
Winden, Convolvulus
Die Winden der Gattung Convolvulus gehören auf Naxos zu den auffälligsten und schönsten Blumen des späten Frühlings. Mit ihren großen rosa Blüten sind sie hübsche Blickfänger. Sie gedeihen vor allem in den kultivierten Regionen, in Gärten und Feldern sowie an Wegrändern. Die Windengewächse (Convolvulaceae) mit 60 Gattungen und 1700 Arten gehören zu den Nachtschattenartigen (Solanales), einer Ordnung der Asternähnlichen (Asteridae). Die meisten Angehörigen der Windengewächse besitzen eine windende Wuchsform und trichterförmige Blüten. Sie sind weltweit verbreitet mit Schwerpunkt in den Tropen.
Die meisten Winden-Arten bilden nur dünne Stängel, mit denen sie sich an anderen Pflanzen emporwinden. Sie besitzen große, trichterförmige Blüten aus fünf miteinander verwachsenen Kronblättern. Die Blüten sind bei den meisten Arten recht ähnlich, deutliche Unterschiede gibt es aber bei den Blättern, an deren Form man die Arten am einfachsten bestimmen kann. Auf Naxos kommen sieben Winden-Arten vor.
Die meisten Winden-Arten weisen eine rankende Wuchsform auf.
Die trichterförmigen Blüten der Winden-Arten bestehen aus fünf verwachsenen Blütenblättern. Die Narbe ist zweigespalten.
Eibischblättrige Winde, Convolvulus althaeoides, L.
Die Eibischblättrige Winde ist auf Naxos häufig; sie kommt im Kulturland vor.
Die Eibischblättrige Winde gehört zu den rankenden Arten; ihre Bestände können große Flächen bedecken.
Die Blätter der Eibischblättrigen Winde sind im Umriss länglich dreieckig mit oft herz- oder pfeilförmigem Grund; je weiter oben die Blätter am Stängel sitzen, desto tiefer eingeschlitzt sie sind.
Die großen rosa Blüten besitzt meist eine dunkler gefärbter Mitte.
Sie öffnen sich tagsüber und rollen sich abends zusammen (daher stammt der Name Convolvulus).
Ackerwinde, Convolvulus arvensis, L.
Die Ackerwinde wächst in Feldern und Gärten, so z.B. bei Azalás und in der Gegend von Sangrí.
Die Blätter der Ackerwinde sind pfeilförmig; ihre Blüten sind meist weiß. Diese Art kommt in Gärten, Feldern und an Wegrändern sehr häufig vor.
Nicht selten treten auch Exemplare mit rosa gefärbten Kronblättern auf. Von unten sieht man die kleinen, eng anliegenden Kelchblätter.
Prächtige Winde, Convolvulus dorycnium, L.
Die Prächtige Winde ist auf Naxos selten und kommt nur in der Gegend von Sangrí vor.
Die Prächtige Winde wächst nicht windend, sondern bildet einen ausdauernden, sparrig verzweigten Strauch. Die kleinen Blätter sind elliptisch bis linealisch; die oberen Zweige sind meist unbeblättert.
Die Blüten sind klein und rosa und weit geöffnet.
Zierliche Winde, Convolvulus elegantissimus, Mill.
Die Zierliche Winde ist der Eibischblättrigen Winde ähnlich und kommt auch an denselben Standorten vor; auch sie ist auf Naxos sehr häufig.
Die Zierliche Winde ist im Frühsommer ein Schmuck in der Landschaft mit ihren großen rosa Blüten.
Sie sieht der Eibischblättrigen Winde ähnlich und ist hauptsächlich an ihren Blättern zu unterscheiden: Diese sind dicht seidig glänzend behaart, wodurch sie grau, nicht grün wirken. Außerdem sind sie stärker zerschlitzt; bei den oberen Blättern sind die Blattabschnitte sehr fein.
Die Blüten ähneln denen der Eibischblättrigen Winde, sind aber gleichförmig rosa gefärbt.
Sie besitzen einen gezähnelten Rand.
Ölbaumblättrige Winde, Convolvulus oleifolius, Desr.
Die Ölbaumblättrige Winde ist eine typische Art der Macchie und Garrigue; sie kommt insbesondere in der Phrygana und Garrigue über Marmor vor, so zwischen Apíranthos und Moutsoúna.
Die Ölbaumblättrige Winde wächst nicht rankend, sondern als Strauch. Ihre Stängel können verholzen und mehrere Jahre überdauern.
Die Ölbaumblättrige Winde ist auf kultiviertem Land seltener und kommt vor allem in Phrygana und Macchie vor; hier ein besonders großer, stark verzweigter Strauch am Rand eines Weinbergs.
Die Blüten ähneln denen der anderen Winden-Arten.
Charakteristisch ist die starke Behaarung der Pflanze, insbesondere des Blütenkelches; aber auch die Kronblätter sind auf der Mittelrippe behaart.
Hier noch einmal die Blüte von unten.
Sizilianische Winde, Convulvulus siculus, L.
Die Sizilianische Winde ist auf Naxos selten anzutreffen; sie kommt in der Gegend von Moutsoúna vor, wo sie in trockener, offener Phrygana gedeiht, sowie bei Pánormos.
Die Sizilianische Winde ist viel kleiner als die anderen Winden-Arten.
Die Art ist leicht an den kleinen, blauen Blüten zu erkennen.
Die Winden bilden rundliche, zweiklappige Kapseln aus, die sich durch Wegrollen ausbreiten.
siehe auch: