Skip to main content

6. Oktober

Sommergrüne Eichen zählen eigentlich nicht zur typisch mediterranen Vegetation. Die beiden sommergrünen Eichenarten von Naxos, die Flaumeiche und die Walloneneiche, kommen auf der Insel überwiegend in offensichtlich angepflanzten Hainen in der Kulturlandschaft vor. Diese bestehen meist aus sehr großen, schon viele Hundert Jahre alten Exemplaren, die noch aus der Zeit stammen, als die Eichen wegen der Nutzung der Eicheln für die Schweinemast sowie zum Färben und Gerben kultiviert wurden. Wegen des Fehlens natürlicher, sich selbständig verjüngender Bestände hat man angenommen, dass beide sommergrünen Eichen auf Naxos eingeführt worden sind. Das trifft aber vermutlich nur auf die Walloneneiche vor, da die Flaumeiche im Norden der Insel auch richtige Wälder bildet; jedoch kann sich auch die Walloneneiche an nicht beweideten Standorten natürlich verjüngen. Die Walloneneiche besitzt ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Südosteuropa. Sie ist leicht an den riesigen Fruchtbechern ihrer Eicheln mit langen, abstechenden, spitzen Schuppen zu erkennen. Die Blätter zeichnen sich durch einen gezähnten Rand aus. Die Walloneneichen werden sehr groß und beeindruckend – das größte Exemplar, das ich auf Naxos kenne, und von dem die Bilder stammen, erreicht einen Kronendurchmesser von 30 m von Astspitze zu Astspitze.