ungeschnäbelt.
Crepis vesicaria, L.
Die große und kräftige Pippau-Art Crepis vesicaria ist auf Naxos vor allem in den mittleren und höheren Lagen weitverbreitet und häufig.
Crepis vesicaria bildet eine kräftige, hohe Pflanze mit einem im oberen Teil schirmartig verzweigtem Stängel und einer gut ausgebildeten Rosette aus breit länglichen, rund gebuchteten und fein gezähnten Blättern.
Die Blütenkörbe besitzen anliegende, schmale innere Hüllblätter und sehr breite, häutige äußere Hüllblätter, die oft blasig aufgetrieben sind. Auch am Stängel sitzen an den Verzweigungen häutige Tragblätter.
Die Achänen dieser Art sind lang geschnäbelt. Man sieht hier auch noch einmal die kurzen, häutigen äußeren Hüllblätter und die typische Form der Knospen.
Crepis zacintha, (L.) Loisl.
Der Zakinthos-Pippau ist auf Naxos selten; ich habe ihn bislang nur bei Liónas und bei Monítsia gefunden.
Crepis zacintha besitzt eine Rosette aus gezähnten bis fiederspaltigen Blättern und einen sparrigen, verzweigten Blütenstand mit nur kleinen, meist leicht spießförmigen Blättchen. Die Pflanze ist weitgehend kahl.
Die eher kleinen Blüten sitzen ungestielt seitlich am Stängel sowie an den Enden der Stängel.
Zur Fruchtzeit verdicken sich die (inneren) Hüllblätter stark in der unteren Hälfte, was den Köpfchen ein eigenartiges, unverkennbares Aussehen verleiht.
Ferkelkräuter, Hypochaeris
Die Ferkelkräuter besitzen eine basale Rosette (und manchmal ein oder zwei kleine Blätter an den Verzweigungen sowie schuppenförmige Blättchen im oberen Teil des Stängels), einen verzweigten Stängel und Früchte mit fedrigem Pappus. Die Korbblüten tragen Spreublätter auf dem Körbchenboden.
Ätna-Ferkelkraut, Hypochaeris achyrophorus, L.
Hypochaeris achyrophorus ist eines von vier Ferkelkräutern, die auf Naxos vorkommen. Es ist in Phrygana und Macchie sehr häufig.
Das Ätna-Ferkelkraut besitzt eine grundständige Rosette aus spateligen, mehr oder weniger ganzrandigen, borstig behaarten Blättern und einen leicht verzweigten Blütenstand.
Hier ein größeres Exemplar. Die jungen Blüten besitzen von unten orangene Blütenblätter.
Die kräftig gelben Blüten bestehen aus vielen, in mehrere Reihen stehenden Zungenblüten.
Die Hüllblätter und der obere Teil des Stängels tragen abstehende, kräftige Borsten.
Zwischen den lang geschnäbelten, sehr dünnen Achänen stehen lineale, silbrig weiße Spreuschuppen. Der Pappus ist gefiedert.
Nach dem Abfallen der Achänen bleiben die Fruchtstände mit den abgespreizten, abstehend borstigen Kelchblättern wie kleine Sterne stehen.
Kretisches Ferkelkraut, Hypochaeris cretensis, (L.) Bory & Chaub.
Auch das Kretische Ferkelkraut wächst bei uns in Phrygana und Macchie; es ist etwas seltener als die vorige Art. Die drei hier bislang vorgestellten Arten der Gattung sehen deutlich unterschiedlich aus. Das Kretische Ferkelkraut fängt etwas später als die vorige Art an zu blühen; es fällt durch seine zitronengelben Blüten auf.
Das Kretische Ferkelkraut bildet recht große, verzweigte Pflanzen mit vielen zitronengelben Blüten.
Die Rosettenblätter dieser Art sind schmal und schrotsägeförmig gezähnt.
Die Blütenkörbe besitzen dachziegelförmig angeordnete, behaarte Hüllblätter mit dunkleren Spitzen.
Hypochaeris cretensis bildet lang und dünn geschnäbelte Achänen mit fein gefiedertem Pappus aus. Die äußersten Achänen liegen in den Hüllblättern und besitzen als Pappus nur sehr kurze Borsten. Zwischen den Achänen stehen wie bei der vorigen Art lange, silbrig weiße Spreuschuppen.
Kahles Ferkelkraut, Hypochaeris glabra, L.
Diese Art ist bei uns recht selten. Obwohl ich es zu jeder Tageszeit versucht habe, ist es mir nicht gelungen, sie mit offenen Blüten zu erwischen.
Hypochaeris glabra besitzt eine bodenständige Rosette aus länglich-eiförmigen, fast ganzrandigen Blättern und mehrere nur wenig verzweigte Stängel.
Die Hüllblätter des schmalen, nach oben hin zugespitzten Blütenkörbchens sind dachziegelartig angeordnet. Die inneren Achänen sind lang geschnäbelt, die äußeren nur kurz; beide besitzen einen langen Pappus aus fiedrigen Haaren. Zwischen den Achänen sitzen silbrige Spreublätter.
Gewöhnliches Ferkelkraut, Hypochaeris radicata, L.
Das Gewöhnliche Ferkelkraut kommt in den mittleren Regionen der Insel vor, z.B. bei Kinídaros, Keramotí und Potamiá.
Das Gewöhnliche Ferkelkraut ist eine ausdauernde Pflanze, die eine bodenständige Blattrosette aus rau behaarten Blättern ausbildet.
Die Blütenkörbe sind schmal und von dachziegelartig angeordneten, kahlen Hüllblättern umgeben.
Alle Achänen sind (sehr lang) geschnäbelt.
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siehe auch: