Die Leuchtqualle gehört zu den Feuerquallen und besitzt auch für Menschen unangenehme, jedoch nicht lebensgefährliche Nesselzellen. Ihren Namen hat sie davon, dass sie nachts ein schwaches Leuchten abgeben kann. Bei uns kommt sie nur sehr selten vor. Die Leuchtqualle schwimmt vor allem knapp über dem Meeresboden und ist recht klein, wodurch man sie leicht übersehen kann. Sie ist schwach rötlich gefärbt und besitzt einen stark gewölbten Schirm von höchstens 10 cm Durchmesser und vier kräftige Mundtentakel. Auf dem oberen Bild sieht man an den Fäden dieser Qualle einen kleinen gefangenen Fisch oder eine Larve hängen, der auf dem Nesselfaden zur Mundöffnung an der Unterseite des Quallenkörpers transportiert wird. Wir Menschen sind vielleicht über die Nesselzellen nicht sehr begeistert, sie sind jedoch äußerst erstaunliche, sehr hochentwickelte Zellen – vielleicht die kompliziertesten Zellen, die man überhaupt im Tierreich findet. In der Nesselzelle liegt (je nach Typus) ein langer aufgerollter Nesselfaden und ein Apparat mit kleinen Stiletten, die explosionsartig hervorgestoßen werden, wenn der haarartige Sinnesapparat der Zelle berührt wird. Die Stilette durchstoßen die Körperwand des Opfers und der Nesselfaden wird blitzartig hervorgestülpt, wobei er die in seinem Inneren gespeicherten Gifte freisetzt. Die Entladung der Nesselzelle erfolgt in wenigen Millisekunden, unter extrem hoher Beschleunigung (etwa das 50fache der Beschleunigung einer Gewehrkugel) und ungewöhnlich hohem Druck. Wie die Zelle diese hohe Beschleunigung erreicht, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Gifte der Nesseltiere sind sehr wirksam: Bei manchen Quallen verursachen sie starke Schmerzen und Schockzustände und können auch für den Menschen gefährlich werden. Die Nesselzellen werden von den Nesseltieren für den Beutefang, zur Verteidigung gegen Fressfeinde und zur Abwehr von Raumkonkurrenten verwendet.