Der zu den Spargelgewächsen gehörende Stechende Mäusedorn ist ein sehr merkwürdiger Strauch. Man kann ihm auf Naxos an manchen Stellen im Wald begegnen, z.B. bei Agiá und im Flusstal oberhalb von Engarés. Das Besondere an ihm ist, dass seine Blätter keine Blätter sind, sondern Phyllokladien, d.h. blattartig verbreiterte Stängel. Die Phyllokladien enden in einer scharfen Spitze und stehen sehr regelmäßig am Stängel. Die Blüten bilden sich in der Mitte der Phyllokladien an einem kleinen Schüppchen, einem reduzierten Blattrest. Sie besitzen sechs weiße Blütenhüllblätter und eine kurze lila gefärbte Staubblattröhre. Die Frucht ist eine bis etwa 1 cm große, runde rote Beere, die also nun scheinbar mitten auf dem Blatt sitzt – ein höchst merkwürdiges Arrangement! Die jungen Sprosse der Mäusedorns sind ähnlich wie Spargel essbar und werden gelegentlich von der Bevölkerung gesammelt. Die Pflanze wirkt harntreibend und wird heute noch als Heilmittel gegen Hämorrhoiden und Krampfadern angewandt. Die Früchte sind giftig.