Auf Naxos kommen mehrere Käferarten vor, die ein Horn tragen. Alle gehören zu den Blatthornkäfern (wie beispielsweise auch der Maikäfer und der Rosenkäfer). Der Nashornkäfer Oryctes nasicornis (Bild unten rechts) ist auf Naxos häufig. Er ist nachtaktiv, so dass man ihn vor allem in warmen Frühlingsnächten antrifft, wenn er durch die Lichter angelockt wird. Diese Art lebt von Holz; die Larven sind mit Hilfe symbiotischer Bakterien in der Lage Zellulose zu verdauen. Im Zuge der Anpassung an den Menschen ist der Nashornkäfer dazu übergegangen, auch von Kompost und anderen an Pflanzenfasern reichen Materialien zu leben. In Deutschland ist der Nashornkäfer selten geworden und streng geschützt. Die Männchen benutzen das große Horn auf ihrem Kopfschild dazu um miteinander um die Weibchen zu kämpfen. Copris hispanus (Bild oben) sieht dem Nashornkäfer sehr ähnlich, unterscheidet sich von ihm aber an den Längsrippen auf den Flügeldecken, an den wesentlich kleineren Höckern an der oberen Leiste des Halsschildes und an der schwärzeren Farbe. Der Halsschild, der Kopf und sogar das Horn sind durchgehend fein gepunktet. Diese Art zeigt eine deutlich andere Lebensweise: Die adulten Tiere und die Larven leben wie die Dungkäfer von Mist. Das Weibchen legt nur wenige Eier, die es in einer Bruthöhle in der Erde sorgfältig pflegt. Das Männchen bringt den Dung herbei, der vom Weibchen zu Kugeln geformt wird. Über vier Monate bis zur Verpuppung der Larven und zum Schlüpfen der jungen Käfer überwacht das Weibchen die Dungkugeln, glättet ihre Oberfläche und entfernt Schimmel. Phyllognathus excavatus (Bild unten links), der ebenso wie der Nashornkäfer zur Unterfamilie der Riesenkäfer gehört, zeichnet sich durch sein wesentlich kleineres Horn und durch das tief grubenförmig “ausgehöhlte” Halsschild aus. Er kommt bei uns nur selten vor. Die Art ist in Südeuropa und Teilen Asiens und Nordafrikas verbreitet. Die Larven können in Weinbergen Schäden anrichten.