Wenn ich im Frühsommer im Garten das Gemüse gieße, kann ich oft eine interessante Wespe beobachten, die Südliche Mauerwespe, die an den gewässerten Beeten Lehm für ihre Nester sammelt. Dazu sucht sie sorgfältig Erde aus, die genau die richtige Feuchtigkeit besitzt; diese formt sie mithilfe der Vorderbeine und der Fühler zu einem runden Ball. Den Lehmball trägt sie fliegend zu ihrem Nest, das sie zum Beispiel unter dem Dach unserer offenen Garage anlegt. Dort formt sie Stück für Stück die Brutröhren. In jede fertige Brutröhre bringt die Wespe als Nahrung für die Larve eine gelähmte Spinne ein und legt ein Ei dazu, dann wird die Röhre sorgfältig verschlossen. Die Südliche Mauerwespe legt mehrere derartige Brutröhren nebeneinander an und überdeckt alles mit einer Lehmschicht. Die jungen Wespen schlüpfen erst im nächsten Jahr. Die Südliche Mauerwespe wird mit etwa 3 cm Körperlänge recht groß. Sie ist überwiegend schwarz gefärbt, besitzt jedoch gelbe Beine und einen gelben Petiolus (der dünne Hinterleibsstiel vieler Wespenarten).
