Die Kreuzblumen (Polygala) sind die einzige größere Gattung der Familie der Kreuzblumengewächse (Polygalaceae). Sie sind mit den Schmetterlingsblütlern verwandt; auch sie besitzen sogenannte Schmetterlingsblüten, die sich allerdings im Aufbau deutlich von denen der echten Schmetterlingsblütler unterscheiden: Sie besitzen nur drei Kronblätter, deren unteres kahnförmig ist und am Ende einen gefransten Anhängsel trägt; die beiden oberen sind mit ihm ein Stück weit verwachsen. Der Kelch besteht aus fünf Blättern, von denen zwei groß und flügelartig ausgebildet sind; sie hüllen die Blüte und später die Frucht mehr oder weniger ein. Die Frucht ist eine umgekehrt herzförmige Kapsel. Die hübsche Geaderte Kreuzblume kommt auf Naxos verstreut in der Kulturlandschaft und in Phrygana und Garrigue vor; nur auf den Zeus ist sie sellenweise häufiger anzutreffen. Hier wächst sie überwiegend geschützt in den Sträuchern, so dass nur die Blüten hervorschauen. Diese Art besitzt eine lange Kronröhre, bei der die oberen Blätter sich an der Spitze deutlich zu einer langen, weißlichen Fahne verbreitern; das Anhängsel am Schiffchen ist ebenfalls recht groß und auffällig. Die Kelchblätter, auch die vergrößerten, sind kürzer als die Kronröhre. Bei den Kreuzblumen bildet der Griffel vorn einen „Löffel“ aus, in den der Pollen der Staubbblätter hineinfällt. So kommt es sehr oft zu Selbstbestäubung: Insekten, die ihren Rüssel in die Blüte schieben, um an den Nektarvorrat zu gelangen, tragen den Pollen aus dem Löffel an die eigene Narbe. Wenn keine Bestäubung erfolgt, krümmt sich die Narbe so, dass sie den Löffel mit dem Pollen selbst berührt.