Der Hübsche Aronstab ist wie alle Aronstäbe ein Geophyt und bildet Knollen als Überdauerungsorgane, aus denen im Winter nach den ersten Regenfällen die großen, pfeilförmigen Blätter treiben. Im Frühjahr bildet sich der Blütenstand, der von einem langen, cremefarbenen, nur im untersten Teil zu einer Röhre geschlossenen Hochblatt umhüllt ist, aus dem der obere, sterile Teil des Blütenkolbens herausragt. Im Blütenkolben speichert die Pflanze Stärke, die zur Zeit der Blüte „verbrannt“ wird, wodurch eine Temperatur von 40°C erzeugt werden kann; diese Wärme dient zur besseren Verbreitung der die Insekten anlockenden Duftstoffe. Im unteren Teil des Blütenstandes, eingeschlossen in der von innen purpurn gefärbten Spatha-Röhre, sitzen die Blüten. Die oberen dieser Blüten sind männlich, bestehen jedoch nur aus je drei bis vier Staubblättern; in der Mitte sitzen einige sterile Blüten und im unteren Teil die weiblichen, ebenfalls stark reduzierten Blüten. Die Aronstäbe locken als Bestäuber durch einen unangenehmen Geruch Aasfliegen oder -käfer an, die in das den Blütenstand umhüllende Hochblatt hereinkriechen. Meist werden sie darin durch nach unten gerichtete Haare gefangen gehalten, bis die Blüten bestäubt sind und das Hochblatt verwelkt. Die Aronstäbe bilden zur Reife rote Beeren aus, die ebenso wie die übrigen Pflanzenteile giftig sind (Bild unten rechts).