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17. Dezember

Die Bockkäfer sind mit 26.000 bekannten Arten eine der artenreichen Käferfamilien. Sie zeichnen sich durch ihre sehr langen, dünnen Fühler aus, die das Fünffache (!) der Körperlänge erreichen können. Die Augen der Bockkäfer liegen sichelförmig um die großen und kräftigen Fühleransätze herum. Der oft recht große Körper ist langgestreckt und weist nicht selten kräftige Farben auf; viele Arten sind jedoch auch bräunlich oder grau gefärbt. Der Halsschild zeigt oft seitlich mehr oder weniger spitze Auswüchse. Die Bockkäfer ernähren sich überwiegend von Pflanzen; die Larven leben meist in Holz. Einige Arten sind erstzunehmende Forstschädlinge. Der Hausbock befällt die Holzkonstruktion von Häusern und Dächern und kann zu einer unangenehmen Plage werden. Die meisten Arten fliegen gut. Einige sind in der Lage Geräusche zu produzieren, die Störenfriede abschrecken sollen. Heute sind viele insbesondere der waldbewohnenden Arten in Deutschland sehr selten geworden und streng geschützt. Die südeuropäische Bockkäfer-Art Agapanthia cynarae (Bild oben) ist besonders schmal und langgestreckt; sie wird bis über 2 cm lang. Sie ist dunkelgrau gefärbt mit gelben Streifen, die durch die Behaarung entstehen. Die Larven leben in den Stängeln verschiedener Pflanzenarten. Pedestredorcadion insulare (Bild unten links) sieht ein bisschen wie eine Spinne aus. Die Flügeldecken zeigen vier weiße Längstreifen und eine weiße Naht in der Mitte, die sich auch auf Hals und Kopf erstreckt. Dieser flugunfähige Käfer hält sich stets am Boden auf. Es gibt eine ganze Reihe verwandter Arten, die sehr ähnlich sind. Pedestredorcadion insulare ist auf den Kykladen endemisch. Prinobius myardi (Bild unten rechts) ist mit bis zu 5 cm Körperlänge die bei uns größte Bockkäfer-Art. Sie ist nachtaktiv und wird in Frühsommernächten oft von den Lichtern der Häuser angezogen. Die Larven leben im Holz von Bäumen. Man beachte die dicken kneifzangenartigen Mandibeln.