Der Klatschmohn ist auf Naxos in Feldern, Weinbergen und Gärten sehr häufig. Er ist im Frühling die reinste Augenweide mit seiner roten, nein rötesten Farbe! Die großen Blüten besitzen vier breite Kronblätter, die sich gegenseitig überlappen. Die Narben erscheinen auf der Narbenscheibe als zehn schmale schwarze Striche. Die Kelchblätter fallen beim Öffnen der Blüten ab. Die Blätter sind fiederspaltig mit weit entfernt stehenden, mäßig schmalen Abschnitten. Die Stiele sind abstehend behaart. Auch die hängenden Knospen sind kurz behaart. Die Kapseln sind dagegen unbehaart. Sie sind recht dick und rundlich. An der oberen Kante, unter dem “Deckel”, öffnen sich in der Reife kleine Poren, durch die die winzigen Samen vom Wind herausgeblasen werden, wobei das leicht überstehende “Dach” dazu dient, die Windgeschwindigkeit ausreichend zu erhöhen. Diese Art der Windverbreitung erklärt auch den hohen Ölgehalt der Samen, da das Öl bei gleichem Gewicht etwa doppelt so viele Kalorien zu Verfügung stellt wie Kohlenhydrate. Das in den Samen des Klatschmohns enthaltene Öl weist ähnliche Eigenschaften wie das des Schlafmohns auf. Die ganze Pflanze ist leicht giftig; Blätter und Blüten können jedoch auch roh in mäßigen Mengen gegessen werden. In Apíranthos wird zu Ostern ein traditionelles Gericht namens pátoudo serviert, eine im Ofen gebackene Ziege gefüllt mit Reis, Mohnknospen und anderen Kräutern, Zwiebeln und Rosinen.