Johannisbrotbaum, Ceratonia siliqua
Der Johannisbrotbaum gehört zu den früher als eigene Familie gerechneten Johannisbrotgewächsen, die heute aufgrund neuerer Untersuchungen als Unterfamilie Caesalpinioideae zu den Schmetterlingsblütlern (Fabaceae) gestellt wird. Die Johannisbrotgewächse umfassen 120 bis 170 Gattungen mit 2000 bis 3000 Arten. Sie sind hauptsächlich in den Tropen und Subtropen verbreitet, mit einem Artenschwerpunkt im tropischen Amerika und Afrika. Die meisten Arten sind Bäume und besitzen gefiederte Blätter; die Blüten können sehr vielgestaltig sein.
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Johannisbrotbaum, Ceratonia siliqua, L.
Die Gattung Ceratonia umfasst nur zwei Arten. Der Johannisbrotbaum (Karobbaum) ist im Mittelmeergebiet und in Vorderasien sowie auf den Kanaren verbreitet. Die Wildform stammt vermutlich aus Arabien; wegen der Nutzung seiner Früchte als Nahrungs- und Futtermittel ist er in der Antike und im Mittelalter im gesamten Mittelmeerraum eingebürgert worden; er wird auch in Mittel- und Südamerika sowie in Australien angebaut. Der Johannisbrotbaum ist ein sehr hitze- und trockenheitsresistenter immergrüner Hartlaub-Baum, der vor allem auf kalkhaltigen Böden wächst und meist in Küstennähe vorkommt und auch recht salztolerant ist; Frost verträgt er dagegen nicht. Auch auf Naxos wächst der Johannisbrotbaum in den trockensten, niedrigsten Lagen.
Der Johannisbrotbaum kann als Strauch oder großer Baum wachsen. Die Blätter sind ledrig und paarig gefiedert mit breiten Fiederblättchen. Die Blüten stehen in Trauben oder Kätzchen, die direkt aus dem Stamm oder den Ästen wachsen (Kauliflorie). Meist sind die Pflanzen diözisch. Die Blüten sind stark reduziert; Kronblätter sind keine ausgebildet und auch die Kelchblätter sind klein und bilden eine Scheibe. Die Früchte sind bis 30 cm lange Hülsen, die bis zu einem Jahr am Baum hängen und erst grün, dann dunkelbraun gefärbt sind; sie enthalten zehn bis fünfzehn sehr harte Samen. Aus den Hülsen wird das Kakao-ähnliche, süßliche Johannisbrotmehl (Carob) gewonnen, das traditionell frisch oder getrocknet verzehrt oder zu Sirup oder Saft verarbeitet wird. Heute werden die Hülsen vor allem als Tierfutter genutzt. Aus den Samen wird das Johanniskernmehl gewonnen, das in der Nahrungsmittel- und Kosmetik-Industrie als Dickungsmittel und Emulgator dient. Die Samen wurden in der Antike wegen ihres gleichmäßigen Durchschnittsgewichtes von knapp 200 mg als Gewichtseinheit für das Abwiegen von Diamanten verwendet; das Wort Karat leitet sich von der griechischen Bezeichnung für die Früchte des Johannisbrotbaumes (kerátion = Hörnchen) ab, die sich von der oft gebogenen Form der Hülsen herleitet.
Der Johannisbrotbaum wächst meist als kleiner Baum.
Er ist charakteristisch für heiße, trockene Standorte in den niederen Lagen der Insel.
Unter günstigeren Umständen kann der Johannisbrotbaum einen dicken Stamm ausbilden.
Die Kätzchen-förmigen Blütenstände wachsen direkt aus den Ästen und dem Stamm. Die Blüten sind stark reduziert; die Kronblätter fehlen. Hier ein männlicher Baum: die Blüten bestehen fast nur aus Staubblättern, die um einen grünlichen Diskus (Kelch) angeordnet sind.
Hier sieht man die noch grünen Hülsen.
siehe auch:
- Schmetterlingsblütler I, Fabaceae
- Klee, Trifolium und Trigonella
- Schneckenklee, Medicago
- Hornklee, Lotus
- Wicken, Linsen und Platterbsen, Vicia, Lens und Lathyrus
- Lupinen, Steinklee und Hauhechel, Lupinus, Melilotus und Ononis
- Ginster
- Hartlaubvegetation
zum Weiterlesen: