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2. Juni

Die Lebermoose stellen eine eigene Abteilung (Marchantiophyta) innerhalb der Pflanzen. Sie stehen verwandtschaftlich in der Nähe der Moose (Bryophyta). Beide sind deutlich urtümlichere Gruppen als die Gefäßpflanzen (Bärlapppflanzen, Farne und Samenpflanzen). Die Lebermoose der Ordnung Marchantiales wachsen blattartig am Boden liegend. Ihr Thallus ist der Gametophyt, d.h. die haploide Generation (mit nur einem Satz genetischer Information, entsprechend der Ei- und Samenzelle bei höheren Organismen). Dieser produziert die geschlechtlichen Sporen, wobei die männlichen Sporen in scheibenförmigen und die weiblichen in schirmförmigen Gametangien gebildet werden. Die Spermatozoide gelangen über das Regenwasser zu den Archegonien (weibliche Gametangien). Die nach der Befruchtung entstehende diploide Generation (mit doppeltem Chromosomensatz) ist bei den Lebermoosen sehr kurzlebig: sie wächst auf dem Archegonium und löst sich auf, nachdem sie ungeschlechtliche Sporen produziert hat, aus denen der nächste haploide Thallus hervorwächst. Die Sporen werden mit dem Wind verbreitet. Die einfachen, rundlichen oder bandförmigen Thalli der Lebermoose liegen eng dem Boden an. Der Thallus bildet bis zu einen Zentimeter lange Rhizoide, mit denen er sich in der Erde verankert. Trotz ihrer Länge sind die Rhizoide einzellig. Die Thallusunterseite ist bei vielen Arten mit Ventralschuppen besetzt. Die Zellen des Thallus enthalten häufig Ölkörper. Unterhalb der oberen Zellschicht liegen oft zahlreiche kleine Luftkammern, wodurch der Thallus fein wabenartig gefeldert aussieht. Das Mondbechermoos kommt in warm-gemäßigten Regionen fast weltweit vor. In Europa stammt es ursprünglich vermutlich aus dem Mittelmeergebiet, hat sich aber inzwischen weit verbreitet. Die Lappen des Mondbechermooses sind meist rundlich im Umriss. Häufig sitzen auf den Thalli halbmondförmige Brutbecher, bei denen es sich um die vegetativen Fortpflanzungsorgane handelt. In ihnen befinden sich kleine schuppenförmige Brutkörper, die durch den Regen herausgeschwemmt und verbreitet werden. Die Lebermoose kommen auf Naxos überwiegend an feuchten, schattigen Stellen vor wie hier bei Komiakí.