Das Kalkalgentrottoir
Die Kalkalgen bilden auf sowohl auf Schiefer als auch auf Marmor in der Gezeitenzone (Eulitoral) oft einen dicken, fast Riff-ähnlichen Belag, der in Höhe der Wasserlinie Richtung Meer wächst und dabei ein breites, Bürgersteig-artiges Sims bilden kann, das von vielen Organismen bewohnt wird. Dieser von den Kalkalgen geschaffene Lebensraum wird als Kalkalgentrottoir bezeichnet. Bei uns ist diese Zone an vielen Stellen gut zu erkennen, wenn auch nicht besonders breit ausgebildet. Die häufigste und wichtigste Kalkalge ist bei uns die krustenförmige Kalk-Rotalge Lithophyllum incrustans.
Im Eulitoral wachsen viele Kalk-Rotalgen, insbesondere die krustenförmige Art Lithophyllum incrustans.
Diese bildet oft dicke Beläge.
An vielen Stellen kommen auch strauch- oder polsterförmig wachsende Arten vor.
Direkt an der Wasserlinie bilden die Kalkalgen oft ein Riff-ähnliches Gebilde. Bei uns ist dieses meist ziemlich klein, aber oft deutlich ausgebildet.
Unter den Kalkalgen entstehen kleine Hohlräume, die zahlreichen Tieren einen Unterschlupf bieten.
Unter den interessantesten Tieren, die im Kalkalgentrottoir leben oder Unterschlupf finden, sind die sessilen Wurmschnecken, die hier zu Tausenden vorkommen, die gut getarnten Käferschnecken, verschiedene Muschelarten sowie Meeresschnecken. Außerdem kommen der Felsküsten-Einsiedlerkrebs (Clibanarius erythropus), der die Häuser verschiedener Schneckenarten bewohnt, der Italienische Taschenkrebs (Eriphia verrucosa), die kleinen, interessanten Schleimfisch-Arten (Blennius spec.), die oft auch an kurzzeitig trockenfallenden Stellen sitzen, sowie zahlreiche weitere Arten wie kleine Krebse, die zwischen den Algen hausen.
Die kleinen Wurm- oder Röhrenschnecken der Art Dendropoma cristatum leben in großer Zahl direkt an der Wasserlinie, wo sie von Lithophyllum incrustans überwachsen werden, so dass nur die Gehäuse-Öffnungen frei bleiben.
Hier die Art Vermetus triquetrus, die nicht von Lithophyllum incrustans bewachsen wird, so dass man das wurmförmige, unregelmäßig geformte, dem Untergrund anhaftende Gehäuse sehen kann, das bei dieser Art leicht dreikantig geformt ist.
Bei den Käferschnecken besteht das Gehäuse aus mehreren ledrigen, untereinander beweglichen Platten mit einem muskulösen Gürtel rundherum.
Muscheln kann man nur selten entdecken.
Einsiedlerkrebse in Schneckenhäusern verschiedener Arten (hier vor allem der Täubchenschnecke) versammeln sich häufig im Kalkalgentrottoir.
Auch der Italienische Taschenkrebs sitzt gern in der Gezeitenzone.
Im Kalkalgentrottoir halten sich auch die Schleimfische gern auf, wie hier Tripterygion tripteronotus.
Die Schleimfische sitzen manchmal an kurzzeitig trockenfallenden Stellen (hier der Amphibische Schleimfisch).
siehe auch: