Krummstiel-Meerträubel, Ephedra foeminea
Die Gattung Ephedra mit etwa 35 Arten ist die einzige Gattung in ihrer Familie (Meerträubelgewächse). Gemeinsam mit der Gattung Gnetum (Familie Gnetaceae) und der Familie Welwitschiaceae mit der einzigen Art Welwitschia mirabilis gehören sie zur urtümlichen Ordnung Gnetales, die mit den Koniferen die Klasse der Coniferopsida bildet.
Die Meerträubel sind Rutensträucher, haben also grüne Stängel, mit denen sie Photosynthese betreiben. Die Blätter sind in Anpassung an trockene Standorte schuppenartig reduziert. Die Meerträubel wachsen als kleiner Strauch oder kletternd auf Bäumen und Felsen. Sie sind zweihäusig, das heißt die weiblichen und die männlichen Blüten stehen an unterschiedlichen Pflanzen. Die Zapfen, die aus je bis zu zehn Paaren (oder Dreiergruppen) von Hochblättern bestehen, wachsen in Büscheln aus den Knoten der Stiele. Die Hochblätter in den weiblichen Zapfen werden zur Samenreife rot; sie umschließen die ein bis drei braunen Samen fast vollständig.
Die meisten Meerträubel-Arten kommen in Eurasien vor vom Mittelmeergebiet über Vorder- und Zentralasien bis nach China; andere in den USA und Mexico und eine weitere im südlichen Südamerika. Sie wachsen in Trockengebieten. Die Meerträubel-Arten enthalten anregende, herzwirksame Alkaloide und Amphetamin-ähnliche Substanzen (v.a. Ephedrin), die als leichte, aber nicht ungefährliche Droge wirken. Die Pflanzen können zum Anregen, als Rauschmittel sowie aufgrund ihrer krampflösenden Wirkung zur Behandlung von Asthma eingesetzt werden. Eine Verwendung der Ephedra-Arten zu rituellen Zwecken ist ab der Jungsteinzeit nachgewiesen worden. Als Heilmittel wird die Pflanze wegen ihrer Nebenwirkungen heute kaum noch eingesetzt.
Krummstiel-Meerträubel, Ephedra foeminea, Forssk.
Auf Naxos kommt das im östlichen Mittelmeergebiet verbreitete Krummstiel-Meerträubel vor. Es ist vor allem in den niedrigen, trockenen Lagen anzutreffen.
Das Meerträubel wächst meistens kletternd. Es besitzt nur winzige Blätter; die Photosynthese wird mit den grünen Stängeln betrieben.
Die männliche Pflanze bildet im Herbst die in kleinen Büscheln stehenden, gelben “Kätzchen” aus.
Die männlichen Zapfen bestehen aus mehreren, in Paaren stehenden Hochblättern, die je ein Pollensäckchen tragen.
Auch die weiblichen Zapfen stehen in kleinen Büscheln. Sie bestehen aus je zwei Paaren an Hochblättern, von denen das äußere sehr kurz ist.
Zur Fruchtzeit färben sich die Hochblätter der weiblichen Zapfen rot und blasen sich deutlich auf. Sie umhüllen zwei schwarze Samen, die höchstens an der vordersten Spitze etwas hervorschauen.
siehe auch: Wacholder, Juniperus