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Johanniskraut, Hypericum

Die Johanniskräuter sind eine Familie der vor allem in tropischen Regionen heimischen, sehr artenreichen und häufigen Ordnung der Malpighienartigen. Sie umfassen zehn Gattungen mit etwa 560 Arten. Auf Naxos kommen mehrere Johanniskrautarten (Hypericum) vor, von denen ich bislang vier angetroffen habe. Alle Johanniskräuter haben sitzende, einfache Blätter und gelbe, fünfzählige Blüten mit in Büscheln sitzenden, zahlreichen Staubblättern. Die meisten Johanniskraut-Arten haben einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen; diese Pflanzen besitzen an Stängeln und Blättern sowie oft auch an den Blüten schwarze oder durchscheinende Öldrüsen. Bei den medizinisch nutzbaren Arten wird das Öl blutrot, wenn man es aus der Pflanze extrahiert, zum Beispiel durch Zerdrücken der Blätter. Es wird bei Wunden, Hautproblemen, Verstauchungen, Rheuma, aber auch Depressionen angewandt.

Die Johanniskräuter kommen auf Naxos überwiegend auf sauren Standorten vor, das heißt auf Schiefer oder Granit, weniger auf Kalk und Marmor.

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Krähenbeeren-Johanniskraut, Hypericum empetrifolium, Willd.

Das Krähenbeeren-Johanniskraut ist daran zu erkennen, dass seine kleinen, linealen Blätter zu dritt in Quirlen stehen. Es kommt in der Phrygana recht häufig vor, vor allem an kalkhaltigen Standorten.

Krähenbeeren-Johanniskraut, Hypericum empetrifolium
Das niedrige Krähenbeeren-Johanniskraut ist an den dreiquirligen linealen Blättern zu erkennen.

Krähenbeeren-Johanniskraut, Hypericum empetrifolium
Die rundlichen, kleinen Kelchblätter tragen am Rand schwarze Drüsen.

Durchwachsenblättriges Johanniskraut, Hypericum perfoliatum, L.

Das Durchwachsenblättrige Johanniskraut besitzt gegenständige, recht breite Blätter, die durchscheinende und schwarze Öldrüsen tragen. Das beste Kennzeichen zum Bestimmen der Art sind die gestielten schwarzen Drüsen an den breiten Kelchblättern, die ihnen ein gefranstes Aussehen verleihen. Auch die Kronblätter tragen kleine schwarze Drüsen auf der ganzen Fläche; die Stängel weisen dagegen keine Drüsen auf. Diese Art kommt an feuchteren, vegetationsreicheren Standorten vor als die vorige.

Durchwachsenblättriges Johanniskraut, Hypericum perfoliatum
Diese Art besitzt breite, gegenständige Blätter und große Blüten.

Durchwachsenblättriges Johanniskraut, Hypericum perfoliatum
Die Blätter tragen durchscheinende und schwarze Öldrüsen; am Rand der Kelchblätter stehen gestielte Drüsen. Auch die Kronblätter sind schwarz gepunktet.

Echtes Johanniskraut, Hypericum perforatum, L.

Das Echte Johanniskraut ähnelt der vorigen Art; im Gegensatz zu dieser hat sie jedoch schmale und spitze, ganzrandige Kelchblätter ohne randliche gestielte Drüsen. Diese Art ist auf Naxos deutlich seltener als H. perfoliatum; sie wächst zum Beispiel bei Áno Potamiá.

Echtes Johanniskraut, Hypericum perforatum
Die Blätter des Echten Johanniskrautes tragen ebenfalls zahlreiche Drüsen, sind aber schmaler als bei der vorigen Art.

Echtes Johanniskraut, Hypericum perforatum
Auch die Blütenblätter sind oft deutlich schmaler bzw leicht zusammengerollt, so dass sie schmaler aussehen.

Echtes Johanniskraut, Hypericum perforatum
Die sehr schmalen, spitzen Kelchblätter tragen keine gestielten Drüsen, sondern nur kleine durchscheinende Punkte; bei dieser Art weisen aber die Kronblätter auffällige schwarze Drüsen in Randnähe auf.

Krausblättriges Johanniskraut, Hypericum triquetrifolium, Turra

Diese Art wächst zu einem stark verzweigten, pyramidenförmigen “Strauch” heran. Die kleinen Blüten stehen an den Enden der waagerechten, “spillerigen” Ästchen. Auch die Blätter sind klein und sehr schmal.

Krausblättriges Johanniskraut, Hypericum triquetrifolium
Das Krausblättrige Johanniskraut wächst pyramidenförmig. Die Äste des Blütenstandes stehen waagerecht ab.

Krausblättriges Johanniskraut, Hypericum triquetrifolium
Diese Art mit ihren zahlreichen, kleinen Blüten kommt auch an trockenen Standorten recht häufig vor. Sie blüht erst im Sommer.

Krausblättriges Johanniskraut, Hypericum triquetrifolium
Das Krausblättrige Johanniskraut besitzt keinerlei Drüsen. Die Kelchblätter sind sehr klein.

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siehe auch:

zum Weiterlesen:

Zur Flora von Naxos

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