
Ikaria-Schneeglöckchen, Galanthus ikariae
Es mag viele ein wenig überraschen, dass es auf Naxos wilde Schneeglöckchen gibt, aber doch: Hier sind sie! Sie wachsen überwiegend in den Bergen, so auf der Spitze des Kóronos-Berges, am Troúllo bei Komiakí, in der Nähe des Friedhofs von Kóronos und im Flusstal südöstlich von Apíranthos. Sie blühen im Februar und März, und, wie man auf den Bildern sieht, gegebenenfalls tatsächlich im Schnee! In diesem Jahr (2025) fand ich zu meiner großen Überraschung auch ein paar blühende Exemplare im Flusstal nördlich von Ágios Dimítris, am schattigen Nordhang unter Mastixsträuchern – in einer Meereshöhe von 12 Metern, keine 200 m vom Meer entfernt!
Ikaria-Schneeglöckchen, Galanthus ikariae, Baker
Die Schneeglöckchen gehören zu den Narzissen-Gewächsen (Amaryllidoideae); sie bilden Zwiebeln aus. Es gibt knapp 20 Arten, die in Europa und Südwestasien vorkommen. Die Schneeglöckchen blühen im Vorfrühling, wenn oft noch Schnee liegt. Sie erzeugen Wärme (bis zu 8 oder 10°C), wodurch oft der Schnee um die Pflanzen herum geschmolzen wird. Alle Pflanzenteile sind giftig; einer der Inhaltsstoffe wird zum Behandeln der Altzheimer-Krankheit benutzt.
Die Narzissengewächse bilden eine Unterfamilie der Spargelartigen (Ordnung Asparagales); auf Naxos kommen außer den Schneeglöckchen die Narzissen-Art Narcissus obsoletus und die Tazette (Narcissus tazetta) vor, der Herbst-Goldbecher (Sternbergia lutea) und die Dünen-Trichternarzisse (Pancratium maritimum).
Das Ikaria-Schneeglöckchen kommt außer auf Naxos auf Ikaria und Andros vor, hat somit ein sehr beschränktes Verbreitungsgebiet.
Das Schneeglöckchen kommt auf Naxos nur an kühlen, schattigen Stellen vor.
Die recht breiten, glänzenden Blätter des Ikaria-Schneeglöckchens erscheinen vor den Blüten.
Die Blüten öffnen sich in der Sonne.
Charakteristisch für die Art ist außer den breiten, glänzend grünen Blättern die Verteilung der grünen Färbung an den inneren Tepalen.
Das Schneeglöckchen kommt allerdings auch fast direkt am Meer vor – 200 m vom Strand entfernt im Flusstal nördlich von Ágios Dimítris. Hier wächst es in etwa 20 Exemplaren am schattigen Nordhang unter Mastixsträuchern.
Hier blüht das Schneeglöckchen schon im Januar.
Auf diesem Foto sieht man die von innen merkwürdig gestreiften grünen Felder der inneren Tepalen.
siehe auch: Narzissengewächse