Skip to main content

13. Mai

Die Heuschrecken-Sandwespe kann eine Größe von 2,5 cm erreichen und ist somit einer der größten Hautflügler bei uns. Sie ist schwärzlich gefärbt bis auf den orangeroten vorderen Hinterleib. Sandwespen falten ihre Flügel im Gegensatz zu vielen anderen Hautflüglern nicht zusammen. Die Heuschrecken-Sandwespe baut für ihre Larven Nester, die sie in die Erde gräbt, und fängt als Nahrung für sie Heuschrecken, die sie durch mehrere Stiche betäubt. Dabei kann sie Heuschrecken überwältigen, die wesentlich größer sind als sie selbst; ich habe sie bislang bei uns nur mit Grünen Heupferden als Beute gesehen. Die Heuschrecke wird zu Fuß zum Nest transportiert, wobei die Wespe sie mit ihren Mandibeln an der Basis der Fühler packt und bäuchlings zieht. Es war nicht einfach, die Wespe bei dieser Tätigkeit zu fotografieren, da sie die Heuschrecke mit einer unglaublichen Geschwindigkeit transportiert, und zwar zielstrebig quer durch unseren ganzen Garten, wobei sie gegebenenfalls auch kleine senkrechte Mauern überwinden kann, alles mit der Heuschrecke im Schlepptau (Bild unten links). Am Nest angekommen, lässt die Wespe die Beute erst ein Stück entfernt liegen und kriecht ins Nest um es zu inspizieren (Bild oben) und noch ein bisschen zu graben. Das Hineinziehen der Heuschrecke wird im Rückwärtsgang erledigt (Bild unten rechts). Die Heuschrecken-Sandwespe deponiert im Gegensatz zu den meisten anderen Arten mehrere Beutetiere im selben Nest: Sie gräbt einen etwa 15 cm langen Hauptgang, von dem mehrere Brutkammern abzweigen, in denen jeweils ein Beutetier mit einem Ei abgelegt wird. Die Larven schlüpfen nach drei, vier Tagen und brauchen 18 Tage bis zur Verpuppung; nach weiteren 24 Tagen schlüpft das erwachsene Tier.