Die Seeigel stehen trotz ihres einfachen Körperbaus recht hoch im Tierstammbaum in der Nähe der Wirbeltiere. Sie stellen mit knapp 1000 Arten eine eigene Klasse (Echinoidea) und gehören gemeinsam mit den Seegurken und den Seesternen zum Stamm der Stachelhäuter. Wie die meisten Angehörigen der Stachelhäuter sind sie fünfstrahlig radiär-symmetrisch. Sie besitzen ein Außenskelett aus Kalk. Diese Kalkschale ist besetzt mit kleinen Höckern, auf denen die Stacheln stehen. Über die Schale ziehen sich außerdem fünf radial verlaufende Doppelreihen von kleinen Ambulacralplatten, durch deren Poren die Seeigel die dünnen Ambulacralfüßchen hervorstrecken, mit deren Hilfe sie sich fortbewegen bzw. ihr Atemwasser herbeistrudeln. Auf der Körperunterseite sitzt die Mundöffnung mit einer Art Kauapparat, der sogenannten Laterne des Aristoteles, mit dem die Seeigel Algen vom Felsen abschaben. Im Körperinnern liegen in den fünf Schalenteilen je abwechselnd fünf männliche und fünf weibliche Keimdrüsen; die Eier und Spermien werden ins Meerwasser abgegeben. Außerdem liegt hier ein darmähnlicher Verdauungsapparat. Im Mittelmeer kommen mehrere Seeigel-Arten vor. Sie sind wie so viele Meeresbewohner größtenteils nachtaktiv und kriechen nachts auf den Felsen umher und weiden die Algenschicht ab. Sie werden von vielen Fischen, von manchen Krebsen und von Seesternen gefressen. Die Stacheln der Seeigel haben leichte Widerhaken an der Spitze, so dass man sie schlecht aus der Haut herausbekommt. Am besten geht es, wenn man ein wenig Öl draufschüttet. Giftig sind die Stacheln aber nur bei wenigen Arten. Der Schwarze Seeigel ist mit Abstand die häufigste Seeigel-Art im Mittelmeer. Er ist an seiner tiefschwarzen Färbung zu erkennen. Er lebt auf Felsen und ernährt sich von deren Algenbewuchs, den er vor allem des Nachts mit seinem Kauapparat abschabt.