Auf Naxos kommt (außer den Meeresschildkröten) nur eine Schildkrötenart vor: die Balkan-Bachschildkröte (auch Ostmediterrane oder Westkaspische Bachschildkröte genannt). Diese hat eine dunkel- oder grünlichbraune Färbung und wird bis über 20 cm lang. Sie ist am besten an den Längsstreifen an ihrem Hals zu erkennen; Jungtiere sind lebhafter gefärbt. Sie lebt in Flüssen, Sümpfen und Seen und kann, eingegraben im Gewässergrund, auch periodisches Austrocknen überstehen, indem sie in einen Ruhezustand fällt. Die Balkan-Bachschildkröte ist ein Allesfresser und ernährt sich von Wassertieren aller Art, beispielsweise Wirbellosen, Fischen oder auch Fröschen, nimmt aber gern auch pflanzliche Nahrung an. Auf Naxos kommt die Balkan-Bachschildkröte in ganzjährig fließenden Flüssen vor, so bei Kinídaros, bei Potamiá und bei Apóllonas, außerdem in größeren Flussmündungen wie in Kalandós. Sie verträgt auch brackiges oder verschmutztes Wasser. Balkan-Bachschildkröten sind sehr scheu und springen bei jeder Störung in Wasser, wo sie es sehr lang unter der Wasseroberfläche aushalten. Wenn sie wieder auftauchen, schaut oft zuerst nur der Kopf aus dem Wasser. Um das Atmen zu ermöglichen, sitzen die Nasenlöcher der Schildkröte ganz vorn an der Spitze des Kopfes. Meist halten sich die Schildkröten im Wasser auf, aber manchmal kann man auch eine an Land antreffen. Wenn sie gestört wird, zieht sie wie bekannt ihren Kopf und ihre Beine in den Panzer zurück und wartet, dass man sich wieder entfernt; außerdem kann sie ein sehr übelriechendes Sekret abgeben.