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5. September

Am Argokíli in der Nähe des Gebirgsdorfes Kóronos steht eine Wallfahrtskirche, die für das Dorf von herausragender Bedeutung ist: Hier wurden im Jahr 1836 aufgrund von Prophezeiungen wundertätige Ikonen gefunden. Von diesen ist nur noch eine erhalten, eine winzige Ikone, die aus einem besonderen Wachs geschnitzt ist, dessen Zusammensetzung man heute nicht mehr kennt. Auch diese Ikone war nach der Auffindung von den Kirchenobrigen mitgenommen worden; sie wurde jedoch im Jahr 1930 aufgrund eines Traumes eines Schulmädchens aus Kóronos in einem Hausaltar in der Chóra wiedergefunden und zurück nach Kóronos gebracht. Die Ikone wurde mit einem Silberrahmen versehen und wird bis heute von der Bevölkerung als wundertätige Ikone verehrt. Sie ähnelt der am großen Wallfahrtsort auf Tinos gefundenen Ikone und wird von manchen ebenso wie diese als Werk des Evangelisten Lukas betrachtet. Neben der alten Kirche der Panagía Argokiliótissa (oberes Bild) liegt eine zweite kleine Kirche, die Ágia Ánna oder Ágia Évresi (= „Heilige Auffindung“, untere Bilder). Diese Kirche wurde im Jahr 1962 direkt über der kleinen Höhle oder Felsspalte errichtet, in der die wundertätigen Ikonen gefunden worden waren. Man kann im Innenraum der Kirche über grob in die Wand gehauene Stufen die Spalte hinaufklettern und oberhalb der Kirche durch ein niedriges Törchen wieder ans Tageslicht gelangen. Es wird vermutet, dass die kleine Höhle zu einem byzantinischen Wachtposten gehörte und dass die Ikonen hier zur Zeit des Bildersturms versteckt worden waren.