Die Vierstreifennatter wird unter den naxiotischen Schlangen mit Abstand am größten; sie kann bis 2,40 Meter Länge erreichen. Sie ist grau oder bräunlich gefärbt mit vier dunklen Längsstreifen, die sich den ganzen Körper entlang ziehen. Die Unterseite ist gelblich. Jungtiere sind gefleckt und sehen damit deutlich anders aus als die erwachsenen Tiere; bei der auf den Kykladen verbreiteten Unterart Elaphe quatuorlineata muenteri tritt der Farbwechsel aber schon bei einer geringeren Länge auf als bei der Nominatform. Ich habe bislang noch kein geflecktes Jungtier gesehen; auch relativ kleine Schlangen (etwa 60 cm lang) hatten schon die Färbung der adulten Natter.
Vierstreifennattern ernähren sich von Säugetieren wie Mäusen, Ratten und Kaninchen, von Eidechsen und von Vögeln und Vogeleiern. Sie klettern gern auf Bäume und kommen gern zum Wasser, um zu trinken. Manchmal gewöhnen sie sich an, in Hühnerställe einzudringen und dort die Eier zu stehlen. Werden sie dabei auf frischer Tat erwischt, können sie einem das zuletzt verschluckte Ei mit großem Schwung entgegenspucken. Eine überraschte Vierstreifennatter zischt laut – interessanterweise sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Früher stellten die Hirten den Vierstreifennattern oft täglich eine Schale mit Milch hin, damit sie sich an den Hirtenstellen aufhielten und dort die Mäuse jagten – Katzen waren ungeeignet, weil sie den Käse ebenso gern aßen wie die Mäuse. Wie alle Nattern-Arten sind Vierstreifennattern ungiftig und für den Menschen ungefährlich.