Skip to main content

4. Januar

Die Erzwespe Leucospis gigas besitzt eine ungewöhnliche und charakteristische Körperform mit einem stark hochgewölbten Thorax und verbreiterten „Oberschenkeln“ am hinteren Beinpaar. Wie bei allen Erzwespen lebt die Nachkommenschaft auch bei dieser Art parasitisch. Das Weibchen legt seine Eier in die Nester von Mörtelbienen, ein höchst beeindruckender Vorgang. Die Erzwespe muss dafür zunächst eine noch unversehrte Brutzelle im Wirtsnest lokalisieren, wozu sie das Nest mit ihren Fühlern betrillert. Dann muss sie die Mörtelwand des Nestes durchbohren, ein Prozess, der eine Stunde dauern kann. Offenbar um den nötigen Druck aufzubauen, nimmt die Erzwespe beim Bohren ihre charakteristische Körperhaltung an. Es erscheint kaum glaublich, dass der dünne Bohrer die sehr harte Wand des Nestes durchbohren kann, und dass ein Ei durch den dünnen Bohrer hindurchpasst! Die Erzwespenlarve schlüpft schneller als die Larve der Mörtelbiene und ernährt sich sowohl von dieser als auch von den Pollenvorräten, die ihr als Nahrung dienen sollten.